22.03.2023

Diese Hilfsmittel unterstützen Pflegebedürftige und Angehörige im Haushalt

Die aktuellen Zahlen des statistischen Bundesamts von Ende 2022 zeigen deutlich: Die Pflege von bedürftigen Menschen jeden Alters zu Hause nimmt zu. Besonders belastet sind die Angehörigen. Hilfsmittel sind für sie daher sehr wichtig.

Umso wichtiger ist es, das häusliche Umfeld der Pflegebedürftigen so zu gestalten, dass einerseits eine größtmögliche Selbstständigkeit gesichert ist und andererseits bestmögliche Unterstützung für die Pflegenden vorhanden ist.

Marktplatz Homecare bietet Lösungen

Hier setzt der Marktplatz Homecare und Pflege der 22. REHAB in Karlsruhe vom 15. bis 17. Juni an. Gemeinsam mit dem Competenz-Netzwerk außerklinische Intensivversorgung e.V. (CNI) und der Fachzeitschrift „beatmet leben“ von hw-Studio Weber wird in den Karlsruher Messehallen ein Überblick über Produkte und Dienstleistungen geboten, die Menschen mit Assistenzbedarf den Alltag erleichtern sowie pflegende Angehörige und Fachkräfte in ihrer Arbeit unterstützen. Begleitende Vorträge durch die teilnehmenden Ausstellenden bieten vertiefende Hilfestellungen.

Sven Kübler aus dem Vorstand des CNI verspricht: „Wir werden in unseren Vorträgen im Rahmen der REHAB gezielt auf aktuelle gesetzliche Entwicklungen reagieren, beispielsweise wird die Umsetzung des Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetzes (IPReG) mit den praktischen Folgen für die außerklinische Intensivpflege kritisch beleuchtet. Ein Schwerpunkt der REHAB ist die Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Daher ist auch deren „Transition“, also der Übergang vom Jugend- in das Erwachsenenalter, ein Punkt auf unserer Themenagenda.“

Entbürokratisierung im Gesundheitswesen steht im Koalitionsvertrag – hier engagieren sich das CNI und seine Mitglieder besonders: „Politische Gespräche quer durch alle Parteien befassen sich zur Zeit mit der Unsinnigkeit der ständigen Folgeverordnungen für Hilfsmittel bei Menschen, die ihr Leben lang diese gleichen benötigen. Wenn einmal ein Bedarf da ist, wird sich das lebenslang nicht mehr ändern. Da braucht es nicht ständig neue Rezepte, die von den Patientinnen und Patienten, den Versorgenden, Providern, Pflegediensten und den beteiligten Ärztegruppen mit großem Aufwand immer wiederkehrend neu beschafft werden müssen“, reklamiert Kübler.

Eine Treppe, deren Stufen bran-weiß und deren Geländer weiß ist, führt vom Erdgeschoss in das erste Obergeschoss. Am Fuß der Treppe befindet sich ein hellbrauner Stuhl, das ist der Captura-Lifta.
Der Captura-Lifta hilft Menschen dabei Treppenstufen bewältigen zu können. (Bild :Lifta)

Dabei hat die Politik schon eine Vereinfachung in der Versorgung eingeführt. Seit 2022 können professionelle Pflegekräfte auf vereinfachten Formularen selbst – ohne zunächst eine ärztliche Verordnung einzuholen – die benötigten (Pflege-)Hilfsmittel verordnen. Da sie ihre Patientinnen und Patienten gut kennen, wissen Fachkräfte, welche Bade-, Hygiene-, Mobilitäts-, Transfer- und Lagerungshilfen die zu Pflegenden in einer eigenständigen Lebensführung unterstützen können.

4.000 Euro Zuschuss pro baulicher Maßnahme - nicht bloß Person

Für die bauliche Anpassung des eigenen Zuhauses sind Zuschüsse bis zu 4.000 Euro pro zu pflegende Person im Haushalt gewährleistet. Hier klärt Rechtsanwalt Jörg Hackstein auf: „Es handelt sich nicht um einen einmaligen Zuschuss. Wenn eine neue Maßnahme benötigt wird, kann der Zuschuss von bis zu 4.000 Euro neu beantragt werden. Eine neue Maßnahme liegt vor, wenn weitere Verbesserungen des individuellen Wohnumfeldes aufgrund einer objektiven Änderung der Pflegesituation erforderlich werden, die im Zuge der früheren Umbaumaßnahmen noch nicht notwendig waren.“

Auf der REHAB können viele neue und bewährte Produkte zur Wohnumfeldanpassung entdeckt und ausprobiert werden. Vor allem die mobilen Hublifter garantieren persönliche Bewegungsfreiheit in den eigenen Räumen und schützen den Rücken der Pflegenden beim Transfer in allen Lebenslagen. Mit Marktführern wie SLK, Petermann, Liftstar, Liftec und handi-move bekommen die Besuchenden der REHAB einen kompletten Überblick über die breitgefächerte Produktpalette. Fahrbar, statisch, über Deckenschienen etwa vom Bett zum Bad beweglich; die Hilfsmittel sind so individuell wie die Menschen, die sie benötigen.

Mobile Rampen vor dem Hauseingang oder zum Autoeinstieg werden von den Kostenträgern übernommen, zunehmend gehen die mobilitätseingeschränkten Personen größere Umbaumaßnahmen in ihren Wohnungen oder Privathäusern an, um möglichst lange möglichst unabhängig in ihrem persönlichen Zuhause bleiben zu können. Hierfür bietet Lifton raumsparende Plattformlift-Lösungen für Innenräume und zum Außenanbau an, die mit Zuschüssen aus dem Wohnumfeld-Verbesserungsbudget der Pflegeversicherung finanziert werden können und günstiger sind als echte Kabinenaufzüge.

Wie mehrgeschossige Reihenhäuser barrierefrei werden

Das sind platzsparende Design-Aufzüge mit minimalen Deckendurchbrüchen, langsam fahrend, aber bis zu fünf Etagen abdeckend. So kann auch ein mehrgeschossiges Reihenhaus barrierefrei werden. Davon profitieren nicht nur Rollstuhlnutzende oder Menschen mit Behinderungen, auch Senioren und Familien mit kleinen Kindern sind Nutznießer des generationenübergreifenden Komforts.

Ein Mann um die 80 Jahre trägt einen dunkelblauen Bademantel und steht gerade von einer Toilette auf. Er hält sich mit seiner rechten und linken Hand and speziellen Griffen fest. Dieses System ist die Quattro-Power-Stütz-Toilette von Roth.
Die Quattro-Power-Stütz-Toilette von Roth hilft Menschen beim Gang zum und weg zur Toilette. (Bild: Roth GbmH)

INFO

Laut Statistischem Bundesamt gibt es knapp fünf Millionen Pflegebedürftige in Deutschland, davon waren vier Fünftel 65 Jahre und älter, ein Drittel war mindestens 85 Jahre alt. Angesichts der demographischen Entwicklung der deutschen Gesellschaft müssen Betroffene, Versorger und auch die politischen Entscheiderinnen und Entscheider realisieren, dass mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden, massiv ansteigt.

Während bei den 70- bis 74-Jährigen rund neun Prozent pflegebedürftig waren, wurde für die ab 90-Jährigen die höchste Pflegequote ermittelt. In diesem Alter waren 82 Prozent der Menschen pflegebedürftig.