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2023-06-06
Zu mehr Lebensqualität durch gesunde Menüs!*

Genießen Sie leckere, gesunde Mahlzeiten ohne Mühe dank Freshfoodz

Gesunde Ernährung sollte kein Privileg sein, sondern für jeden zugänglich. Das Berliner Start-up Freshfoodz hat ein patentiertes Frischeverfahren namens Cook&Fresh® entwickelt, um genau das zu erreichen. Mit dieser innovativen Lösung können Sie frisch gekochte Mahlzeiten genießen, ohne Einkaufen gehen oder komplizierte Zubereitungen durchführen zu müssen. Freshfoodz produziert und liefert leckere und frische Gerichte, die dank des patentierten Verfahrens bis zu 40 Tage im Kühlschrank haltbar und in nur 15 Minuten verzehrfertig sind. Alle Gerichte werden ohne Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe gekocht und es bleiben alle Vitamine und Nährstoffe erhalten.

Das Problem: Schwierigkeiten bei der Beschaffung und Zubereitung von Mahlzeiten

Die tägliche Nahrungsaufnahme kann eine Herausforderung für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sein. Der Gang zum Supermarkt, das Schleppen von Lebensmitteln und die zeitaufwendige Zubereitung sind oft mit Schwierigkeiten verbunden. Freshfoodz hat eine Lösung entwickelt, die Ihnen das Leben erleichtert.

Die Lösung: Leckere Mahlzeiten, frisch gekocht und schnell verzehrfertig

Die große Auswahl der Gerichte ermöglicht eine abwechslungsreiche Ernährung. Von den klassischen Königsberger Klopsen über vegetarische Käsespätzle bis hin zu diversen veganen Gerichten, internationalen Menüs und Süßspeisen, ist für jeden etwas dabei. Die Zubereitung ist absolut gelingsicher. Die Gerichte müssen lediglich 15 Minuten lang in einem Topf mit köchelndem Wasser erwärmt werden.

Top Kundenservice und variationsreiche Dauerlieferungen

Freshfoodz liefert ihre leckeren Gerichte deutschlandweit. Innerhalb von Berlin werden die Gerichte mit der eigenen Logistikflotte ausgeliefert. Außerhalb von Berlin werden die Mahlzeiten gekühlt per Post verschickt. Um regelmäßige Essenslieferungen zu erhalten, bietet die Freshfoodz ein Dauerbestellsystem namens “Essen auf Rädern, NEU gedacht”, bei dem es einen wöchentlich wechselnden Speiseplan gibt und welches jederzeit pausierbar oder kündbar ist.. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich die vielfältigen Gerichte auch sporadisch nach Hause zu bestellen. Machen Sie sich das Leben leichter mit Freshfoodz. Verabschieden Sie sich von den Schwierigkeiten bei der Beschaffung und Zubereitung Ihrer Mahlzeiten und sagen Sie Hallo zu frischen, leckeren und gesunden Gerichten. Mit Freshfoodz ist es einfacher denn je, gut zu essen!

Weitere Informationen unter: freshfoodz.de



*Hierbei handelt es sich um einen bezahlten Beitrag.

Gesundes Essen
2023-06-06
Interessante Menschen – neueste Hilfsmitteltechnik – barrierefreie Reiseziele
Neueste Hilfsmitteltechniken

Online-Magazin Barrierefrei – hier dreht sich vieles um Lifestyle mit Handicap. Es geht u. a. um Mobilität und Tourismus, um Freizeit, Sport und Technik oder Wohnen und Bauen. Es geht um das, was den Alltag erleichtert, und das, was das Leben bereichert. Es geht um interessante Menschen und entscheidende Fragen. Hinter der Online-Plattform steht ein engagiertes Team von acht Menschen, die alle wissen, wovon sie sprechen und schreiben.

Hier gehts zum Online-Magazin: www.barrierefrei-magazin.de

2023-05-24
Drin oder dabei?

Viele Anwender werden geradezu von der Digitalisierung unserer Gesellschaft überrollt. Sei es von der Corona-Warn-App, der Grundsteuererklärung oder dem digitalen Deutschlandticket. Sehen die Entwickler primär die Vorteile ihrer Angebote, sind für viele Nutzer grundlegende Fragen offen und/oder die nötige Ausstattung und Kompetenz oft nicht vorhanden.

Dieser Mangel führt in der Folge zu einer reduzierten Nutzung der Angebote, wenn nicht sogar zu deren Ablehnung. Dieses Nutzungsverhalten wird überwiegend bei Konservativen GelegenheitsnutzerInnen und Minimal-OnlinerInnen, so bezeichnet der D21 Digital Index die Nutzergruppen mit den geringsten Kenntnissen, beobachtet.

Über die Hälfte der Deutschen gehört einer dieser Gruppen an, die sich mehrheitlich aus den Babyboomern und der Nachkriegsgeneration zusammensetzt. Gerade die Babyboomer sind als (pflegende) Angehörige ein wesentlicher Bestandteil der Altenpflege und damit auch Gradmesser für Nutzerakzeptanz von digitalen Innovationen. Aber nicht nur in der Pflege sollten sich Entwickler mehr um die Digital Skills der Boomer kümmern. Das Durchschnittsalter bei Neuwagenkäufer liegt bei 53 Jahren und viele Autobauer stellen fest, dass ihre wichtigste Kundengruppe Probleme beim Umgang mit digitalen Cockpits und Apps hat.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Zugang nicht Nutzung impliziert. Im englischen wird zwischen Owner- und Usership unterschieden. Nur weil ich ein Gerät, z. B. ein Smartphone besitze, heißt das nicht automatisch, dass ich es auch „smart“ nutze/nutzen kann.

Person am Computer

Was können Entwickler tun, um die Akzeptanz von digitalen Lösungen bei Boomern zu verbessern?

Es gibt zwei wesentliche Hebel: Innovation mit und Kommunikation für Boomer. Wie Co-Creation und die Verhaltensänderungstheorie helfen können, die Akzeptanz von digitalen Lösungen, auch und gerade in der Pflege, zu verbessern, ist Thema des Workshops „Mind the gap - Digitalisierung der Pflege“ am 17.06.2023 um 13:00 - 14:00 Uhr, Konferenzraum 12 im Messe Konferenz Center im 2. OG

Der Workshop richtet sich an Anbieter von digitalen Angeboten, insbesondere für die häusliche Pflege und findet im Rahmen des Gründerpreises SENovation Award statt. Besuchende der REHAB können am Vortrag kostenfrei und ohne vorherige Anmeldung teilnehmen.

2023-05-24
Für Kliniken und Zuhause: REHAB zeigt breites Spektrum an Pflegebetten, Matratzen und Lagerungssystemen
Kinderbett Lisa 102 mit neuer kostenloser Farboption pink von FreiStil Tischlerei GmbH & Co. KG
Die innovationsfreudigen Tischlermeister von FreiStil setzen auf einen schonenden und nachhaltigen Ressourcenumgang bei ihren Therapie-Kinderbetten. (Bild: FreiStil Tischlerei GmbH & Co. KG)

Für Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten oder für bettlägerige Senioren gilt dies umso mehr: Eine gutes Pflegebett und eine individuell passende Matratze gehören zwingend dazu.

Auf der REHAB präsentieren in diesem Jahr Herstellende aus Deutschland, aber auch das norwegische Unternehmen Tidewave, Pflegebetten für Einrichtungen und Kliniken, zunehmend auch wohnliche Bettenlösungen mit Spezialmatratzen für Zuhause.

Das ist besonders wichtig für die Lagerung, Therapie und Pflege von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen. Für sie ist ein hochwertiges Bett als anerkanntes Hilfsmittel zur Sicherheit und zum Schutz unerlässlich.

Zwei norddeutsche, familiengeführte Traditionsunternehmen, FreiStil und KayserBetten, präsentieren seit Jahren ihre besonderen Bettenlösungen für junge Menschen. Gefertigt aus heimischen Buchenhölzern, nachhaltig und ressourcenschonend produziert, natürlich damit auch ökologisch und schadstofffrei. In Naturfarben oder auch vom pastelligen Hellblau bis zum poppigen Pink lackiert, gibt es Design-Varianten für jeden Geschmack und vor allem für jeden individuellen medizinisch-therapeutischen Anwendungsbereich.

Thomas Zander, Geschäftsführer von FreiStil aus Osnabrück, ist überzeugt: „Die REHAB ist eine sehr gut strukturierte Messe, auf der wir viele unserer Kunden aus dem süddeutschen Raum erreichen können, die wir sonst nicht erreichen. Sie bietet mehr Zeit und Platz um sich in Ruhe mit Fachleuten aus Sanitätshäusern und Endkunden auszutauschen. Inzwischen kommen auch viele unserer Kunden aus dem Norden nach Karlsruhe, weil die einschlägigen Messen häufig zu überlaufen sind und es an Zeit und Muße fehlt, um sich zu informieren.“

Beratungsgespräch zu einem Pflegebett auf der REHAB
Zu verschiedenen Pflegebetten und Anti-Dekubitus-Systeme können Sie sich vor Ort auf der REHAB beraten lassen. (Bild: Messe Karlsruhe)

Klassische Pflegebetten für den professionellen Einsatz in Krankenhäusern, Rehakliniken und Einrichtungen sind von Mühle und SLK zu sehen. Damit diese auch im persönlichen Alltag nicht so „klinikmäßig“ aussehen und dennoch über alle notwendigen Verstellmöglichkeiten für Komfort und Pflege, Drehbarkeit und Aufrichtung zum Sitzen verfügen, werden sie für die Nutzung im Privatleben wie andere Möbel mit verschiedenen Hölzern angeboten oder mit Waschleder oder Polstern verkleidet. Durch Aufstehmodule ist die Teilhabe am Familienleben garantiert.

Menschen, die schwer erkrankt sind, viel liegen und sich nicht selbst drehen können, brauchen spezielle Anti-Dekubitus-Systeme, um das gefährliche Wundliegen zu vermeiden: Von klassischen, von den Krankenkassen erstatteten Wechseldrucksystemen für alle Gewichts- und Altersklassen bis hin zu neuartigen dynamischen Liegesystemen, die durch kontinuierlichen Druckwechsel für Entlastung sorgen, ist alles auf der REHAB zu sehen. Bei der Matratzen-Neuheit von Nocubi werden innerhalb der Matratze einzelne, gefederte Rollen systematisch unter dem Körper durchgezogen und sorgen so für konstanten Druckwechsel.

Tidewave aus Norwegen präsentiert „Hug“, die Dekubitus-Matratze, die durch eine gewölbte Form den Körper wie bei einer Umarmung hält. Sie dreht den Patienten, entlastet seine Druckstellen, aber auch die Pflegekräfte. In Zeiten von Fachkräftemangel ist es gut, wenn regelmäßige mechanische Tätigkeiten wie regelmäßiges Umlagern durch eine digital-mechanische Matratze erledigt werden und so Zeit lassen für persönliche Pflege und Zuwendung.

Menno van Etten, Manager bei Tidewave, freut sich schon sehr auf die Messe, denn seine Erfahrungen von der REHAB 2022 waren sehr positiv: „Wir haben im letzten Jahr auf der REHAB in Karlsruhe hervorragende Geschäftskontakte knüpfen können und mit unseren Produkten viel Aufmerksamkeit erregt.“

Weitere Informationen zu den ausstellenden Unternehmen finden Sie in unserer Ausstellerliste.

2023-05-24
GUIDZTER.COM-Lounge auf der Messe: Ein aktiver Treffpunkt zum Thema Leben im Rollstuhl
Teamfoto Guidzter.com
Das Team von GUIDZTER.COM auf der REHAB 2022 - wir freuen uns auf das Wiedersehen. (Bild: GUIDZTER.COM)

Im Gespräch erläutern uns die Guides, was Besuchende auf der Messe erwartet:

„Wir wollen Brücken schlagen und Barrieren abbauen – ein Leben im Rollstuhl ist genauso interessant und erfüllend wie für jeden anderen Menschen. Das Angebot, als Kooperationspartner der REHAB mit einer Lounge auf alle Menschen zugehen zu können, ist für unsere Community und alle Besucherinnen und Besucher eine große Chance“, erzählt uns Sabine, Rollstuhlfahrerin und eines der Gesichter der GUIDZTER.COM-Community.

Die Lounge lädt zur Begegnung ein, dazu sich mit den Guides und untereinander auszutauschen. Täglich finden hier Vorträge statt, aber auch offene Gesprächsrunden zu einem Thema, sogenannte „G-Talks“. Darüber hinaus bieten die Guides die Möglichkeit an, sich einen persönlichen Gesprächstermin über die GUIDZTER.COM-Homepage zu reservieren. Mit einer Interview-Box, Livetalks, Präsentationen und Workshops rund um das Thema „Leben im Rollstuhl“ ist die Lounge als Angebot für alle interessierten Messebesuchenden vielfältig aufgestellt.

Über ihre Website bietet die Community das ganze Jahr über mit einem Team von mittlerweile elf Guides individuellen Erfahrungsaustausch, nützliche Ratschläge und persönliche Gespräche über Themen, die uns bewegen, an.

Auf der REHAB transformieren die Guides dieses Angebot in die reale Welt:

„Jede:r ist willkommen, um sich mit uns über Sport, Outdoor-Aktivitäten, Reisen, Alltagshacks, juristische, finanzielle und pflegerische Aspekte zu unterhalten oder auch um unangenehme Themen ansprechen zu können. Wir alle wollen selbständig wohnen, arbeiten, reisen, ausgehen, Freunde treffen, Sex haben oder eine Familie gründen – das unterscheidet uns nicht von anderen Menschen. Es geht viel mehr als man denkt, man muss sich nur trauen“.

Das Programm ist vielfältig: „Nur weil wir im Rollstuhl sitzen, ist unser Leben nicht weniger spannend – das müssen wir allen klarmachen, die ihre Barrieren noch im Kopf haben“, erzählt uns Philipp, der ein Fan handfester Sachen ist. Bis zu seinem Unfall war er als begeisterter Motorradfahrer aktiv. Heute gibt er als Guide seine Erfahrungen und Kenntnisse weiter. Auf der REHAB können Interessierte mit Philipp in einem Workshop Hilfsmittel kennenlernen, mit einem 3D-Zeichenprogramm Hilfsmittel selbst konstruieren, eigene Hilfsmittel vorstellen und/oder ihren Rollstuhl anpassen.

Vortrag auf der REHAB 2022
Vortrag von den Guides Sabine und Tina auf der REHAB 2022 (Bild: GUIDZTER.COM)

Sabine ist von Anfang an bei GUIDZTER.COM dabei und freut sich generell auf Begegnungen auf der Messe: „Wichtig ist unserer Community, Ängste abzubauen, Beispiele zu geben und Menschen mit Handicap zu mehr Selbständigkeit zu ermuntern. Ich entscheide, was ich machen will und was ich kann. Das müssen nicht Andere für mich übernehmen!“

Die Idee, Menschen im Rollstuhl zu vernetzen, Erfahrungen weiterzugeben und Beispiel und Mutmacher zu sein ist ein Erfolgsmodell. Die Community gibt es seit Anfang 2020 und sie wächst unaufhörlich.

„Wir sind gespannt darauf, ob man uns nach unserem Auftritt bei der REHAB 2022 in diesem Jahr bereits als bekannte Gesichter wahrnimmt“, meint Danny Locher, der die Community von Anfang an begleitet. „Wir haben viel vor: Videos drehen für Ausstellende auf der Messe, über Hilfsmittel im Alltagstest berichten, Kontakte herstellen, ins Gespräch kommen, informieren und unsere Community erweitern.“ Überhaupt ist das Thema Barrieren ein Thema: „Manchmal werden wir mehr behindert als wir es tatsächlich sind! Bis zur inklusiven Gesellschaft ist es noch ein weiter Weg – wir müssen mit unserem Angebot gegen Stereotype ankämpfen und für Gleichgesinnte und Interessierte Brücken schlagen. Gemeinsam geht das besser – und die Community trägt uns als Person und als Teil davon.“

Die letzten Vorbereitungen werden noch getroffen, damit die Lounge in der dm-arena und einem täglichen Angebot von 10:30 Uhr bis 16:30 Uhr ein voller Erfolg wird. Das Vortrags- und Workshop-Programm auf der Lounge kann unter www.guidzter.com/rehab-23 abgerufen werden.

Mehr zur Community lesen Sie unter www.guidzter.com

2023-05-24
Ein Highlight des Messeprogramms: MOBITIPP-Neuheitenreihe
Das neue, noch nicht veröffentlichte Produkt von Meyra Group GmbH
Seien Sie gespannt auf die Produkt-Weltpremiere von Meyra auf der REHAB 2023. (Bild: Meyra Group GmbH)

Der erste Messetag, Donnerstag, 15. Juni 2023, startet direkt mit einer Produkt-Weltpremiere exklusiv auf der REHAB. MEYRA, seit über 85 Jahren auf dem Weltmarkt bestehender deutscher Rollstuhlhersteller, lüftet den Vorhang über ein brandneues Produkt.

Neuheiten im E-Rollstuhlsektor

Mobilität ist ein großes Thema für alle Hilfsmittelnutzenden – Zuhause und zunehmend auch auf Reisen: Für E-Rolli-Fahrende ist das Unterwegssein häufig sehr beschwerlich, denn der Rollstuhl mit Batterieeinheit ist meistens recht sperrig und schwer zu befördern. Egal, ob mit dem eigenen PKW, der Bahn oder dem Flugzeug – den ergoflix LX E-Rolli kann man einfach mit auf Tour nehmen. Er trägt Personen bis zu 160 kg, hat dabei nur ein Nettogewicht von 23,5 kg und ist im Handumdrehen zusammengefaltet.

Produkt Leolevel - Rollstuhl von Motion Solutions
Der neue Rollstuhl LEOlevel von Motion Solutions kann vor Ort in der Messe Karlsruhe getestet werden. (Bild: Motion Solutions GmbH)

Durch seinen einzigartigen 6-Rad-Antrieb vereint der New Live Magix von NHD Vorderrad-, Mittelrad- und Hinterradantrieb. Dadurch eignet er sich sehr gut sowohl für Fahrten im Gelände als auch in Innenräumen und schmalen Korridoren. Dabei ist er trotz seiner sechs Räder kleiner und kompakter als viele andere E-Rollstühle. Auch kann er Bordsteine und Hindernisse bis zu 15 cm überwinden.

Echtes Treppensteigen und die Bewältigung vieler baulicher Barrieren garantiert der Scewo Bro aus der Schweiz, ein zweirädriger Rollstuhl mit einer Raupenfunktion. Inzwischen auch im deutschen Markt etabliert, gibt es immer wieder positive Überraschungen: BRO misst mit seinen Sensoren die Umgebung aus und erkennt so zum Beispiel das Ende einer Treppe ganz allein. Zudem wird er dank regelmäßigen Software-Updates immer intelligenter und lernt laufend neue Funktionen dazu.

Brandneu auf der REHAB präsentiert Motion Solutions den LEOlevel: Bei der Nutzung eines E-Rollis ist für viele Menschen der Transfer der schwierigste Teil – insbesondere, wenn sie ihre Arme nicht oder nur sehr eingeschränkt zur Hilfe nehmen können. Beim LEOlevel können Nutzende mit der Sitzfläche des E-Rollis auf jede beliebige Höhe fahren bis ganz hinunter auf den Boden. Das von Motion Solutions entwickelte Sitzliftsystem im LEOlevel, welches von 62 cm auf 0 cm Sitzhöhe verstellt werden kann, ist bis 100 kg belastbar, das unterscheidet den LEOlevel von vergleichbaren Rollstuhlmodellen.

Kind mit dem Exopulse Mollii Suit von Otto Bock
Der Exopulse Mollii Suit von Otto Bock wird ebenfalls als Neuheit auf der REHAB präsentiert. (Bild: Otto Bock HealthCare Deutschland GmbH)

Neuheiten für aktive Rollstuhlfahrende

Aktive Rolli-User sind in der ganzen Welt mit einem Rollstuhlzuggerät unterwegs. Twist von Klaxon/Otto Bock ist ein kleines und multifunktionales Antriebssystem. Das kompakte Rad mit integriertem Elektromotor und einem Akku lässt sich leicht und unkompliziert montieren und auf vielfältige Weise nutzen. Der leichte und wendige Twist wurde entwickelt, um Rollstuhlfahrende auf jeder Reise zu begleiten. Einfach Anklicken und los geht's!

Jede Einschränkung ist anders: Der Aktivrollstuhl THE KSL von Küschall zeichnet sich durch ein minimalistisches und elegantes Design und vor allem einen hohen Individualitätsgrad aus. Er wird nach Maß angefertigt und kann dadurch an individuelle Bedürfnisse angepasst werden. Markenbotschafter Moritz Brückner berichtet bei der MOBITIPP-Neuheitenreihe von seinen Erfahrungen.

Wer viel unterwegs ist und nach einem passenden Auto sucht, ist bei Paravan, dem schwäbischen Autospezialisten, richtig. In der MOBITIPP-Neuheitenreihe überrascht dieser mit einer Weltpremiere, die noch nicht verraten wird. Mit innovativer Technik und Design ist gewiss zu rechnen.

Für Menschen mit neurologischer Einschränkung

Neurologisch erkrankte Menschen erfahren oft über die Lebenszeit eine fortwährende Veränderung ihrer Erkrankungen: Der NANO S von MEYRA ist der weltweit erste und einzige Faltrollstuhl mit offenem Rahmen-Konzept (Mono-Tube), mit schwenk- und abnehmbaren Beinstützen. Dadurch ist der NANO S optimal für sämtliche neurologischen Versorgungen geeignet. Ein effizientes Bewegungstraining der Beine ist möglich und kann an die individuellen Bedarfe angepasst werden.

Kinova, bekannt durch seinen innovativen Roboterarm Jaco, hat sein Portfolio um die dynamischen Armunterstützungssysteme Dowing und Gowing des niederländischen Herstellers Focal Meditech ergänzt. Diese eignen sich besonders für Menschen, die noch eine ausreichende Restfunktionalität in den Armen haben. Damit komplettiert Kinova seine Versorgungskette für Menschen mit eingeschränkter Funktion in den oberen Extremitäten.

Jedes Produkt ein Unikat

Seit 25 Jahren bei der REHAB dabei ist T-RV: Das Familienunternehmen versorgt Menschen mit Behinderungen ganz individuell mit anpassbaren Produkten von internationalen Markenherstellenden rund um das Thema Sitzen & Positionieren. „Die individuelle Lösung und der persönliche Nutzen für den einzelnen Menschen stehen bei unserer Arbeit immer im Vordergrund, wie wichtig dies ist, wissen wir aus unserer eigenen Familiengeschichte.“, so Albert Föhrenbühler, der Gründer und Geschäftsführer.

Das Messeprogramm: Spannend, unterhaltsam und nützlich

Auf der REHAB steht die Weiterbildung in diesem Jahr hoch im Kurs. In den Foren in Halle 2 und Halle 3 als auch auf der Guidzter.com-Lounge und der Inklusiven Sportstätte in der dm-arena wird viel geboten: Von inspirierenden Vorträgen aus der Community, etwa zu Reisethemen oder Alltagshacks, über sportliche Einladungen zum Mitmachen, etwa beim Rollstuhl-Biathlon oder Armwrestling mit Weltmeistern, bis hin zu sachlichen Diskussionsrunden rundum Pflege und Homecare oder Kinderreha. Unsere Partner haben ein umfangreiches, unterhaltsames und fachlich anspruchsvolles Programm für Besuchende erstellt.

Foto vom Forum Halle 3 während der REHAB mit vielen Zuhörern, die einem Vortrag lauschen.
Vielfältige Vorträge zu aktuellen und spannenden Themen erwarten die Besuchenden in den Foren Halle 2 und Halle 3. (Bild: Messe Karlsruhe)

Foren in Halle 2 und Halle 3

In den Foren bietet das Competenz Netzwerk außerklinischer Intensivpflege (CNI e.V.) Beiträge und Input zum Thema „Homecare und Pflege“ an. Im Themenblock Kinder- und Jugendrehabilitation wird u.a. der Mollii-Suit von Otto Bock zur Bewegungsanregung und Unterstützung bei neurologischen Krankheiten vorgestellt. Für Fachkräfte aus Fachhandel und Therapie ist die neue proviko Hilfsmittel-App sehr spannend. Der Verein rehaKIND kümmert sich mit Beiträgen zur Unterstützten Kommunikation aus Hersteller- und Nutzersicht, sowie juristischen Hinweisen zur Hilfsmittelversorgung um die drängenden Probleme der jüngsten Patienten. Weitere Themenfelder im Rahmenprogramm der REHAB sind: „Hirnverletzung & Schlaganfall“, „Barrierefreies Bauen“ und „Digitale Assistive Technologien“.

Action und Unterhaltung in der dm-arena

In der dm-arena finden Fans der aktiven Community, Ratsuchende, kontaktfreudige und neugierige Rolli-Nutzende und Interessierte jederzeit ein spannendes Programm und die passenden Ansprechpartner: auf der Guidzter.com-Lounge. Fünf Guides stehen hier Rede und Antwort, begeistern, beraten und begleiten in allen Lebenslagen. Die junge Online-Community hat ebenfalls ein Programm vor Ort zusammengestellt.

Außerdem lockt in der dm-arena die Inklusive Sportstätte mit einem breiten Sportartenprogramm zum Kennenlernen, Ausprobieren und Mitmachen. Adaptive Selbstverteidigung für Alle, Hockey und Biathlon im Rollstuhl oder E-Hockey stehen auf dem Programm und werden u.a. präsentiert von Esther Weber, Olympiasiegerin im Rollstuhlfechten.

Die Partner des REHAB-Messeprogramms und der Inklusiven Sportstätte sind:

Nähere Informationen für die Planung Ihres Messebesuchs und für die Teilnahme an einzelnen Programmpunkten finden Sie hier.

2023-04-26
Florida 2022 – Zwei Wochen spektakuläre Normalität

Ziemlich aufgeregt starten meine Frau und ich in diesen Urlaub, denn seit drei Jahren ist es der erste, den wir wieder ohne Wohnmobil machen. Direkt an der Wohnungstür fängt unsere Reise an, mit der S-Bahn zum Flughafen.

Barrierefreies Zimmer? Na klar!

Key West – Spektakulär ist die Fahrt über die Brücken des Overseas Highway, mitten durchs Meer hindurch. Am Hotel haben wir ein Déjà-vu, denn Hühner und ein Gockel marschieren über den Parkplatz. Das erinnert uns an die Insel Kauaii, dort laufen diese Tiere auch einfach frei herum. Viele Fragen stellen sich in den USA einfach nicht. Barrierefreies Zimmer, rollstuhlgerechter Shuttle Bus – na klar! Diese Sorglosigkeit ist fast ungewohnt und trägt dazu bei, dass sich echte Entspannung im Urlaub breit macht.

Wir hüpfen nicht einfach von Hotel zu Hotel, sondern suchen uns immer Abenteuer, wie den Everglades Safari Park. Erneut ist es ein Moment, in den es mir außergewöhnlich positiv auffällt, dass alles normal ist. Es ist normal, dass ein Mensch im Rollstuhl im Propellerboot mitfahren möchte. Es ist normal, dass ich mir alles in diesem Park anschauen kann, ohne Treppen und Stufen. Es ist normal, dass es eine behindertengerechte Toilette gibt. Das alles macht es ungemein leicht, die so einzigartige Natur der Everglades zu bestaunen. Die Alligatoren, die vielen Vögel und die wunderbaren Pflanzen mit dem Wasser überall.

Miami - Mit seinen Hochglanzfassaden ist es der krasse Gegensatz dazu. Der Ocean Drive im berühmten Art Deco Stil ist in der Dämmerung und nachts eine besondere Attraktion. Aufs neue zeigt sich Florida in den buntesten Farben.

Am Black Friday geht man natürlich in die Mall! Einkaufen bis die Kreditkarte glüht, vom Nike Store über Victoria Secrets und den Levi’s Laden zum Oakley. Es ist einfach normal, dass auch ein Mensch im Rollstuhl sich in diesen Menschenmassen bewegt.

Zu Gast im "Raketen-Garten"

Ich bin ja ausgeflippt, als ich ein paar Tage zuvor gelesen habe, dass wir den Start einer Falcon-9-Rakete live im Kennedy Space Center sehen können. Selten habe ich einem Ereignis so entgegen gefiebert. Und auch hier ist es einfach normal, dass auch ein Mensch mit Rollstuhl hierher kommt.

Man erlebt die Normalität als etwas so Besonderes und gleichzeitig als total Entspannendes. Vorbei am „Raketen-Garten“ geht es zu einer Wiese, auf der wir freies Sichtfeld zur Startrampe haben. Wir verfolgen den Countdown auf der Video Wall, beobachten wie die Triebwerke zünden und sehen ein paar Augenblicke später, wie sich die Rakete in den wolkenlosen Himmel erhebt. Die Amerikaner beherrschen es einfach, eine gute Show zu bieten, was sich auch an den anderen Attraktionen hier zeigt, wie die Ausstellung zum Space Shuttle Atlantis.

Wenn mir jemand 2019 erzählt hätte, dass ich das Kennedy Space Center oder zwei Tage Disney World so auskosten könnte, dann hätte ich ihn damals glatt für verrückt erklärt. Fast verrückt ist es für mich, welchen Spaß ich in Disney World haben konnte. Kein Tag im Magic Kingdom darf ohne Feuerwerk zu Ende gehen. Es gibt sogar einen abgetrennten Bereich mit freier Sicht auf das beleuchtete Disney Schloss und das Spektakel am Himmel.

Mein Tipp: Kauft Souvenirs schon tagsüber, nach dem Feuerwerk sind die Läden total überfüllt und die Schlangen an den Kassen endlos.

Ohne den Rollstuhl hätte ich das Alles in diesem Urlaub niemals so erleben, geschweige denn so genießen können. Wer im Rollstuhl Urlaub machen möchte, für den sind die USA ein echter Tipp. Es ist zu schön, einfach normal zu sein.

Das war der persönliche Reisebericht von Matthias Fuchs aus dem Guidzter.com-Team. Ihr könnt ihn und weitere Guides bei uns auf der REHAB treffen. Hier stellt er seine Reise-Erlebnisse live vor.

2023-04-21
Myofasziotomie - eine minimalinvasive Behandlung bei verkürzten Muskeln
Zu sehen ist ein Portraitfoto von Dr. Peter Bernius, Chefarzt des Zentrums für Kinder- und Neuroorthopädie der Schön-Klinik. Er trägt einen weißen Arztkittel und eine Krawatte. Zudem trägt er eine Brille, kurzes graues Haar und blickt lächelnd in die Kamera.
Im Rahmen des CON.THERA können Interessierte am Vortrag von Dr. Peter Bernius, Chefarzt des Zentrums für Kinder- und Neuroorthopädie der Schön-Klinik teilnehmen. (Bild: Peter Bernius)

Ganz vereinfacht werden bei diesem relativ „unblutigen Eingriff“ Narben innerhalb eines Muskels oberflächlich ertastet und mit einem speziellen, sehr kurzen Skalpell durchtrennt und die Faszien, die alle Muskeln umhüllen, gespalten. Hierbei entstehen keine neuen, großen Hautverletzungen und die noch funktionstüchtige Muskulatur wird geschont. Der Schmerz nach der OP ist deutlich geringer und hält kürzer an. Die wichtige postoperative Mobilisation fällt leichter, denn der Kraftverlust in den operierten Muskeln ist geringer.

Seit 2008 hat sich diese Methode vor allem durch das Internet unter vielen Eltern von Kindern mit Cerebralparese herumgesprochen. Denn die deutlich geringere Invasivität mit fast unsichtbaren Narben ist für die mit vielen Eingriffen konfrontierten Kinder und deren Familien weniger belastend.

Grundsätzlich können in einem Eingriff viele Muskelkorrekturen an Armen, Beinen, Rumpf und auch am Kopf in einer Narkose vorgenommen werden. Die Patientinnen und Patienten jeden Alters bleiben zwei bis drei Nächte stationär in der Klinik und müssen danach ihre „frisch elastischen Muskeln“ täglich für mehrere Stunden trainieren und bewegen. Hier gilt: „Viel hilft viel“.

Zum Hintergrund

Wechselnde Belastungen stimulieren bei einem gesunden Kind den Muskelaufbau, halten die Muskeln elastisch und belastbar. Kinder mit Cerebralparese (CP), aber auch Schlaganfallbetroffene entwickeln immer strukturelle Muskelveränderungen, obwohl die Läsionen im Gehirn sind und in erster Linie die Muskeln gar nicht betroffen sind. Reduzierte Bewegung führt zur Verkürzung der Muskulatur. Dies wiederum zu Spastiken und im Verlauf zur Vernarbung und Verhärtung des Bindegewebes und der Faszienhülle um den Muskelbauch. Sobald dieses Gewebe nicht mehr elastisch ist, entstehen schmerzbedingt verkrampfte Schonhaltungen. Die Gelenke werden verkrümmt und unbeweglich, daraus folgen Schäden und Einschränkungen der Beweglichkeit des ganzen Körpers.

In der kinderorthopädischen Behandlung der CP werden neben den notwendigen „großen“ knöchernen Operationen an der Hüfte sowie Beinen und Füßen leider immer noch Sehnen operativ verlängert, um das Gehen oder eine physiologische Sitzhaltung zu ermöglichen. Die Perkutane Myofasziotomie ist eine wichtige Ergänzung zu diesen klassischen Behandlungsmethoden. Sehnenverlängerungen sollten vermieden werden.

Je früher man mit der Muskelerhaltungstherapie beginnt und so den großen Folgeschäden vorbeugt, desto besser wird die Lebensqualität der betroffenen Menschen sein. Der Muskel lernt im Kleinkindalter ständig. Diese „Lernerfahrungen“ aktivieren weitere Prozesse im Gehirn, die den Kindern mit CP entgehen. Bei der Kindesentwicklung gibt es immer wieder relevante Zeitfenster, die genutzt werden müssen. Bleiben die Muskeln und damit die jungen Patientinnen und Patienten inaktiv, erwarten sie lebenslange Einschränkungen, die man vielleicht durch frühzeitige Eingriffe hätte vermeiden können.

„Die Korrekturmöglichkeiten bei diesem minimalinvasiven Eingriff sind sehr gut und entsprechen unserer Erfahrung nach den Möglichkeiten bei offener Operation. Die Eingriffsdauer pro Muskel ist kurz. So können pro Narkose durch viele kleine Einritzungen Lücken in die verhärteten Muskeln in unterschiedlichen Körperbereichen geschnitten werden. Die sofort spürbare Muskelentspannung zusammen mit den geringeren OP-Nachwirkungen führen zu guter Akzeptanz bei den Betroffenen und deren Angehörigen“, fasst Dr. Peter Bernius zusammen.

Nach München kommen Patientinnen und Patienten aus Australien, Vancouver oder Wladiwostok. Doch noch immer wird die Myofasziotomie kritisch gesehen, weil es zu wenig Forschung dazu gibt. „Bei Kindern und Jugendlichen mit CP geht es nicht nur um Mobilität in Armen und Beinen. Wir können auch den starken Speichelfluss regulieren, dies ist ja sozial sehr stigmatisierend und belastend, für die Betroffenen und Angehörigen. Kinder mit CP sind wie Spitzensportler: alle medizinischen Fachleute werden versuchen, das Beste aus ihnen herauszuholen, um die Lebensqualität hoch zu halten und Teilhabe zu ermöglichen. So können auch die notwendigen Hilfsmittel von der Orthese über Rollstühle, Stehtrainer, Therapiestühle und andere Anpassungen besser genutzt werden“, fasst Dr. Bernius zusammen. Seine Vorstellung des Münchner Konzeptes beim CON.THERA-Kongress richtet sich an alle Interessenten. Einen guten Überblick über alle Hilfsmittel und die Möglichkeit, vieles auszuprobieren gibt es dann in den Messehallen bei der 22. REHAB vom 15. bis 17. Juni 2023 in Karlsruhe.

Linktipps zur Vertiefung:

https://kbo-kinderzentrum-muenchen.de/forschungsschwerpunkte-und-projekte/cerebralparese/einfluss-der-perkutanen-myofasziotomie-auf-die-gehfunktion-bei-patienten-mit-spastischer-cerebralparese

https://www.miotenofasciotomia.com/de/

2023-04-21
Kinderbuchtipp: Über das Leben mit Rollstuhl

Rogis Wirbelsäule ist nach einem schlimmen Unfall so kaputt, dass er im Rollstuhl sitzen muss. Er ist tieftraurig und hat Angst, nie wieder die Dinge machen zu können, die er liebt. Doch nach und nach findet Rogi mit der Hilfe seiner Tierclique heraus, wie er mit den neuen Hürden umgehen kann. Das Kinderfachbuch basiert auf der Lebensgeschichte des Autors und vermittelt dessen optimistische Einstellung, dass auch im Rollstuhl fast alles möglich ist. Im Anschluss an die Bildergeschichte gewährt der Autor Einblicke in seinen Alltag. Außerdem gibt die Psychologin Sylvia Nagel Tipps zur einfühlsamen Begleitung und die Ärztin Julia Heilscher beantwortet alle Kinder- und Erwachsenenfragen rund um die Wirbelsäule und Querschnittslähmung. Für Kinder ab 3 Jahren.

Zu sehen ist die Vorderseite des Buchs Rogi findet sein Glück. Darauf ist ein Löwe im Rollstuhl zu sehen, der über eine Wiese fährt und ein Schmetterling sitzt auf seiner Hand.
Das Kinderbuch "Rogi findet sein Glück" ist beim Mabuse Verlag erhältlich. (Bild: Mabuse Verlag)

Igor Plohl, Urška Stropnik Šonc

Rogi findet sein Glück

Ein Kinderfachbuch über das Leben mit Rollstuhl

38 Seiten, vierfarbig, 22 Euro

ISBN 978-3-86321-622-1

Hier bestellen

2023-04-21
Inklusive Sportfläche auf der REHAB

Inklusiver Kinder- und Jugendsport hat auch in einem sehr traditionellen Verein eine sehr wichtige Funktion. Bei den MTV Wheelers aus Stuttgart arbeitet Mandy Pierer inzwischen hauptamtlich als Inklusionsmanagerin des schon 180 Jahre zählenden „Männerturnvereins“. „Der Name aus der alten Zeit täuscht. Wir haben inzwischen mehr Damen, die auch sportlich sehr aktiv sind, unter unseren 8.500 Mitgliedern. Bei den Parasportlerinnen kommt z.B. Anja Wicker, die erfolgreiche Biathletin, aus dem MTV.“

Seit über neun Jahren betreut sie mit ihrem Ehemann die Wheelers, zunächst im Ehrenamt, und weiß, wie wichtig Sport auch für Menschen mit schweren Einschränkungen ist. Teilhabe ist durch nichts zu ersetzen, gerade bei Kindern baut sie das Selbstbild positiv auf. Ihr 15-jähriger Sohn ist sehr erfolgreich mit dem Handbike unterwegs, aber auch ihre beiden Töchter wirken als Fußgängerinnen mit. Sobald ein Kind den ersten Rolli bekommt, kann es bei den Rolli-Minis das richtige Handling des Fortbewegungsmittels erlernen, ab sechs Jahren bis zum jungen Erwachsenenalter sind es dann die Rolli-Kids, die bei vielen Sportarten mitmachen.

Zu sehen ist ein Portraitfoto von Mandy Pierer, die an einem Tisch steht auf dem der Aufdruck MTV Stuttgart zu lesen ist. Frau Pierer trägt ein gestreiftes Oberteil, hat braune Haare und schauft lächelnd in die Kamera.
Mandy Pierer macht sich als Inklusionsmanagerin stark für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung im MTV Stuttgart. Auch bei der REHAB wirkt sie beit verschiedenen Mitmachaktionen mit. (Bild: Lichtgut Ferdinando Iannone)

Wheelsoccer zum Beispiel ist total cool und extrem inklusiv: Fußgängerkinder in mechanischen Rollis können mit zum Teil schwer betroffenen Kids im E-Rollstuhl in einem Team spielen. Der große Pezziball wird sehr sportlich durch die ganze Halle getrieben. „Am Ende sind alle verschwitzt und glücklich, denn es gibt Regeln für die verschiedenen Situationen, die allen niedrigschwellig das Mitmachen ermöglichen. Zum Glück ändert sich die gesellschaftliche Sicht auf Inklusion langsam, neben Geschwistern und Freunden der jungen Menschen mit Behinderungen sind es auch immer mehr „Fußgänger-Kinder“, die neugierig reinschnuppern und in den Sportgruppen bleiben“, fasst Mandy Pierer zusammen.

An jedem Messetag stehen inklusive Sportspiele auf dem Programm. An einzelnen Ständen und auf der Inklusiven Sportstätte in der dm-arena gibt es Informationen zu vielen Sportarten und Vereinen. Weitere Highlights des REHAB Sportprogramms sind: Adaptive Selbstverteidigung für Alle, präsentiert von Esther Weber, Olympiasiegerin im Rollstuhlfechten und Mitglied im neugegründeten Frankfurter Inklusionssportverein.

Der Badischer Behinderten- und Rehabilitationssportverband e.V. und der Hessischer Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband e.V. sind mit Hockey im Rollstuhl, Biathlon im Rollstuhl dabei, in Vorbereitung ist Powerhockey mit E-Rollstühlen.

Weitere Informationen finden Sie im Messeprogramm.

Wheelsoccer: https://www.facebook.com/watch/?v=340943381370271

MTV Stuttgart: https://www.mtv-stuttgart.de/verein/

Frankfurter Inklusionssportverein: https://fisev.de

Auf dem Foto sind einige Personen im Rollstuhl zu sehen, die mit einem Ball spielen. Im Hintergrund ist das Tor auf das gezielt wird zu sehen.
Vielfältige Sportarten werden bei der REHAB auf der Inklusiven Sportstätte gezeigt und Mitmachangebote laden zum Ausprobieren ein.
2023-04-21
Outdoorspaß Unlimited - Freizeitlösungen für mobilitätseingeschränkte Menschen

Wie gut, dass sich der Markt auf diese immer größer werdende Gruppe aktiver Menschen eingestellt hat und eine breite Palette an Fortbewegungsmöglichkeiten anbietet, die kaum Wünsche offenlässt. Aus ehemaligen Nischenprodukten sind zeitgemäße Mobilitätslösungen geworden, um die immer individueller werdenden Bedürfnisse dieser Zielgruppe zu erfüllen.

Die große Auswahl an Produkten eröffnet Nutzenden viele Einsatzmöglichkeiten: Vom Therapiedreirad für die Kleinsten über elektrounterstützte Zuggeräte für Rollstühle, E-Bikes, Tandems, Liegeräder bis hin zum E- Scooter mit vielen Zurüstungsmöglichkeiten und smarten Steuerungen. Viele Ausstellende bieten in diesem Jahr auf der REHAB wieder Mobilitätslösungen zum Kennenlernen, Anfassen und Ausprobieren für alle Altersgruppen an. Mit diesen Hilfsmitteln können therapeutische Ziele mit der Bewältigung des Alltags und Freizeitaspekten verknüpft werden.

Ein Kind fährt mit einem blauben Dreirad auf der Straße und lacht in die Kamera. Zudem trägt das Kind eine rosafarbene Hose und ein buntes T-Shirt.
Die Firma Schuchmann stellt Kinder-Rehatechnik her - so wie dieses Dreirad. (Bild: Schuchmann GmbH & Co. KG)

Freizeit und Therapie verbinden: „Mobilität ist mehr als Fun!“ Torsten Schuchmann als Hersteller von Hilfsmitteln für den Kinder- und Jugendbereich weiß um die Notwendigkeit, Therapie und Spaß zu verknüpfen. Er findet: „Wir Menschen bewegen uns aus eigenem Antrieb besonders gern in der Gemeinschaft, wenn es Spaß macht. Warum also nicht Produkte entwickeln, die Teilhabe ermöglichen und mit therapeutischem Nutzen verknüpfen. Wir wollen aktiven Menschen die bestmögliche Unterstützung bieten, um mobil zu sein. Aktivität fördert deren Selbständigkeit, trainiert Kreislauf, Gleichgewicht, räumliches Denken, Muskeln und festigt die knöcherne Struktur. Das gilt nicht nur für Kinder, sondern für alle Menschen.“

Erschließung des Nahbereichs: Vom Kleinkind mit angeborener Behinderung bis hin zu älteren Personen mit eingeschränkter Mobilität gilt der Anspruch der selbständigen Bewältigung des Alltags und der Erschließung des Nahbereichs – wie der Weg zur Schule, zum Arzt oder auch Supermarkt. Die immer leichter zu handhabenden Mobilitätslösungen sichern den Menschen die Möglichkeit der selbstbestimmten Lebensführung. Mit zunehmender Alterung unserer Gesellschaft ist es ein wichtiger Aspekt, Menschen so lange wie möglich mobil zu halten.

Teilhabe sichern: Gerade im Freizeitbereich wächst der Bedarf bei mobilitätseingeschränkten Menschen, im Familien- oder Freundeskreis bei gemeinsamen Aktionen dabei zu sein. Im Kinderbereich sind mitwachsende Unterstützungsmöglichkeiten gefragt und individuelle Anpassungen an die jeweiligen Nutzenden, aber auch hinsichtlich Einsatzmöglichkeiten in allen Altersstufen notwendig.

Zu sehen ist eine Frau und ein Mann im Rollstuhl, die auf einer Straße in der Stadt unterwegs sind. Beide Rollstuhlfahrer nutzen ein Zuggerät zur Fortbewegung.
Rollstuhlzuggeräte, Vorspannbikes und weitere spannende Mobilitäts-Hilfsmittel können auf der REHAB getestet werden. So finden Sie auch die Produkte von SwissTrac vor Ort.

Individualität wird großgeschrieben: Die Produktpalette der Herstellenden zeigt den Messebesuchern auf der REHAB, worauf es ankommt: Schnell anpassbare, transportable und zurüstbare Produkte sind gefragt. Vom Reha-Hilfsmittel entwickeln sich die Mobilitätslösungen immer mehr zum Lifestyle-Produkt. Mit speziellen Microchips ausgestattet und über Apps individuell zu steuern machen es Hersteller möglich, die Antriebe und Fahrzeuge an das jeweilige Nutzerprofil und die Fähigkeiten anzupassen.

Was für Kinder gilt, kann im Erwachsenenbereich weitergedacht werden: Dreirädrige Scooter mit großer Standfläche und E-Antrieb wie z.B. von Micro Mobility Systems fördern Gleichgewicht, Motorik, unterstützen Therapien und vergrößern den Aktionsradius – auch für ältere Menschen.

Rollstuhlzuggeräte oder Vorspannbikes wie z.B. von Swiss-Trac oder R&E Stricker ermöglichen es, größere Strecken, unebenes Gelände, Steigungen und den Transport per PKW oder ÖPNV zu bewältigen – in jedem Alter.

Auf dem Foto ist ein Mann, eine Frau und ein Tandemfahrrad zu sehen. Der Mann sitzt auf dem Sitz des Tandems und schaut lächelnd in die Kamera. Die Frau steht hinter dem Tandem und stellt den Sitz ein.
Spaß im Doppelpack - das kann man mit dem Parallel Tandem Fun2Go des Herstellers Van Raam B.V. erleben. (Bild: Van Raam B.V.)

Im Bereich Fahrrad gibt es viele Variationen, um körperliche Aktivität, Therapie und Freizeitvergnügen zu verbinden: So ist vom Liegerad über Cargobikes, Tandems, Falträdern bis hin zum Therapierad oder Reha-Fahrzeug auf der Messe alles zu sehen und auszuprobieren. Mit entsprechenden elektrischen Tretunterstützungen und unterschiedlichen Antriebsarten vergrößert sich der Aktionsradius, ein z.B. Dreirad oder Liegerad gibt zusätzliche Stabilität wie beim Easy Rider Compact von Van Raam oder Trix und Trigo UP von Hase Bikes zu sehen oder bei Therapierädern der Firma Schuchmann im Kinder- und Jugendbereich wie dem neuen mitwachsenden Liegedreirad mats.

Radfahren mit Menschen, die sich nicht mehr allein im Verkehr zurechtfinden? Auch das geht mit z.B. dem überarbeiteten Parallel Tandem Fun2Go des Herstellers Van Raam.

Extrem beweglich auf nur zwei Rädern und dennoch sicher unterwegs verspricht der Personal Transporter JOYY ONE der Firma JOYY Mobility, der mit elektrischem Antrieb, ergonomischem Sitz und einer Stabilisierungstechnologie ausgestattet ist, sicheres und wendiges Fahren.

Zurüstungen über Joy Sticks und Steuerungen über Smartphones machen die Nutzung einfach, sicher und individuell anpassbar.

In vielen Fällen ist eine Kostenerstattung möglich

Oft kommen sowohl die Krankenkassen oder andere Kostenträger zwecks Kostenübernahme im Rahmen des Sachleistungsprinzips infrage: Wenn ein Produkt kein Gegenstand des täglichen Lebens ist, speziell für diesen Zweck gebaut ist, und nach §33 SGB V dem „Ausgleich einer Behinderung“ und einer erheblichen Verbesserung der Mobilität des Nahbereiches oder zur Sicherung der Krankenbehandlung bzw. der Abwendung einer drohenden Behinderung dient, kommen sowohl die Krankenkassen oder andere Kostenträger ins Spiel. Auch nach SGB IX und den darin verankerten Teilhabezielen, die es einem Menschen mit Behinderung zusichern, ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben zu führen mit dem Grundrecht auf persönliche Mobilität und der Sicherung zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft, ist eine Kostenübernahme möglich.

Die Möglichkeit zum Ausprobieren sollte man sich bei den vielen Ausstellenden auf der 22. Europäischen Fachmesse für Rehabilitation, Therapie, Pflege und Inklusion in Karlsruhe nicht entgehen lassen – auch der Testparcours bietet spannende Gelegenheiten, sich und die neuen Produkte auszuprobieren.

2023-03-22
 „Health Technologies“: Wie KIT und Anwendende digitale Medizinprodukte entwickeln

Mit mehr als 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Disziplinen der Medizintechnik, der additiven Fertigung, der Robotik, den Lebens- sowie den Datenwissenschaften hat das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) das Zentrum „Health Technologies“ ins Leben gerufen. Das Ziel des Zentrums ist es, neue medizinische Produkte auf digitaler und technologischer Basis zu entwickeln.

Nutzende müssen Daten liefern

Die Forschenden machen das aber nicht alleine. Sie sind in besonderer Weise auf die Nutzerinnen und Nutzer angewiesen, für die die Medizinprodukte einmal gedacht sind. Nutzende liefern etwa mit Smart Watches oder anderen intelligenten Geräten genaue Daten des menschlichen Körpers, die in die Forschung mit einfließen.

Andrea Robitzki, verantwortliche Bereichsleiterin für das KIT-Zentrum Health Technologies am KIT, sagt: „Unsere Vision ist, dass Patientinnen und Patienten sowie Bürgerinnen und Bürger der Region direkt mit Ärztinnen und Ärzten und Kliniken sowie anderen Akteuren des Gesundheitswesens im Großraum Karlsruhe interagieren. So wollen wir ein einzigartiges Ökosystem schaffen.“

Auf Bedürfnisse einer älter werdenden Gesellschaft eingehen

Mit dem Projekt will man laut Professor Oliver Kraft, Vizepräsident für Forschung am KIT, auf die Bedarfe einer älter werdenden Gesellschaft eingehen und diese durch ein forschungsorientiertes Studieren mit modernen, neuen Angeboten ergänzen.

Die Forschenden arbeiten unter anderem in den Bereichen der humanoiden Robotik, an Exoskleletten, an Beschleunigertechnologien für Strahlendiagnosesystemen, an Biomaterialien, Präzisionsmedizin für personalisierte Therapien. Und auch der Schutz von Gesundheitsdaten und digitaler Gesundheit ist im Fokus der Forschung.

Finden Sie HIER weitere Infos zum Projekt des KIT.

2023-03-22
Diese Hilfsmittel unterstützen Pflegebedürftige und Angehörige im Haushalt

Umso wichtiger ist es, das häusliche Umfeld der Pflegebedürftigen so zu gestalten, dass einerseits eine größtmögliche Selbstständigkeit gesichert ist und andererseits bestmögliche Unterstützung für die Pflegenden vorhanden ist.

Marktplatz Homecare bietet Lösungen

Hier setzt der Marktplatz Homecare und Pflege der 22. REHAB in Karlsruhe vom 15. bis 17. Juni an. Gemeinsam mit dem Competenz-Netzwerk außerklinische Intensivversorgung e.V. (CNI) und der Fachzeitschrift „beatmet leben“ von hw-Studio Weber wird in den Karlsruher Messehallen ein Überblick über Produkte und Dienstleistungen geboten, die Menschen mit Assistenzbedarf den Alltag erleichtern sowie pflegende Angehörige und Fachkräfte in ihrer Arbeit unterstützen. Begleitende Vorträge durch die teilnehmenden Ausstellenden bieten vertiefende Hilfestellungen.

Sven Kübler aus dem Vorstand des CNI verspricht: „Wir werden in unseren Vorträgen im Rahmen der REHAB gezielt auf aktuelle gesetzliche Entwicklungen reagieren, beispielsweise wird die Umsetzung des Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetzes (IPReG) mit den praktischen Folgen für die außerklinische Intensivpflege kritisch beleuchtet. Ein Schwerpunkt der REHAB ist die Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Daher ist auch deren „Transition“, also der Übergang vom Jugend- in das Erwachsenenalter, ein Punkt auf unserer Themenagenda.“

Entbürokratisierung im Gesundheitswesen steht im Koalitionsvertrag – hier engagieren sich das CNI und seine Mitglieder besonders: „Politische Gespräche quer durch alle Parteien befassen sich zur Zeit mit der Unsinnigkeit der ständigen Folgeverordnungen für Hilfsmittel bei Menschen, die ihr Leben lang diese gleichen benötigen. Wenn einmal ein Bedarf da ist, wird sich das lebenslang nicht mehr ändern. Da braucht es nicht ständig neue Rezepte, die von den Patientinnen und Patienten, den Versorgenden, Providern, Pflegediensten und den beteiligten Ärztegruppen mit großem Aufwand immer wiederkehrend neu beschafft werden müssen“, reklamiert Kübler.

Eine Treppe, deren Stufen bran-weiß und deren Geländer weiß ist, führt vom Erdgeschoss in das erste Obergeschoss. Am Fuß der Treppe befindet sich ein hellbrauner Stuhl, das ist der Captura-Lifta.
Der Captura-Lifta hilft Menschen dabei Treppenstufen bewältigen zu können. (Bild :Lifta)

Dabei hat die Politik schon eine Vereinfachung in der Versorgung eingeführt. Seit 2022 können professionelle Pflegekräfte auf vereinfachten Formularen selbst – ohne zunächst eine ärztliche Verordnung einzuholen – die benötigten (Pflege-)Hilfsmittel verordnen. Da sie ihre Patientinnen und Patienten gut kennen, wissen Fachkräfte, welche Bade-, Hygiene-, Mobilitäts-, Transfer- und Lagerungshilfen die zu Pflegenden in einer eigenständigen Lebensführung unterstützen können.

4.000 Euro Zuschuss pro baulicher Maßnahme - nicht bloß Person

Für die bauliche Anpassung des eigenen Zuhauses sind Zuschüsse bis zu 4.000 Euro pro zu pflegende Person im Haushalt gewährleistet. Hier klärt Rechtsanwalt Jörg Hackstein auf: „Es handelt sich nicht um einen einmaligen Zuschuss. Wenn eine neue Maßnahme benötigt wird, kann der Zuschuss von bis zu 4.000 Euro neu beantragt werden. Eine neue Maßnahme liegt vor, wenn weitere Verbesserungen des individuellen Wohnumfeldes aufgrund einer objektiven Änderung der Pflegesituation erforderlich werden, die im Zuge der früheren Umbaumaßnahmen noch nicht notwendig waren.“

Auf der REHAB können viele neue und bewährte Produkte zur Wohnumfeldanpassung entdeckt und ausprobiert werden. Vor allem die mobilen Hublifter garantieren persönliche Bewegungsfreiheit in den eigenen Räumen und schützen den Rücken der Pflegenden beim Transfer in allen Lebenslagen. Mit Marktführern wie SLK, Petermann, Liftstar, Liftec und handi-move bekommen die Besuchenden der REHAB einen kompletten Überblick über die breitgefächerte Produktpalette. Fahrbar, statisch, über Deckenschienen etwa vom Bett zum Bad beweglich; die Hilfsmittel sind so individuell wie die Menschen, die sie benötigen.

Mobile Rampen vor dem Hauseingang oder zum Autoeinstieg werden von den Kostenträgern übernommen, zunehmend gehen die mobilitätseingeschränkten Personen größere Umbaumaßnahmen in ihren Wohnungen oder Privathäusern an, um möglichst lange möglichst unabhängig in ihrem persönlichen Zuhause bleiben zu können. Hierfür bietet Lifton raumsparende Plattformlift-Lösungen für Innenräume und zum Außenanbau an, die mit Zuschüssen aus dem Wohnumfeld-Verbesserungsbudget der Pflegeversicherung finanziert werden können und günstiger sind als echte Kabinenaufzüge.

Wie mehrgeschossige Reihenhäuser barrierefrei werden

Das sind platzsparende Design-Aufzüge mit minimalen Deckendurchbrüchen, langsam fahrend, aber bis zu fünf Etagen abdeckend. So kann auch ein mehrgeschossiges Reihenhaus barrierefrei werden. Davon profitieren nicht nur Rollstuhlnutzende oder Menschen mit Behinderungen, auch Senioren und Familien mit kleinen Kindern sind Nutznießer des generationenübergreifenden Komforts.

Ein Mann um die 80 Jahre trägt einen dunkelblauen Bademantel und steht gerade von einer Toilette auf. Er hält sich mit seiner rechten und linken Hand and speziellen Griffen fest. Dieses System ist die Quattro-Power-Stütz-Toilette von Roth.
Die Quattro-Power-Stütz-Toilette von Roth hilft Menschen beim Gang zum und weg zur Toilette. (Bild: Roth GbmH)

INFO

Laut Statistischem Bundesamt gibt es knapp fünf Millionen Pflegebedürftige in Deutschland, davon waren vier Fünftel 65 Jahre und älter, ein Drittel war mindestens 85 Jahre alt. Angesichts der demographischen Entwicklung der deutschen Gesellschaft müssen Betroffene, Versorger und auch die politischen Entscheiderinnen und Entscheider realisieren, dass mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden, massiv ansteigt.

Während bei den 70- bis 74-Jährigen rund neun Prozent pflegebedürftig waren, wurde für die ab 90-Jährigen die höchste Pflegequote ermittelt. In diesem Alter waren 82 Prozent der Menschen pflegebedürftig.

2023-03-22
Pädiatrische Rehabilitation: Kaum vergleichbare Krankheitsbilder machen wissenschaftliche Studien unmöglich

„Evidenzbasierung in der pädiatrischen Therapie – kriegen wir eigentlich gar nicht hin“, sagt Dr. Kristina Müller. Dazu habe man in der Kinder-Rehabilitation viel zu selten gleiche und damit vergleichbare Verläufe, um randomisierte Studien zu machen. Dennoch benennt die Neuropädiaterin ihren Beitrag im Rahmen des Interdisziplinären Therapeutenkongresses CON.THERA, der parallel zur REHAB in Karlsruhe stattfindet, genau so. Aber warum?

Zu sehen ist Dr. Kristina Müller im Porträt. Sie trägt eine braune Brille, hat kurzes dunkles Haar mit grauen Strähnen. Dr. Müller lacht und schaut dabei in die Kamera. Sie trägt außerdem ein weißes Oberteil mit Kragen sowie eine schmale Kette um den Hals.
Dr. Kristina Müller ist Kinderneurologin und hält während des Therapeutenkongresses CON.THERA, der im Rahmen der REHAB stattfindet, einen Vortrag. (Bild: St. Mauritius Therapieklinik Meerbusch)

Die renommierte Kinderneurologin blickt bei ihren Behandlungen in der Mauritius-Therapieklinik auf 23 Jahre Erfahrung mit jungen Patientinnen und Patienten zurück. Für sie schließt sich so der Kreis zur Forschung: „Wissenschaftliche Studien als Format haben zu strenge Kriterien, dennoch müssen wir uns lerntheoretischen und anderen statistischen Modellen stellen, um die Wirksamkeit unserer Behandlungen zu belegen, und damit auch deren Finanzierung bei den Kostenträgern sicherzustellen.

Hier können wir aus der Erwachsenenneurologie lernen. Die Reparaturmechanismen des Gehirns sind bei Kindern nicht so anders und die Behandlungsprinzipien durchaus übertragbar.“

Ein Mädchen befindet sich in einem Reha-Bereich. Sie trägt ein pinkes T-Shirt und eine grau-pinke Sporthose. Das Mädchen staht auf dem rechten Bein. Ihr linkes Bein ist vom Oberschenkel ab amputiert. Sie trägt am linken Bein eine Prothese, die bis zum Boden reicht. Mit dieser steht sie ebenfalls auf dem Boden. Das Mädchen hält sich mit beiden Armen und Händen an einer rollbaren Stütze fest und schaut dabei eine Therapeutin an, die ihr gegenübersteht.
Die Firma Schuchmann stellt Kinder-Rehatechnik her - so wie diese Prothese. (Bild: Schuchmann)

Wichtig sind für Kristina Müller pädagogische Erkenntnisse der pädiatrischen Therapie. Vor allem die häufige Wiederholung, eine hohe Trainingsintensität, eine förderliche Umgebung und unter Umständen die passende Medikamentenbegleitung führten zu Rehabilitationserfolgen: „Repetitio est mater studiorum – die Alten hatten Recht,“ versichert die Meerbuscherin und fährt fort: „Nur mit aktuellen Therapieverfahren auf höchstem Niveau können wir unserem Anspruch gerecht werden und die Entwicklungspotenziale von Kindern und Jugendlichen mit neurologischen Erkrankungen voll ausschöpfen“.

Virtuelle Realität im Trainingsmodus und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) sorgen gerade bei jungen Menschen in der Reha für mehr Akzeptanz durch Spaß und Spannung bei den vielen notwendigen Wiederholungen. So lernt das Gehirn und wird zu Höchstleistungen angeregt. Der Spaßfaktor ist extrem wichtig. Mit robotergestützten elektronischen Trainingsgeräten ist die Motivation hoch, so können die Patientinnen und Patienten auch nach der stationären Reha in der Klinik sinnvoll zuhause weiterüben. „Aber hier stehen wir erst am Anfang, da wird noch extrem viel passieren,“ sagt Dr. Müller.

Gangroboter entlastet Therapeutinnen und Therapeuten

Schon jetzt wird das Therapiepersonal durch Gangroboter und andere Trainingsgeräte entlastet und kann sich mehr den individuellen Patientenbedürfnissen widmen. Das Teilen von Neurowissen und Forschungsergebnissen sowie Evidenzbasierung durch Beobachtung ist auch in der Therapeutenausbildung extrem wichtig. Deshalb ist der Kongress CON.THERA interprofessionell und auch interdisziplinär aufgestellt und richtet sich an alle im Versorgungsprozess beteiligten Berufsgruppen. „Insgesamt schreitet die Akademisierung stark voran, dennoch macht mindestens genauso das Erfahrungswissen und die menschliche Zugewandtheit begnadete Therapeutinnen und Therapeuten aus.“

Ein Junge, etwa sieben Jahre Alt, trägt ein gelbes T-Shirt. Er hat braune Haare und befindet sich in einem Therapieständer der Firma Otto Bock. Der Therapieständer ist orange und hat zwei große Schlaufen, die den Jungen festhalten. Der Junge lacht und schaut dabei eine Therapeutin an, die ebenfalls lacht und einen grünen Handball großen Ball in ihren Händen hält.
Der Therapieständer von Otto Bock hilft Kindern trotz Einschränkung aufrecht zu stehen und fördert so die korrekte Entwicklung des Körpers. (Bild: Otto Bock)

Die aktuellen Entwicklungen bei der Genehmigung sowohl von Rehamaßnahmen als auch von Hilfsmitteln von Seiten der Kostenträger beobachtet Dr. Kristina Müller mit großer Sorge: „Mangelnde Evidenzbasierung bestimmter Therapien und Hilfsmittel wird als Vorwand benutzt, Maßnahmen pauschal abzulehnen. Eine Zeit lang hat die Kinderversorgung gut geklappt, aber nun haben wir uns wieder dem Zustand von vor 20 Jahren zurückgenähert: Die Patientinnen und Patienten werden monate-, wenn nicht jahrelang bei Reha- und Hilfsmittelanträgen wie auf einem Verschiebebahnhof zwischen den Kostenträgern hin- und hergeschickt. Mal verweist die Krankenkasse auf die Rentenversicherung oder die Eingliederungshilfe, mal geht es andersherum.“ Die Leidtragenden seien die Kinder und Jugendlichen, sie müssten viel zu lange auf Versorgungen und Zusagen warten. Dabei schlössen sich wichtige Entwicklungsfenster. Chancen zur Verbesserung ihres Zustandes würden endgültig vertan.

Dr. Müller kritisiert außerdem den hohen Verwaltungsaufwand. Statt einer aufgeblähten Bürokratie mit einer Flut an auszufüllenden Formularen, solle die Zeit lieber in die Therapie von Menschen investiert werden.

Finden Sie hier weiterführende Links zum Thema:

2023-03-22
Notfallsituationen von Menschen mit Beatmung: So wird ihnen besonders schnell geholfen

Ein Stromausfall ist für die meisten Menschen ärgerlich. Für Menschen mit Beatmung kann er dagegen lebensgefährlich werden. Im Portal der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Menschen mit Beatmung (DIGAB) gibt es zahlreiche Informationen sowie nützliche und wertvolle Tipps für ein selbstbestimmtes Lebens mit Beatmung.

Der Ratgeber zum Thema Stromausfall enthält wichtige Notfallnummern, Apps, Hinweise zur Vorsorge oder sogar Möglichkeiten, für eine gewisse Zeit ohne Atemgerät auszukommen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit kann er eine gute Orientierungshilfe sein und die entsprechenden Fragen stellen, die jeder Mensch mit Beatmung in sein individuelles Notfallmanagement integrieren kann.

Der Notfallrucksack etwa enthält Papiere, Nachweise und Ersatzmaterialien für den täglichen Bedarf unterwegs. Er macht allerdings nur Sinn, wenn die Bestückung aktuell ist, bedient werden kann und gut und sinnvoll gepackt ist. Eine Zusammenstellung aller sinnvollen Inhalte findet sich HIER.

2023-03-22
Das Wörterbuch der selbstbestimmten Teilhabe

Auf deren Website liefert ein Wörterbuch Unterstützung für alle Menschen, die sich für die selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderung interessieren. Die darin enthaltene Begriffssammlung soll helfen, sich besser auf ein Beratungsgespräch vorzubereiten, Leistungen zu beantragen oder Gesetze besser zu verstehen, aber auch mit der Begriffsklärung Bewusstsein schaffen für die selbstbestimmte Interessenswahrnehmung.

Zum Buch geht es HIER

2023-02-23
Eigenhändig den Alltag meistern – auch mit schwacher Handfunktion
Eine junge Frau sitzt in einem Rollstuhl und arbeitet an einem Laptoop. Ihr rechter Arm liegt dabei auf einer Armstütze auf, die es ihr ermöglicht, auf der Tastatur zu tippen. Die Frau trägt einen roten Pullover, hat blonde Haare und eine Brille.
Die Armstütze von Kinova wird an einem Arbeits- oder Rollstuhl angebracht, um den Arm bei verschiedenen Bewegungen zu unterstützen. Dabei hilft eine Kombination aus dem eigenen Arm und der Armunterstützung den Anwenderinnen und Anwendern, sich frei zu bewegen. (Bild: Kinova)

Das Greifen ist wichtig, um sich zu entwickeln und selbstständig am Leben teilhaben zu können. Das gilt auch für Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen. Es gilt, deren Greifvermögen aufzubauen, zu erhalten oder wieder möglich zu machen.

Bei vielen Studien unter gelähmten Menschen, neurologisch betroffenen Schlaganfall-Patienten, Menschen mit Rheuma und anderen Ursachen von Hand- und Armkraftverlust, kam immer wieder heraus, dass die Handfunktion und die Mobilität der oberen Extremität lebenswichtig sind.

Der Fokus auf selbstständige und selbstbestimmte Aktivität wurde spätestens 2020 mit dem neuen Bundesteilhabegesetz BTHG festgeschrieben. Der Perspektivwechsel vom Versorgt werden zum Selbstversorgen hat sich aber schon seit vielen Jahren in der Medizin etabliert.

Aussteller präsentieren Hilfsmittel auf der REHAB

Nationale und internationale Hilfsmittelhersteller haben diese Herausforderungen angenommen und in der Pandemiephase konsequent in neue Technologien umgesetzt. Auf der REHAB 2023 in der Messe Karlsruhe wird ein großes Spektrum von Arm- und Handmobilitätshilfen für Nutzende jeden Alters und diverser Einschränkungen vorgestellt.

Ein älterer Mann mit Brille und Halbglatze trinkt aus einer roten Tasse. Er sitzt an einem Tisch. Sein linker Arm liegt auf diesem auf, sein rechter Arm, der die Tasse zum Mund führt, liegt in einer Armstütze vom Hersteller Kinova.
Neben dem Gowing bietet Kinova auch den Dowing an. Er ist mit einem Motor ausgestattet und für schwächere Patientinnen und Patienten geeignet. (Bild: Kinova)

Kinova, ein kanadischer Anbieter von Roboterlösungen für Menschen mit Behinderung, hat sein Portfolio um zwei dynamische Armunterstützungssysteme erweitert. Der „Gowing“ und der „Dowing“ helfen Menschen mit erkrankungs- oder unfallbedingt eingeschränkter Armfunktion. Restkräfte sind bei vielen Betroffenen vorhanden, diese werden mit den Kinova-Produkten aktiviert und unterstützt.

Der „Gowing“ ist eine Art mechanische, flexible und individuell gefertigte Armauflage, die überall an Therapiestühlen oder Sitzmöbeln befestigt werden kann. Dies ist auch für Kinder in der Kita und Schule ein Hilfsmittel, um die Kleinen zu fördern, mit gleichaltrigen Freunden Aufgaben zu erledigen und so selbstständig zu werden.

Ziel: Steigerung der Lebensqualität

Für schwächere Patientinnen und Patienten ist der „Dowing“ mit einem Motor ausgestattet. Dennoch ist er ein leichteres Hilfsmittel als der bereits seit Jahren bekannte Roboterarm für Tetraplegiker und Muskelerkrankte. Die Lebensqualität der User und der gesetzmäßige Ausgleich der Behinderung durch High-Tech steht bei all diesen Lösungen im Vordergrund.

Eine junge Frau mit braunen langen Haaren und einer runden Brille steht an einem Tisch, auf dem Obst in Schalen und auf einem Brett liegt. Ihre linke Hand liegt mit den Fingerspitzen auf dem Tisch auf, an der linken Hand trägt sie eine Orthose von HKK Bionics. Damit hält sie ein Schneidemesse in der Hand.
HKK Bionics stellt myoelektrische Handorthosen für Menschen her, deren Hände vollständig gelähmt sind (Bild: HKK Bionics)

HKK Bionics, ein Startup von zwei Medizintechnik-Studenten aus Ulm, erfand für vollständig gelähmte Hände die erste myoelektrische Handorthese, die „Exomotion Hand One“. Dabei werden künstliche Sehnen durch Motoren im Orthesen-Handschuh mit einer Armschiene bewegt, die Impulse kommen aus einem noch aktiven Muskel, der am betroffenen Arm oder etwa im Rücken angesteuert wird. So können sich die Finger mit unterschiedlichen Greifarten zum Essen, Trinken oder Türen öffnen bewegen. Das innovative Konzept wird bereits von vielen Sanitätshäusern in Deutschland mit individuellen Anpassungen der Fingerlinge und Schienen im Sonderbau umgesetzt.

Ein Mann mit schwarzgrauem Haar steht in einer Küche. Mit der rechten Hand hält er einen Teller fest, auf dem ein Stück Parmesankäse liegt. An seiner linken Hand trägt er eine Carbonhand von Exxomove und reibt damit den Käse.
Exxomove stellt Carbonhände her. Hierfür müssen Anwenderinnen und Anwender aber gewisse Restkräfte haben. (Bild: Exxomove)

Ein eigenständiges Leben trotz Multiple Sklerose (MS), Arthrose oder schmerzhaften Veränderungen der Hände ermöglicht die Carbonhand des süddeutschen Unternehmens Exxomove. Hier müssen allerdings ausreichend Restkräfte vorhanden sein, die ebenfalls über künstliche Sehnen und Sensoren an den Fingerspitzen die beabsichtigte Greifbewegung verstärken. Dies kann auch zur Therapie und für Reha-Trainingszwecke zum Aufbau von Kraft und Ausdauer genutzt werden.

Eine künstliche Hand, die einen Löffel festhält, greift in eine Schale mit Müsli und Milch.
Mit dem Handadapter von Neofect ist beispielsweise das Essen von Müsli möglich. (Bild: Neofect)

Funktionelles Greifen mit der eigenen Hand und mit der Hilfe von magnetisch auswechselbaren Zubehörelementen, das ist das variable Tactee-Konzept von Neofect. Ein einfach anzuziehender Handadapter in drei verschiedenen Größen wird über die Handfläche gestreift. Durch ein patentiertes Magnet-System können unterschiedliche Alltagshilfen angeschlossen werden. Dabei stehen Ess-Besteck, Stifte, die Zahnbürste, ein Kamm, ein Trinkflaschenhalter und eine Reihe anderer Module zur Verfügung. Dies unterstützt ältere Menschen mit wenig Kraft beim Greifen genauso wie sehr individuell neurologisch eingeschränkte Menschen nach Schlaganfall, bei Multiple Sklerose oder anderen Krankheitsbildern.

Ziel: Steigerung der Lebensqualität

Über allem steht die Erhaltung von Lebensqualität durch Autonomie und Selbstständigkeit: Das Bundesteilhabegesetz legt einen deutlichen Schwerpunkt auf Arbeitsintegration und Alltagsbewältigung – und das gilt unabhängig vom Grad der Beeinträchtigung und damit auch für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf. Es geht daher immer darum, gemeinsam mit den behandelnden Medizinerinnen und Medizinern, Therapeutinnen und Therapeuten und den Nutzenden selbst den Alltags- und Teilhabebedarf zu beschreiben. Aus diesen Anforderungen kann man mit der Unterstützung eines Sanitätshauses das richtige Hilfsmittel auswählen und bei der Krankenkasse beantragen.

Ausprobiert werden können alle genannten Hilfsmittel auf der 22. Europäischen Fachmesse REHAB vom 15. -17. Juni 2023 in der Messe Karlsruhe. Der Interdisziplinäre Therapeutenkongress CON.THERA begleitet mit praxisnahen Fortbildungsangeboten Therapeutinnen und Therapeuten sowie Reha- und Orthopädietechniker beim Wissensaufbau.

  • Infos zu Exxomove finden Sie HIER
  • Weitere Infos zu den Produkten von HKK Bionics erfahren Sie HIER
  • Alles zu den Konzepten von Neofect finden Interessierte HIER
  • Die Alltagshilfen von Kinova gibt es HIER

2023-02-23
Neuro-Forschung bei Querschnittlähmung: Wissen aus dem Uniklinikum Heidelberg exklusiv für REHAB-Kongressbesuchende

„Die Forschung rund um Querschnittlähmung wird gerade hier bei uns am Universitätsklinikum Heidelberg besonders wichtig genommen. Leider haben wir bei großen Projekten, die auf internationale Fördertöpfe angewiesen waren, durch die Coronazeit Stillstand oder sogar Rückschläge verzeichnen müssen“, bedauert Professor Rüdiger Rupp vom Universitätsklinikum Heidelberg.

„Aber dennoch: Aktuelle Studien machen Hoffnung, dass zukünftig einzelne Funktionen durch Stimulationsimplantate direkt am Rückenmark verbessert werden können. Bei einem schwer verletzten Rückenmark speziell bei Hoch-Querschnittgelähmten können mittels Brain-Computer-Interfaces, auf Deutsch Gehirn-Computer-Schnittstellen, auf intuitive Weise Neuroprothesen oder Roboterarme gesteuert werden. Aber: Bevor eine solche High-End-Wissenschaft bei den Patienten ankommt, kann es sehr lange dauern“, so Rupp weiter.

Sein Forschungslabor für Assistive Neurotechnologie hat Professor Rupp direkt neben der Station der Klinik für Paraplegiologie des Uniklinikums Heidelberg. „So können die Ergebnisse unserer Forschung zügig an die Patienten kommen, wir können im direkten Austausch messen und beobachten, wie die Hilfsmittel und Neuroorthesen den Alltag der Betroffenen verändern. Das ist extrem wichtig, denn wir finden nur durch Tests mit Betroffenen heraus, ob sie nur unter Laborbedingungen funktionieren und ihre Alltagstauglichkeit aufgrund komplexen Handlings doch noch nicht gegeben ist.“

Forschungsbereich Paraplegiologie

Der Ingenieur mit Karlsruher Wurzeln hat vor 27 Jahren an der renommierten Klinik für Paraplegiologie in Heidelberg einen eigenen Forschungsbereich etabliert. Über diese Zeit habe sich die Gruppe der Patienten sehr verändert. Das Durchschnittsalter liege inzwischen bei über 60 Jahren, denn nicht mehr die klassischen Motorrad- oder Badeunfälle bei jungen Männern, sondern Diagnosen aus der Neurologie und Orthopädie - wie entzündliche, degenerative Wirbelsäulenerkrankungen oder Tumore - sind heutzutage die häufigsten Ursachen für eine Querschnittlähmung.

Professor Rüdiger Rupp ist im Profilbild zu sehen. Er trägt eine dunkle Brille, lächelt mit Blick in die Kamera, trägt eine blaue Krawatte mit rot-weißen Streifen, ein hellblaues Hemd und ein dunkelblaues Sakko.
Professor Rüdiger Rupp forscht an der Universität Heidelberg schon lange zum Thema Querschnittlähmung.

Nicht-unfallbedingte Lähmungen sind häufig inkomplett mit noch vorhandenen Teilfunktionen. Diese kann man wie bei nichtbehinderten Menschen mit vielen Wiederholungen einer Bewegungsaufgabe verbessern und mit gezielten Übungen trainieren. Hierbei benötigen Patientinnen und Patienten gerade in der frühen Phase Unterstützung bei der Bewegungsausführung, so dass zur Entlastung von Therapeuten immer mehr robotische Trainingsgeräte, beispielsweise der Lokomat, oder auch Exoskelette eingesetzt werden. Das Behandlungsergebnis kann noch deutlich verbessert werden, wenn das Training durch innovative, zum Teil implantierbare Elektrostimulationssysteme unterstützt wird.

„No risk, no fun“

Wieder Professor Rupp: „Aber jede Rückenmarksverletzung und jeder Mensch ist hoch individuell zu betrachten, die Liegezeiten hier in der Klinik sind deutlich kürzer als früher und wir haben viel weniger Zeit, um Patienten für den selbstbestimmten Alltag zuhause vorzubereiten. Hier ist viel Eigenmotivation gefragt. Ganz toll helfen die Peer-Programme der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten (FGQ). Peers sind Betroffene, die bereits länger Erfahrung im Leben mit Querschnittlähmung haben und als Experten in eigener Sache die Rückkehr in den häuslichen Alltag, das Familienleben und das Arbeitsumfeld mit praktischen Tipps begleiten.“ Professor Rüdiger Rupp engagiert sich seit vielen Jahren als Vorstand in der Deutschen Stiftung Querschnittlähmung, die mit ihrer Präventionskampagne „No risk, no fun“ die Arbeit der FGQ unterstützt.

Fortschritte bei Assistiven Technologien helfen schon jetzt: Mit intelligenten Handschuhen, die mit äußerlich angebrachten Elektroden die gelähmten Muskeln aktivieren, können Betroffene wieder selbständig essen und trinken. Für manche Menschen mit hoher Querschnittlähmung ist die sehr bewusste Steuerung von Armbewegungen und Greifaktionen eines Roboterarms möglich. Allerdings muss die gewünschte Bewegung gedanklich in Teilschritte zerlegt und eine Bewegung nach der anderen durchgeführt werden. Wesentlich schneller und intuitiver lässt sich die Steuerung mit Eye-Trackern in besonderen Brillen umsetzen, so dass der Arm oder der Rollstuhl in die gewünschte Richtung bewegt werden kann. Das Ganze ist aber nicht ganz fehlerunanfällig und nicht für jeden Patienten im Alltag einsetzbar.

Marktplatz auf der REHAB 2023

Auch wenn das Wunder der Heilung einer Rückenmarkschädigung noch in weiter Ferne bleibt, stimmt die große Auswahl an individuellen Hilfsmitteln, digitalen Lösungen, Anwendungen aus der Virtuellen Realität für Alltagsbewältigung und Therapie optimistisch. Auf der REHAB 2023 finden die Anwenderinnen und Anwender Ideen und Kontakte auf den Marktplätzen Mobilität & Alltagshilfen, Gehirn & Neuroreha sowie am Gemeinschaftsstand des europäischen Industrieverbands DATEurope – Digital Assistive Technology.

Annika Gehrmeyer, Projektleiterin der REHAB, freut sich über den Fokus Neurotechnologie bei der REHAB 2023 und dem CON.THERA-Kongress: „Hier sieht man von Messe zu Messe, wie aktuelle Entwicklungen, Verbesserungen und Innovationen immer schneller zu den Menschen kommen, die sie brauchen und nutzen. Kennenlernen neuer Technologien, Ausprobieren und persönlicher Austausch zu hochwertigen Hilfsmitteln wird immer wichtiger.“

Hand-Arm-Nutzung hat höchste Priorität

Professor Rupp resümiert: „Besonders berühren mich immer noch die Badeunfälle von jungen Menschen, denn hier treten oft hohe Querschnittlähmungen in der Halswirbelsäule auf, zumeist motorisch komplett mit wenig Hoffnung auf Erholung. In all den Jahren haben wir gelernt, dass gar nicht das Gehen im Fokus der Menschen mit Querschnittlähmung ist. Vielmehr hat die Hand-Arm-Nutzung höchste Priorität, und auch das möglichst selbständige Blasen- und Darmmanagement sowie die Sexualitätsfunktionen. Da müssen alle Professionen ihren Patienten gut zuhören und zusammenarbeiten, um echte Lebensqualität zu erreichen.“

2023-02-23
Alltagshacks: Gute Ideen von und für Menschen mit Behinderung

Genau das ist das Konzept des „Club der Alltagspioniere“. Hier werden Ideen von und für Menschen mit Behinderung gesammelt und geteilt, die das Leben leichter machen. Die Plattform nutzt die Lösungsstrategien vieler Menschen, die den Mangel an Barrierefreiheit kennen, dem Bürokratiewahnsinn begegnet sind, Schwierigkeiten bei der Bewilligung von Hilfsmitteln haben oder für ihr individuelles Problem keine Unterstützungsmöglichkeit fanden. Diese Alltagshacks werden gesammelt und - nach Kategorien sortiert – auf der Website, auf Social Media und als anschauliche Videos auf Youtube veröffentlicht.

Mitmachen – damit Alle gewinnen!

Die Community der Alltagspioniere wächst schnell und alle Menschen mit chronischen Krankheiten oder Behinderung sind aufgerufen, Ideengebende in eigener Sache zu werden. Das funktioniert ganz einfach per Mail an hallo@alltagspioniere.de.

  • Alle Infos zum Club der Alltagspioniere gibt es HIER.
  • Interessiert an den Alltagshacks der Alltagspioniere? Videos gibt’s auf Youtube HIER.

2023-02-22
Karriere in der Medizin: Wie finde ich das Perfect Match ?

Seinen eigenen Weg finden und nach Studium und Ausbildung in die richtige Richtung losgehen – das ist gerade in Zeiten des Fachkräftemangels in der Medizin ein aktuelles Thema. Aber auch in späteren Phasen des Berufslebens lohnt eine Standortbestimmung. Bin ich noch zufrieden in meinem Beruf? Brauche ich eine Neuorientierung? Und wie kann ich diese erreichen? Diesen und weiteren Themen widmet sich der Leitfaden „Karriere in der Medizin – Wie finde ich mein Perfect Match?“, herausgegeben von Julia Schäfer.

Es muss nicht immer der Arztkittel sein

Mit der Approbation in der Tasche haben Medizinerinnen und Mediziner ein riesiges Spektrum an Möglichkeiten – und das nicht nur im Arztkittel. Eine Musterkarriere gibt es nicht, jeder und jede muss den Weg finden, der der individuell richtige ist. Hier setzt „Karriere in der Medizin“ an. Das Buch ist ein Kompass für die persönliche Standortbestimmung und den Weg durch das Berufsleben. Es erweitert den Horizont und beschreibt die vielfältigen Berufsbilder in der Klinik, der Wissenschaft, Beratung, Krankenversicherung sowie in der Medizintechnik und Industrie.

Prominente Medizinerinnen und Mediziner erzählen

Um einen noch besseren Einblick in verschiedene Berufsfelder zu erhalten, berichten prominente Köpfe der Medizin in Interviews, wie ihr Weg in der Medizin war, welche Herausforderungen sie zu meistern hatten und welche Tipps sie geben. Ausführlich wird das breite Spektrum der Möglichkeiten in der kurativen Medizin aufgezeigt – mit Erfahrungsberichten aus den unterschiedlichsten Bereichen.

2023-01-23
Buchtipp: Teilhabeorientierte Lebensbegleitung

Alle Menschen haben eigene Wünsche, diese Bedürfnisse sind ein subjektives Verlangen und Grundlage menschlichen Handelns. Das gesamte Spektrum der Bedürfnisse Erwachsener mit komplexer Behinderung bildet den Mittelpunkt des Buches „Wünschen – Gestalten – Leben“ herausgegeben von Barbara Fornfeld. Für Interessierte, Fachkräfte und Studierende und Lebensbegleiter von Erwachsenen mit komplexen Behinderungen bietet dieses Buch das notwendige Wissen, um das diese Bedürfnisse zu erkennen, zu verstehen und im professionellen Handeln Teilhabe zu ermöglichen. Mit der Teilhabewerkstatt wird ein Modell interdisziplinärer und institutionsübergreifender Kooperation vorgestellt.

Das Buch erscheint im Verlag selbstbestimmtes Leben, kostet je nach BVKM-Mitgliedsstatus 12,99 Euro beziehungsweise 18,90 Uhr. ISBN: 9783945771266, gebundene Ausgabe.

2023-01-23
Neurorehabilitation: Wenn wissenschaftliches Vorgehen auf alte Denkweisen und hartnäckige Irrtümer trifft

In der Neurorehabilitation zielen Behandlungen darauf ab, Patienten mit neurologischen Erkrankungen im Bereich der körperlichen Aktivitäten für ein möglichst selbständiges Leben zu befähigen. Nach der Diagnose, welche Funktions- und Teilhabeeinschränkungen bei einem Betroffenen überhaupt vorliegen, kann im Anschluss mit den Rehabilitanden besprochen werden, welche individuellen Ziele sie mit der Rehamaßnahme verfolgen. Hier ist das Ziel, das gesamte interdisziplinäre Team von Ergo- und Physiotherapie, Logopädie, Neuropsychologie, Sozialarbeit, Medizin sowie Orthopädietechnik und Pflege zu koordinieren. Ein auf die Patienten abgestimmtes Training wird bei Bedarf von Reha- und Orthopädietechnik unterstützt und nutzt drei Ansätze:

1. Über viele Wiederholungen einfacher Tätigkeiten lernt das Gehirn neue Strukturen zu entwickeln und geschädigte Strukturen zu ersetzen.

2. Die kontinuierliche Anpassung des Schwierigkeitsgrades an die Belastungsgrenzen des Patienten erzielen den Trainingseffekt.

3. Lebensnahe und abwechslungsreiche Trainingseinheiten, die nah am Alltag des Patienten sind, vermitteln die Sinnhaftigkeit und motivieren.

Die Neurorehabilitation ist im Wandel, stützt sich auf wissenschaftlich erarbeitete Leitlinien und kämpft auch in der Ausbildung gegen alte Zöpfe und Irrtümer.

Zu sehen sind Hans und Sabine Lamprecht.
Hans und Sabine Lamprecht. (Bilder: HSH Lamprecht)

Vom Heiler zum Unterstützer – wissenschaftliche Methodik löst alte Denkweisen ab

Sabine Lamprecht ist Physiotherapeutin mit Master in Neurorehabiliation, Fachbuchautorin und Dozentin. Seit vielen Jahren leitet sie zusammen mit ihrem Mann eine interdisziplinäre Therapiepraxis und erklärt uns den Wandel:

"Das Berufsbild und Selbstverständnis hat sich in den 40 Jahren meiner therapeutischen Tätigkeit enorm gewandelt: In der Neurorehabilitation ist die Wiederherstellung verlorener Fähigkeiten das Ziel, aber nicht wir machen das für unsere Patienten, wir leiten sie an, es selbst zu tun. Wir sind keine Heilenden mehr, sondern unterstützen die Menschen auf ihrem Weg zur Selbstbefähigung."

Ein Mann läuft auf einem Laufband und lächelt dabei. Neben ihm steht eine Therapeutin und schaut ihn an.
Das Gangtraining gehört zur Therapie dazu.

Sabine Lamprecht blickt zurück: "Neurorehabilitation ist überwiegend therapeutisch und zu Beginn meiner Tätigkeit basierte unser Tun auf empirischem Wissen und Annahmen. Durch Beobachtungen in der Behandlung wurden zum Teil Schlüsse gezogen, die sich aus heutiger Sicht und mit wissenschaftlichen Methoden nicht belegen lassen."

Auch als Dozentin stößt sie auf alte Glaubensgrundsätze, die sich trotz der neuen Erkenntnisse in der therapeutischen Ausbildung halten. "Unser Ziel muss sein, evidenzbasiert, wissenschaftlich fundiert und Leitlinien-orientiert zu arbeiten. Diesen roten Faden brauchen wir bei allen Berufsgruppen, mit denen wir interdisziplinär zusammenarbeiten, und in deren Ausbildungs- und Studiengängen."

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Praxis von Hans und Sabine Lamprecht stehen nebeneinander für ein Gruppenfoto.
Das Team der Praxis Lamprecht.

Sabine Lamprecht ist überzeugt: "Stete Aufklärung ist unverzichtbar, Annahmen sind von Fakten deutlich zu trennen. Gerade in Deutschland gibt es einige beharrende Strukturen, die einen überfälligen Wandel in der Ausbildung und der Ausübung des Therapeutenberufs behindern."

Beim CON.THERA-Kongress 2023 in Karlsruhe stellt Sabine Lamprecht die zehn größten Irrtümer der Neurorehabilitation wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen gegenüber.

2023-01-23
Winterzeit ist Schneesportzeit: Tipps und Angebote des Deutschen Behindertensportverbandes

Mit einem schlichten "Ich bin raus" verabschiedete sich der Weltcup-Alpinski-Rennläufer Benedikt Staubitzer im Jahr 2019 aus dem Profisport. Seine Leidenschaft für Schnee und Ski hat er jedoch nicht aufgegeben und inspiriert nun als Projektkoordinator Schneesport beim Deutschen Behindertensportverband (DBS) Jung und Alt für Wintersport.

"Begeisterung für Schneesport verlässt einen nie"

„Winterurlaub ist ein großes Thema für Rollifahrende, und zwar nicht nur aus Süddeutschland", sagt Staubitzer. Familien mit Kindern mit Behinderungen, junge Menschen, aber auch ältere und erfahrene Rollinutzende, die durch eine unfall- oder krankheitsbedingte Querschnittlähmung nicht mehr dem klassischen alpinen Skisport frönen können, kommen immer wieder in den Schnee zurück. „Die Begeisterung für den Schneesport verlässt einen nie“, ist sich Staubitzer sicher. Egal ob auf sportlichen Monoski, auf etwas "stabileren" Bi-Skiern oder nordische Sportarten wie Langlauf oder Biathlon, der DBS und seine Landes- und Fachverbände bieten Wintersportangebote auf allen Leistungsebenen an.

Sieben Menschen sind auf Skiern. Vier davon sitzen auf Skigeräten für Menschen mit Handicap, drei Menschen stehen auf Skiern. Sechs Menschen blicken zu einem Mann, der ebenfalls auf Skiern sitzt. Er erläutert gerade, wie man mit den Skiern umgehen muss.
Monoskier oder Bi-Ski-Geräte bieten Menschen mit Handicap die Möglichkeit, am Wintersport teilzunehmen. (Bild: privat)

„Sport ist für jeden von uns wichtig zum Gesundbleiben, egal ob man zu Fuß geht, sehbehindert oder Rollinutzender ist oder ob man Gliedmaßen durch Amputationen verloren hat, es gibt Sportmöglichkeiten für fast jeden Menschen und wir unterstützen dabei", so Staubitzer weiter.

Lina Neumair vom DBS setzt nicht nur auf Informationen durch DBS-Landesverbände, vor allem in den sozialen Medien und durch Mund-zu-Mund-Propaganda finden sich immer neue Sportgruppen zusammen. Die wichtigste Botschaft dabei: man ist nicht allein! Es wird sich ausgetauscht und über umgebaute Sportgeräte gefachsimpelt.

Das Angebot reicht von Talenttagen über Schneesportwochenenden bis hin zu Online-Kursen, die Vereine, die eine inklusive Abteilung gründen wollen, kostenfrei buchen können. Das junge und engagierte Team des DBS setzt sich für einen "Sport für alle" ein.

Auf einer Skipiste fahren viele Menschen den Hand hinab. Im Vordergrund ist eine Person auf einem Monoski.
Der Monoski ist die wohl bekannteste Form eines Skiers für Menschen mit Handicap. (Bild: privat)

Da die Monoski- oder die Bi-Ski-Geräte von spezialisierten Herstellern in der Anschaffung teuer sind, bieten inzwischen schon einzelne Skischulen in Deutschland und Österreich solche Umbauten zum Ausprobieren an. Eine weitere Möglichkeit für Rollstuhlfahrende Skifahren auszuprobieren bieten die Schneesportwochenenden der Landesverbände des DBS. Das nächste findet Ende Januar in Kirchzarten und im Februar 2023 im Sauerland statt.

Der große Hilfsmittelhersteller und REHAB-Aussteller ottobock ist einer der Hauptsponsoren für den Behindertensportverband, gemeinsam mit anderen Hilfsmittelspezialisten versteht man sich als "Möglichmacher" des inklusiven Sportgedankens.

Eine Frau steht auf zwei Skiern. Sie schiebt ein Kind an. Dieses sitzt, unter ihm sind Skier.
Auch für Menschen mit Handicap gibt es Möglichkeiten, Wintersport zu betreiben. (Bild: picture alliance/DBS)

Auf der 22. REHAB, vom 15. bis 17. Juni 2023, können sich Besuchende beim Badischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband (BBS) zum Thema Biathlon informieren und sich selbst auch an der aufgebauten Schießanlage versuchen. Weitere Sportverbände engagieren sich, demonstrieren Sportarten und laden zum Mitmachen auf der Inklusiven Sportstätte der Fachmesse in Karlsruhe ein.

Erfolgreiche Genbehandlung

Befragt, was ihn antreibt, sich nach der Profikarriere für Handicap-Sport einzusetzen, erzählt Benedikt Staubitzer die Geschichte eines skibegeisterten Elternpaares, das er kennen gelernt hatte. Deren fünfjähriger Sohn hatte die Diagnose SMA, eine lebensverkürzende fortschreitende Erkrankung Spinale Muskelatrophie. Die Eltern sahen sich traurig „nie mehr im Schnee und in den Bergen“, vor allem nicht als Familie. Durch eine ganz neue pharmazeutische Genbehandlung konnte die SMA nicht nur in ihren körperlichen Auswirkungen gestoppt werden, vielmehr erholte sich der Junge so gut, dass er nun mit den Eltern gemeinsam Ski fährt.

„Das breite, glückliche Grinsen von Vater und Sohn bei der ersten gemeinsamen Abfahrt mit einem Bi-Ski werde ich nie vergessen", strahlt der oberbayerische Alpinskirennläufer und fährt fort: „Diese Koordinationsstelle ‚Schneesport‘ beim DBS kam wie gerufen, nach meinem Karriereende. Ich kann meine Leidenschaft und Begeisterung für den Schneesport in einem Super-Umfeld weitergeben. Der Blick auf Teilhabe und damit ein ganz anderes sportliches Miteinander hat mir neue Perspektiven eröffnet."

  • Weitere Informationen zur REHAB 2023 gibt es HIER.
  • Umfachreiche Grundlagen-Informationen zu allen Sportarten für Menschen mit diversen Einschränkungen bei Parasport.
  • Ein kostenfreies Handbuch mit Tipps zu allen Sportarten finden Sie HIER.
  • Am 12. Februar findet im Sauerland ein Schneesportwochenende zum Ausprobieren statt.

2023-01-23
Früher Einsatz eines E-Rollis: vom „Laufenlernen“ bis zum Kaffee mit Arbeitskollegen auf Augenhöhe – E-Mobilität hat keine Altersgrenzen
Ein etwa einjähriges Kind sitzt in einem gelben Minirollstuhl. Das Kind sitzt auf einer Sitzfläche und lehnt mit dem Rücken an. Die Hände hat es auf einem kleinen Tisch, an diesem ist ein Joystick angebracht, der zum Lenken gedacht ist. Die Füße stehen auf einer Plattform. An dieser sind Rollen angebracht.
Der Explorer Mini von Permobil hilft bereits den kleinsten Kindern, selbstständig zu sein. (Bild: permobil GmbH)

Beim Erlernen motorischer Fähigkeiten ist das freie Sitzen ein wichtiger Schritt in der körperlichen Entwicklung – neuromuskuläre Stütz- und Haltemechanismen verknüpfen sich mit der Eigenwahrnehmung und dem Freiwerden der Arme und Hände. Eigenständige Aktionen wie Nutzung von Spielgerät, Nahrungsaufnahme und Interaktion mit anderen werden möglich. Spätestens hier trägt die Unterstützung mit einem Hilfsmittel entscheidend zum Empfinden von „Wirksam-Werden“ bei.

Aufrichten wichtig für Entwicklung

Die Entdeckung der Umwelt wird möglich, das Kind erreicht Gegenstände und Möbel, um sich daran hochzuziehen. In der Vertikalen vollzieht es den nächsten großen Entwicklungsschritt. Mit dem Aufrichten können sich die inneren Organe, Knochen, Bänder, Sehnen und Muskeln, Atmung, Verdauung und Blutkreislauf vollständig entwickeln.

Ein Meilenstein für die motorische und kognitive Entwicklung und in die Unabhängigkeit ist das Gehen. Kinder mit Behinderungen brauchen analog dazu sofort einen passgenauen Kinderrollstuhl: Das sind nicht lediglich verkleinerte Erwachsenenrollstühle, sie wachsen mit und haben viele zusätzliche Funktionen.

Rollstühle individuell anpassen

Willy Hagelstein, selbst Rollinutzender und Mobilitätsbotschafter beim Kinderspezialisten Sorg Rollstuhltechnik, ist überzeugt: „Die leichten Kinderrollstühle lassen sich total individuell und genau auf die Proportionen und die Bedürfnisse der Kinder anpassen; so können, nein, müssen heute mobilitätseingeschränkte Kinder schon ab 18 Monaten mit einem Rollstuhl versorgt werden. Dies ist umso bedeutungsvoller, da zu diesem Zeitpunkt nicht mobilitätseingeschränkte Kinder das Laufen lernen und somit durch eine Rollstuhlversorgung Entwicklungsdefizite bei den Rollikindern vermieden werden können."

Besonders leichte Rollstühle, wie der Mio Carbon von SORG Rollstuhltechnik, sind durch das hochfeste Aluminium echte Leichtgewichte und kommen vor allem den Kindern zu Gute, die schon zu Beginn über nur wenig Kraft verfügen, aber ihren Rollstuhl trotzdem selbst antreiben möchten.

Ein etwa zweijähriges Kind sitzt in einem orangfarbenen Rollstuhl. Das Kind hat dünnes blondes Haar. Es hat beide Hände an den Griffen der Rollstuhlräder.
Die Kinderrollstühle von Sorg Rollstuhltechnik lassen sich individuell an jedes Kind anpassen. Ab dem 18. Monat können die Kinder mit den Rollstühlen versorgt werden. (Bild: Sorg Rollstuhltechnik)

All diese Entwicklungsschritte werden von Erwachsenen begleitet und finden optimalerweise in einer sicheren Umgebung statt. Fehlversuche beim Erlernen dieser neuen Fähigkeiten sind normal und viele Wiederholungen sind für die kognitive Entwicklung und aus neurowissenschaftlicher Sicht enorm wichtig.

Aber auch für stärker eingeschränkte Kinder mit zu wenig Kraft für manuelle Rollstühle gibt es inzwischen verschiedene Mini-E-Rolli-Modelle. Manche sehen bunt und verspielt aus wie eine einfache Kinder-Lauflernhilfe und haben erst auf den zweiten Blick erst einen kleinen Joystick. Andere – für etwas größere Kinder – sind schwerer und stabiler.

Die Vorteile einer frühen Versorgung mit einem E-Rollstuhl für die Entwicklung eines Kindes überwiegen oft angebrachte Argumente von Kostenträgern wie Verletzungsgefahr oder Gefährdung im Straßenverkehr. Eltern sind für die Sicherheit ihrer Kinder verantwortlich, ob mit oder ohne Handicap. Der Umgang muss in einem geschützten Umfeld geübt werden.

E-Rollstühle können so konfiguriert werden, dass deren Gebrauch den Fähigkeiten und Bedürfnissen des Kindes entspricht, Sondersteuerungen ermöglichen eine sichere Fahrweise, feinste Einstellungen der Sitzpositionen bis hin zum Stehen sind möglich. Bei den Kleinen gibt es eine Vorrangschaltung bis hin zur Non-Stopp-Bedienung für erwachsene Begleitpersonen.

Und das ermöglicht von Anfang an ein "aktives" Dabeisein, aktives Spielen mit den anderen Kindern in der Kita, einen Schulbesuch und einen Austausch mit Klassenkameraden und Geschwistern auf Augenhöhe.

Ein etwa einjähriges Mädchen sitzt in einem gelben Kinderrollstuhl. Die Hände des Mädchens liegen auf einem mit dem Rollstuhl verbundenen Tisch ab, dabei fasst das Mädchen einen Joystick an, der am Tisch angebracht ist. Das Mädchen lächelt in die Kamera. Im Hintergrund sind eine erwachsene Frau und ein erwachsener Mann sowie ein hellbrauner Hund zu sehen. Die Erwachsenen streicheln den Hund und sind unscharf im Hintergrund zu sehen.
Das Unternehmen Permobil ersetzt mit dem Explorer Mini Lauflernhilfen bei sehr jungen "Fußgängern" und ermöglicht es stark eingeschränkten Kindern, die Welt selbstständig zu erfahren. (Bild: permobil GmbH)

Frühe (E-)Mobilität kann bei mehreren spezialisierten Ausstellern auf der REHAB 2023 ausprobiert werden: Unter anderem beraten Therapeuten bei MEYRA Eltern bei allen Fragen rund um frühe Mobilität. Das Unternehmen Permobil ersetzt mit dem Explorer Mini Lauflernhilfen bei sehr jungen Fußgängern und ermöglicht es stark eingeschränkten Kindern, die Welt selbstständig zu erfahren.

Symbiose aus Aktivität und Funktionalität

„Spätestens wenn eine Studentin ihr Examen mit ihren Kommilitoninnen am Stehtisch mit einem Prosecco feiert, hat sich die Aufstehhilfe am Rolli rentiert", äußert sich Ulrich Maschkow von Vassili. Er ist stolz darauf, dass der neue HiLo MPRO Rollstuhl des italienischen Labels eine perfekte Symbiose aus Aktivität und Funktionalität darstellt. „Wir haben in drei Entwicklungsjahren einen extrem leichten Aktivrolli mit einer elektrischen Aufstehhilfe kombiniert, die mit einer Hand bedient werden kann, da ist die zweite Hand frei für einen Kaffee mit den Arbeitskollegen. Von den psychologischen Vorteilen und der Stoffwechselanregung durch Stehen wollen wir gar nicht sprechen, das ist selbstverständlich."

Weitere Informationen zu den ausstellenden Unternehmen auf der REHAB finden sich hier: www.rehab-karlsruhe.com/ausstellerliste

2022-12-07
FOCUS CP rehaKIND- Kongress im Februar in Dortmund
Zuschauer sitzen im Publikum und blicken auf die Bühne. Dort sitzen vier Referenten an einem langen Tisch. Über ihnen befindet sich eine Leinwand.
Das Gesprächsformat begeistert Betroffene und Fachleute gleichermaßen und füllt große Säale. (Bilder: rehaKIND e.V.)

„Wenn es Kindern mit Behinderung und chronischen Erkrankungen nicht gut geht, müssen alle Beteiligten gemeinsam nach einer Lösung suchen.“ Mit diesem Leitgedanken hat das Netzwerk rehaKIND e.V. gemeinsam mit drei ärztlichen Fachgesellschaften ein besonderes Kongressformat erfolgreich entwickelt: Das Ziel sind der Austausch und Wissenstransfer von Experten aus Medizin, Therapie und Technik mit den Betroffenen und deren Familien auf Augenhöhe. Allen Beteiligten soll dabei der „Blick über den Tellerrand“ ermöglicht werden.

Ein Mann sitzt auf einem Barhocker, der an einem Tisch steht. Er bedient mit einem Joystick einen Roboterarm. Dabei lächelt er und fixiert die Bewegung des Armes mit seinen Augen.
Beim Kongress gibt es eine begleitende Fachausstellung mit Hilfsmitteln zum Ausprobieren.

Das mehrzügige Kongressprogramm bietet neben vielen Vorträgen und Plenarsitzungen auch praxisbezogene Workshops und Skills-Sessions für alle Teilnehmenden. Dabei liegt der Fokus immer auf der hohen wissenschaftlichen Fachlichkeit, gepaart mit einem starken Praxis- und Anwenderbezug. In der kostenfreien Ausstellung können Interessierte außerdem allerlei Hilfsmittel zum Ausprobieren für jedermann finden.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Buchung gibt es unter www.focuscprehakind.de.

2022-12-07
„Ernst nehmen, nach Ursachen forschen und aufklären“ - Die aktuelle Strategie bei Fatigue und Long COVID

Für die Betroffenen selbst ist das Leben mit Long Covid oder Fatigue sehr belastend. Auch gesamtgesellschaftlich ist das Syndrom aufgrund langer Krankschreibungen von großer Bedeutung. Prof. Dr. Christian Dettmers ist der Leiter der Multiple-Sklerose-Abteilung der Kliniken Schmieder in Konstanz und ausgewiesener Spezialist für Long COVID. In diversen Studien mit betroffenen Patientinnen und Patienten hat er an den auf Long COVID spezialisierten Kliniken Schmieder zu Fatigue geforscht und kennt den aktuellsten medizinischen Stand. Auf der REHAB 2023 wird er im Rahmen des dort stattfindenden CON.THERA-Kongresses sprechen.

Prof. Dr. Christian Dettmers schaut in die Kamera. Er trägt ein blau-weiß gestreiftes Hemd und eine olivgrüne Fliege, darüber einen weißen Arztkittel.
Prof. Dr. Christian Dettmers ist Experte für Long Covid und Fatigue. Im neurologischen Fach- und Rehabilitationskrankenhaus der Kliniken Schmieder in Konstanz leitet er die Abteilung für Multiple Sklerose. Er weiß: Das Problem betrifft viele Menschen. Auf der REHAB 2023 wird er im Rahmen des CON.THERA-Therapeutenkongresses zum THema referieren. (Bilder: Kliniken Schmieder)

„Fatigue ist ein für die Patientinnen und Patienten ernst zu nehmendes Problem. Die Müdigkeit und Erschöpfung sowie die extrem langsame Genesung ist für die Betroffenen sehr belastend. Aus ärztlicher Sicht gilt es immer im ersten Schritt abzuklären und einzuordnen, ob sich organische Ursachen nachweisen lassen, ob kognitive Beeinträchtigungen zu verzeichnen sind und ob psychosoziale Komponenten das Syndrom verstärken“.

Während Fatigue eine subjektiv empfundene Müdigkeit ist, kann man die Fatigabilty als organische Ursache für Leistungsminderung mit Ermüdbarkeit nachweisen. Bei diesem Symptomenkomplex können etwa rheumatische Erkrankungen oder Krebs nachweisbare Auslöser sein.

Psychisch oder organisch?

Neu hinzugekommen sind nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 Langzeitfolgen beziehungsweise das Long-COVID- oder Post-COVID-Syndrom. Über mögliche Ursachen dieses Syndroms wird noch geforscht. Auffällig ist der von den Betroffenen empfundene, aber schwer messbare und beweisbare Leistungsabfall und die belastende Müdigkeit, die in einem nicht mehr bewältigbaren Alltag und in zum Teil langen Krankschreibungen mündet. Neueste Studien geben Hinweise darauf, dass - durch COVID begründet - entzündliche und betroffene Hirnareale für kognitive Beeinträchtigungen verantwortlich sein können. Es kann daher ein Zusammenhang zwischen organischen Ursachen und zusätzlichen psychischen oder psychiatrischen Begleiterscheinungen bestehen.

Ein Mann läift auf einem Laufband und absolviert ein Training. Er trägt eine Maske, mit Hilfe derer sein Lungenvermögen getestet wird. Der Mann trägt ein blauen Shirt und eine dunkelblaue Hose. Daneben steht ein Therapeut und beobachtet den Mann.
Ein Patient absolviert ein Laufbandtraining. Dieses wird dazu genutzt, um das Lungenvermögen zu testen.

„In jedem Fall sind die Symptome von Fatigue ernst zu nehmen, auch wenn wir bei dieser Patientengruppe keine organischen Ursachen feststellen können“, betont Prof. Dr. Dettmers. Hier zeige sich eine Erschöpfung, die nach überstandener Infektion – und auch durch die mediale Berichterstattung ausgelöst - viele psychosoziale Ursachen haben könne. Prof. Dr. Dettmers: „Wenn - wie bei MS - organische Ursachen zugrunde liegen, ist es im Gespräch mit den Betroffenen einfach, über die kognitiven und psychischen Symptome zu sprechen und gemeinsam einen Therapieansatz zu finden. Bei fehlender organischer Ursache und Long-COVID-Patienten wird es deutlich schwieriger, die Betroffenen von einem zwingenden Zusammenhang ihrer empfundenen Leistungseinschränkung mit der überstandenen Infektion abzulenken und auf andere Belastungsmöglichkeiten hinzuweisen, um dann gemeinsam eine gelingende Bewältigungsstrategie für empfundene Krisen und die damit verbundene Müdigkeit zu entwickeln.“

Mit der Unterscheidung zwischen Fatigue und Fatigability gelingt es bei einer ganzheitlichen sozialmedizinischen Leistungsbeurteilung, die subjektiven Aspekte mit den objektiven Befunden zu berücksichtigen. „Im Rahmen der MS ist bei Fatigue der deutliche Hinweis an die Betroffenen wichtig, dass die vorzeitige Erschöpfbarkeit keine neurologischen Schäden verursacht. Durch Aufklärung wird verhindert, dass Patientinnen und Patienten Vermeidungsstrategien entwickeln und einer erwarteten Erschöpfung durch Schonung vorbeugen“, sagt Prof. Dr. Dettmers.

Zusammenspiel aller Akteurinnen und Akteure

Er fährt fort: „Schonung hat in vielen Fällen negative Auswirkungen auf den Genesungsprozess. Hier gilt es, alle beteiligten Disziplinen - von Hausärztinnen und Hausärzten, über Psychologinnen und Psychologen bis hin zu den Therapeutinnen und Therapeuten - für dieses Syndrom zu sensibilisieren, eine standardisierte Diagnostik und im Anschluss einen sehr individuellen Therapieansatz zu entwickeln und das unter Einbezug des psychosozialen Hintergrunds des Patienten.“

Fatigue und Long COVID stellen aktuell ein Gesundheitssystem mit knappen Ressourcen auf die Probe: „Es muss uns gelingen, Long COVID-Patienten von deren überwiegend vollständigen Genesung zu überzeugen, um zu verhindern, dass diese Patientengruppe dauerhaft beeinträchtigt bleibt beziehungsweis die Arbeitsfähigkeit verliert.“ Dies gelingt bereits in den wenigen spezialisierten Post-COVID – Ambulanzen. Deren Erfahrung und Wissen gilt es in die Breite zu streuen, um diesem Massenphänomen bei knapper Ressource wirksam begegnen zu können.

Weiße Stofftaschen mit dem Aufdruck
Prof. Dr. Christian Dettmers wird im Rahmen des CON.THERA-Therapeutenkongresses über Long Covid und das Fatigue-Syndrom sprechen. (Messe Karlsruhe/ Behrendt und Rausch)

Genau das passiert im Rahmen des interdisziplinären Therapeutenkongresses CON.THERA am 16. Juni 2023. Das vollständige Kongress-Programm ist ab Januar verfügbar. Infos zum vergangenen Kongress und bald zum künftigen erhalten Sie HIER.

2022-12-06
Buchtipp:
Natalie Dedreux sitzt auf einer Holzbank und schaut in die Kamera. Sie trägt eine schwarze Lederjacke und eine grüne Hose in Leopard-Muster.
Natalie Dedreux: Aktivistin, Bloggerin und Schriftstellerin.

Die 23-jährige Kölnerin Natalie Dedreux ist Bloggerin und Aktivistin. Einem breiteren Publikum bekannt wurde sie erstmals durch ihren Auftritt in der Wahlarena zur Bundestagswahl im September 2017, als sie Angela Merkel zur Spätabtreibung behinderter Kinder befragte. Ihre Frage lautete: „Neun von zehn Babys mit Downsyndrom werden in Deutschland nicht geboren, sie werden abgetrieben. Wie stehen Sie zum Thema Spätabbruch?“

Die Vorderseite des Buches von Natalie Dedreux. Der Titel
"Mein Leben ist doch cool" heißt das Buch von Natalie Dedreux.

In ihrem Buch „Mein Leben ist doch cool“ hat Dedreux in 100 kurzen Essays ihre Gedanken und Ansichten und ihre politischen Vorstellungen aufgeschrieben. Das Themenspektrum ist breit gefächert und reicht von Afghanistan über Judentum bis hin zu veganer Ernährung. Klar und auf den Punkt beschreibt die junge „Inkluenzerin“ mit Down-Syndrom die drängenden Fragen unserer Zeit und macht Mut, sie aus einer neuen und anderen Perspektive zu betrachten.

Dedreux veröffentlicht ein Buch gegen Vorurteile und mit einem engagierten Appell für die Teilhabe aller Menschen an unserer Welt ohne Berührungsängste. „Die Menschen sollen mein Buch deswegen lesen, weil ich es wichtig finde, was ich hier zu sagen habe. Dann sieht man, dass ein Leben mit Down Syndrom auch cool ist“, sagt die Autorin.

Droemer Knaur, geb. Ausgabe Oktober 2022, 16,99 Euro, E-Book 12,99 Euro

2022-12-06
Fitness-App für Querschnittgelähmte geht in die Testphase

Zwei Jahre forschten Mitarbeitende der Sporthochschule Köln an der ParaGym-App. Auch auf der 21. Rehab, die vom 23. bis 25. Juni 2022 stattfand, konnten sich Besuchende über die Fitness-App für Querschnittgelähmte informieren.

Nun stehen die Macherinnen und Macher vor dem nächsten Schritt des Projekts. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie soll die Funktionalität, Anwenderfreundlichkeit und Sicherheit der App getestet werden.

Eine Frau sitz in einem Sportrollstuhl und spielt Tennis. Sie holt gerade zu einem Schlag aus und blickt konzentriert auf den Ball. Im Hintergrund ist das Publikum zu sehen, das ihr zuschaut.
Im Appstore von Apple und im Playstore von Google gibt es jede Menge Fitness-Apps. An einer speziellen Fitness-App für Querschnittgelähmte arbeitet die Sporthochschule Köln. Nun steht die Tesphase an. (Bild: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner)

Dazu werden Testpersonen gesucht. Teilnehmen können Menschen zwischen 18 und 67 Jahren, die seit mindestens einem Jahr an einer chronischen Paraplegie leiden. Während der sechswöchigen Testphase trainieren die Anwendenden dreimal pro Woche für etwa eine halbe Stunde mit der ersten Testversion der ParaGym-App. Jeweils vor und nach dem Trainingszeitraum finden Testungen vor Ort an der Deutschen Sporthochschule in Köln statt.

Die Studie beginnt Anfang Januar 2023 und wird von Janika Bolz und Institutsleiter Univ.-Prof. Hans-Georg Predel koordiniert. Wer Interesse hat, kann sich bis Ende Dezember bewerben. Weitere Infos zur Studie, wie Möglichkeiten zur Bewerbung, gibt es per E-Mail an j.bolz@dshs-koeln.de.

2022-12-05
BARMER nimmt Revision zurück: Künftig erleichterte Versorgung mit Rewalk Exoskeletten für Querschnittgelähmte

In den Karlsruher Messehallen findet vom 15. bis 17. Juni 2023 die REHAB - Messe für Rehabilitation, Therapie, Pflege und Inklusion statt. Mit dabei sein wird auch Rewalk Robotics. Das Unternehmen stellt Exoskelette her - und wird künftig noch wichtiger für Menschen mit Querschnittlähmung werden.

Der Grund ist die Rücknahme der Revision durch die Barmer-Versicherung gegen das zweitinstanzliche Urteil des Landessozialgerichts NRW. Ein 32 Jahre alter Mann, der bei der Barmer versichert ist und dort die Versorgung mit einem Rewalk Personal 6.0 Exoskelett beantragt hatte, stand im Mittelpunkt des Rechtsstreits.

Ein Patient trägt ein Exosklelett und steht. Neben ihm kniet ein MItarbeiter der Firma Rewalk und berät ihn. Weitere Menschen stehen um die beiden herum.
Endlich konnten neueste Produkte und Weiterentwicklungen wieder im direkten Austausch mit Herstellern kennengelernt und getestet werden - so wie das Rewalk Exoskelett. (Foto: Messe Karlsruhe / Behrendt und Rausch)

Durch die Rücknahme der Revision kurz vor dem Termin beim Bundessozialgericht ist das Urteil des Landessozialgerichts NRW rechtskräftig. Die Folge: Querschnittgelähmte in Deutschland können künftig eine erleichterte Versorgung mit einem Rewalk Exoskelett erwarten.

Ein Exoskelett kann Querschnittgelähmten das aufrechte Stehen, Gehen und sogar das Treppensteigen ermöglichen. In seiner Urteilsbegründung wies das Landessozialgericht NRW darauf hin, dass Versicherungen Anträge für orthopädische Hilfsmittel wie das Rewalk Exoskelett nicht mit dem Hinweis ablehnen dürfen, dass Versicherte bereits eine Versorgung mit Hilfsmitteln erhalten haben, die ebenso dem mittelbaren Behinderungsausgleich dienen.

„Das deutsche Gesundheitswesen ist Vorreiter in der Einrichtung der hohen Standards für die Versorgung von Menschen mit Querschnittlähmung“, sagt Larry Jasinsky, Vorstandsvorsitzender von Rewalk Robotics. „Nach der Leistung des Exoskeletts als anerkanntes Hilfsmittel im Hilfsmittelverzeichnis im Jahr 2018 ist nun die Anerkennung, dass Exoskelette dem unmittelbaren Behinderungsausgleich dienen, nur Konsequenz. Wir als Leistungserbringer schätzen es sehr, dass die Krankenkassen uns mit der Versorgung ihrer Versicherten beauftragen. Rewalk Robotics wird weiterhin die höchsten Qualitätsstandards in der Versorgung mit Rewalk Exoskeletten erfüllen.“

Mehrere Rehab-Fahnen wehen im Wind.
Von 15. bis 17. Juni findet die nächste REHAB in den Karlsruher Messehalle statt. (Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner)

Kläger Lars Vinken kann nach vielen Jahres des Wartens und des Rechtsstreits nun endlich sein Rewalk Exoskelett nutzen: „Dass andere Querschnittsgelähmte nun einen leichteren Zugang zu dieser Technologie haben werden, hat einen enormen Wert. Mit einem Exoskelett versorgt zu werden und jederzeit wieder aufstehen und gehen zu können, eröffnet mir neue Horizonte“, sagt er.

Das Rewalk Personal 6.0 wurde am 11. Juni 2018 als erstes Exoskelett für Rückenmarksverletzte vom GKV-Spitzenverband im Hilfsmittelverzeichnis gelistet. Bedeutet: Das System ist in Deutschland offiziell als Hilfsmittel gemäß Paragraph 33 SGB V mit der Hilfsmittelnummer 23.29.01.2001 anerkannt und erstattungsfähig. Die zugehörige Indikation lautet: beidseitige Lähmung der Hüft-, Oberschenkel- und Unterschenkelmuskulatur.

2022-10-24
Lesetipp: Wie steht es um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Lebenslagen?

Die Ergebnisse der „Repräsentativbefragung zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen (2017-2021)“ liegen nun vor: Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales wurde die wichtige Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen in zentralen Lebensbereichen untersucht. Grundlage für die Erhebung war eine repräsentative Bevölkerungsstichprobe von 22.000 Personen ab 16 Jahren mit und ohne Beeinträchtigungen, die in Privathaushalten, besonderen Wohnformen für Menschen mit Behinderungen oder Senioreneinrichtungen leben.

Anders als in anderen Studien kommen die Betroffenen selbst zu Wort. Dies führt zu konkreten Aussagen über die Lebenslagen von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen und hilft sehr, verbleibende Inklusionshürden zu identifizieren.

Der Vergleich von Lebenssituationen wie „Leben im Privathaushalt, allein, mit Partnerin oder Partner, in stationären Wohneinrichtungen“ zeigt z.B. erwartbar deutlich, dass die Menschen bevorzugt selbstständig in ihrer eigenen Häuslichkeit verbleiben.

Die soziale Einbindung in Familie, Freundeskreis und Gruppen ist extrem wichtig für ein „zufriedenes Leben“ für Menschen mit Behinderung. Häufig wird jedoch Isolation und Einsamkeit genannt. In der ersten Pandemiephase war nicht nur die persönliche, sondern auch die digitale Erreichbarkeit in Einrichtungen stark eingeschränkt.

Dazu kommen Barrieren und Hürden in der Öffentlichkeit, bei Ämtern, Krankenkassen, finanzielle Probleme und Forderungen nach Eingliederung in den „ersten“ Arbeitsmarkt. Laut der Studie waren erwerbstätige Menschen mit Einschränkung durchweg positiver gestimmt als diejenigen, die in Werkstätten arbeiteten.

Der 225 Seiten umfassende Band bietet ein allumfassendes Resümee und ist durch den personenzentrierten Ansatz und die Anwendung der Internationalen Klassifikation von Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) zukunftsweisend. Er enthält darüber hinaus auch Umsetzungsideen.

Kostenfreier Download der Studie

2022-10-24
Innovative Ausbildung aus Karlsruhe
Studierende starten am KIT mit neuem Studiengang Medizintechnik
Der Studiengang Medizintechnik am KIT setzt Schwerpunkte bei der Digitalisierung, Elektrotechnik und Informationstechnik. (Foto: Markus Breig, KIT)

Das für Innovationen bekannte Karlsruher Institut für Technologie (KIT) startete zum Wintersemester mit einem neuen Bachelorstudiengang Medizintechnik. „Durch die Schwerpunktsetzung bei der Digitalisierung, Elektrotechnik und Informationstechnik bereitet der forschungsorientierte und praxisbezogene Studiengang Medizintechnik am KIT optimal auf neue Technologietrends und Herausforderungen im Bereich der industriellen und klinischen Entwicklung von Medizinprodukten vor“, sagt Professor Werner Nahm vom Institut für Biomedizinische Technik des KIT.

Verknüpft wird dieses Know-how mit einem breiten Anwenderwissen aus Medizin und Medizintechnik sowie Kenntnissen über Regularien und Normen. „Mit dem Abschluss im Bachelorstudiengang Medizintechnik verfügen Studierende über die Kompetenz, medizinische Problemstellungen in ingenieurwissenschaftliche Aufgabestellungen zu übersetzen und verantwortungsvoll unter technischen, regulatorischen, ökonomischen und sozialen Randbedingungen Lösungen zu erarbeiten“, so Nahm.

In dem sechs Semester umfassenden zulassungsbeschränkten Studiengang sollen Studierende universelle Grundlagen erwerben, die in vielen Branchen attraktive Berufschancen eröffnen. Das Studium besitzt einen direkten Praxisbezug ab dem ersten Semester, Wahlmöglichkeiten zwischen Industrie-, Forschungs- und Klinikpraktika sowie Vor-Ort-Lehrveranstaltungen in Krankenhäusern und Universitätskliniken. Geplant ist außerdem im fünften Semester ein Mobilitätsfenster für internationalen Austausch an anderen Universitäten, etwa im Rahmen eines ERASMUS-Aufenthalts.

In der vergangenen Woche begrüßten die Lehrenden die ersten Studentinnen und Studentinnen des neuen Studiengangs. Für die zukünftigen Ingenieurinnen und Ingenieure beginnt die Vorlesungszeit ihres ersten Studiensemesters am kommenden Montag mit einer Vorlesung über Physiologie und Anatomie. Mit der Resonanz auf den neuen Studiengang ist Werner Nahm mehr als zufrieden: „Ankündigung und Ausschreibung des neuen Studiengangs sind auf Anhieb auf ein erfreulich großes Interesse gestoßen. Die Anzahl der Bewerbungen überstieg die verfügbare Kapazität bei weitem.“

2022-10-24
Begleitende Fachkongresse sichern multiprofessionellen Austausch im Kontext der Messe

Zusätzlich zum interdisziplinären Therapeutenkongress CON.THERA mit Schwerpunkt Neurorehabilitation werden zwei weitere Gastkongresse auf dem Messegelände parallel zur REHAB stattfinden. Alle drei Kongresse werden sich interprofessionell mit neurologischen Themen der Medizin, Therapie und Versorgung von Patientinnen und Patienten beschäftigen. Durch diese Bandbreite an Weiterbildungsmöglichkeiten auf der kommenden REHAB profitieren Teilnehmende, Besuchende und Ausstellende von vielfältigen Synergien.

Andrea Jagusch-Espei, Vorstandsmitglied Vereinigung der Bobath Therapeuten Deutschlands e.V.

So findet zum zweiten Mal die Jahrestagung der Vereinigung der Bobath Therapeuten Deutschlands e.V. im Rahmen der REHAB statt. Andrea Espei aus dem Vorstand der Berufs-Vereinigung: „Beim ersten Mal, begleitend zur REHAB 2019, war es ein Experiment − obwohl beide Veranstaltungen verwandte Themen (Menschen mit neurologischen Erkrankungen, neue Behandlungsmethoden, Empowerment der Betroffenen, den Austausch mit Experten etc.) haben, waren wir uns von der Seite der Bobath-Vereinigung nicht sicher, ob wir unsere familiäre Atmosphäre und die inhaltliche Dichte unserer vorangehenden Fortbildungstagungen erhalten können. Nicht zuletzt durch den hervorragend angebundenen Konferenzbereich, der einen Wechsel zwischen Tagung und Messe leicht macht, waren diese Bedenken nach der Veranstaltung zerstreut: die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bobath-Tagung profitierten von der Hilfsmittelausstellung, die Messebesucher von Fachvorträgen im Rahmen der Messe und die Aussteller von den Therapeutinnen und Therapeuten, denen sie ihre Produkte und Neuerungen vorstellen konnten. Deshalb war es keine Frage, dieses Format zu wiederholen.“

Prof. Dr. Michael Jöbges, erste Vorsitzende der DGNKN

Inhaltlich wie personell perfekt passt die Jahrestagung der DGNKN Deutschen Gesellschaft für Neurotraumatologie und klinische Neurorehabilitation e.V. zur REHAB. Der erste Vorsitzende der DGNKN, Prof. Dr. Michael Jöbges (Kliniken Schmieder, Konstanz), ist ebenfalls Mitglied des Wissenschaftsbeirats der Bobath-Vereinigung. So werden einige Themenblöcke gemeinsam gestaltet und hochkarätige Podien besetzt. Mit Prof. Dr. Dr. Uwe Spetzger, Direktor der Neurochirurgischen Klinik im Städtischen Klinikum Karlsruhe, als DGNKN-Kongresspräsident ist ein „lokaler Leuchtturm“ der Wissenschaftsregion Karlsruhe eingebunden. Beiden ist es besonders wichtig, die Themen aus verschiedenen Positionen und professionellen Blickwinkeln darzustellen und auch mit Betroffenen zu diskutieren. „Mit einer solchen Kooperation wird ein berufsübergreifender Perspektivwechsel vollzogen, wir lernen voneinander und die beste Behandlung für unsere Patientinnen und Patienten ist definitiv immer gemeinsam“, fasst Prof. Jöbges zusammen.

Prof. Dr. Dr. Uwe Spetzger, Direktor der Neurochirurgischen Klinik im Städtischen Klinikum Karlsruhe und DGNKN-Kongresspräsident

Auch wenn es weniger schwere Schädel-Hirn-Verletzungen durch z.B. mehr Sicherheit bei Motorrad- oder Arbeitsunfällen gibt, bleibt die Zahl der zumeist lebenslang deutlich Betroffenen relativ konstant. „Zurzeit sehen wir viel mehr mit dem E-Bike verunfallte Menschen. Das liegt auch daran, dass die meisten Fahrradhelme nicht für die gefahrenen Geschwindigkeiten geeignet sind. Unser Anliegen ist es, mehr Aufmerksamkeit für Schädel-Hirn-Verletzungen zu erzielen,“ so Prof. Spetzger, „wir möchten ganz deutlich machen, was ein Schädel-Hirn-Trauma bedeutet: Beginnend vom Unfall, mit Akutklinik, Reha, im Anschluss lebenslange ambulante Versorgung, Hilfsmittel, Therapien, Pflege – der gesamte Alltag verändert sich und alle Lebensbereiche sind massiv betroffen.“

Weitere Informationen zu den Kongressprogrammen sind online zu finden unter:

www.bobath-vereinigung.de

www.dgnkn.de

www.rehab-karlsruhe.com/conthera

Bildernachweise Jöbges, Spetzger, Espei: privat

2022-10-24
22. REHAB Karlsruhe findet wieder in drei Hallen statt

Nach Ende des Frühbuchertarifs für Ausstellende und dem damit einhergehenden Zuspruch vieler Branchengrößen plant die Messeleitung die kommende REHAB wieder in drei Messehallen.

„Wir freuen uns, wieder so viele marktführende Unternehmen dabei zu haben: sowohl herstellende Unternehmen wie Ottobock, Alber, Meyra und Schuchmann als auch Fachhändler wie Storch & Beller und das SC Sanitätshaus Carstens haben ihre Standflächen für 2023 bereits neun Monate vor Messebeginn fixiert. Die REHAB Karlsruhe wird wieder die gesamte Bandbreite der Branche abbilden.“, so Projektleiterin Annika Gehrmeyer.

Weiterhin wird das von knapp 90 Prozent der Besuchenden mit Topnoten bewertete Marktplatzkonzept zur Bündelung der vielfältigen Messethemen beibehalten und stetig verbessert. Ab 2023 findet die Fachmesse für Rehabilitation, Therapie, Pflege und Inklusion wieder im Zwei-Jahres-Rhythmus statt.

Die REHAB ist seit über 40 Jahren fest im Terminkalender der Branche verankert und hat sich im Zwei-Jahres-Turnus als die wichtigste Plattform für qualitativ hochwertige Mobilitätshilfen und Kinderhilfsmittel aus Deutschland und dem europäischen Ausland etabliert. Insgesamt umfasst das Messespektrum neueste Trends und Innovationen der Rehatechnik, Hilfsmittelversorgung sowie aktuelle Therapieansätze und Pflegeangebote.

Hier geht’s zur aktuellen Ausstellerliste

Besuchende auf dem Weg in die dm-arena
2022-08-24
Videos zu Interviews und Produkttests von REHAB-Ausstellenden auf Guidzter.com

Die digitale Plattform für aktive Rollstuhlfahrende Guidzter.com hat sich auf der REHAB mit einem spannenden und vielfältigen Vortragsprogramm präsentiert und sich dem direkten, persönlichen Austausch vor Ort gewidmet. Zudem wurden verschiedene Interviews und Produkttests mit drei Ausstellenden der REHAB durchgeführt, die nun als Videos zur Verfügung stehen.

Interessierter testet das Exoskelett von ReWalk auf der REHAB 2022
Bildquelle: Messe Karlsruhe - Jürgen Rösner

Der Aussteller ReWalk Robotics GmbH hat im Interview mit dem Guide Tamara Fischer sein Exoskelett präsentiert und eine Nutzerin berichtet über ihre Erfahrungen und Ziele im Alltag, die durch den Einsatz des Exoskelett möglich sind. Das Exoskelett wurde im anschließenden Produkttests von Tamara selbst getestet und ausprobiert.

Die Videos sind auf der Website von Guidzter.com in voller Länge zu sehen.

Kundengespräch, Mitarbeiter erklärt Interessiertem die Funktionsweise des trivida-Rads
Bildquelle: Guidzter.com

Das teilbare Rollstuhlrad von trivida wurde von Guide Moritz Brückner beim Produkttest auf Herz und Nieren geprüft. Im Interview hat er zudem spannende Hintergrundinformationen zum Rollstuhlrad von der Olympiasiegerin und Trivida-Nutzerin Kristina Vogel erhalten.

Hier geht es zu den Videos.

Mitarbeiter erläutert interessierter Messebesucherin das Speedy-Handbike
Bildquelle: Messe Karlsruhe - Behrendt und Rausch

Das neue Handbike Versatio F von Speedy Reha-Technik GmbH hat Guide Anastasia Bittner genauer unter die Lupe genommen. Im Video auf der Website von Guidzter.com wird das Handbike mit seinen Funktionen und der technischen Ausstattung vorgestellt und bei einer Probefahrt direkt getestet.

Hier geht es zu den Videos.

2022-06-15
Prominente Gäste auf der REHAB

Jürgen Dusel - „Demokratie braucht Inklusion“

Jürgen Dusel eröffnet die REHAB
Bildquelle: Messe Karlsruhe - Behrendt und Rausch

Bereits zum zweiten Mal eröffnet Jürgen Dusel als Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen die REHAB in Karlsruhe. Am 23. Juni ab 10:30 Uhr im Forum Halle 3 wird der Beauftragte in seiner Eröffnungsrede auch die Schwerpunkte seiner zweiten Amtszeit erläutern.

Der selbst stark sehbehinderte Jurist war ursprünglich im Bereich Arbeit und Soziales verschiedener Integrationsämter tätig, bevor er 2010 zum Beauftragten der Landesregierung für die Belange der Menschen mit Behinderungen in Brandenburg und 2018 zum Bundesbeauftragten in Berlin benannt wurde. Seine Amtszeit steht unter dem Motto „Demokratie braucht Inklusion“.

Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, wird sich Jürgen Dusel in dieser Legislaturperiode für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen einsetzen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Stärkung der Versorgung von Familien mit schwerbehinderten Kindern, dazu gehört auch, Familien von bürokratischen Genehmigungsstrukturen zu entlasten und sozialpädiatrische sowie medizinische Zentren für Erwachsene mit Behinderungen auszubauen. Dieses schafft Zukunfts- und Teilhabe-Perspektiven für die jungen Menschen mit schweren geistigen oder Mehrfach-Behinderungen.

Lesung mit Samuel Koch bei Made for Movement

Samuel Koch zu Gast auf der REHAB
Bildquelle: Made for Movement

Als Markenbotschafter des Hilfsmittelherstellers Made for Movement begrüßen wir Samuel Koch auf der diesjährigen REHAB Karlsruhe.

Samuel Koch verletzte sich bei der Fernsehshow „Wetten, dass…?“ 2010 beim Sprung über ein fahrendes Auto schwer und ist seitdem gelähmt. „Man kann auf jedem Niveau klagen – aber auch auf jedem Niveau glücklich sein", so Kochs Motto.

Dank seiner optimistischen Grundhaltung und seiner positiven Energie ist der 31-Jährige heute als Autor, Sprecher, Schauspieler, Unterhalter und Redner unterwegs und mit seinen Erfahrungen und Einsichten einem breiten Publikum bekannt.

Am 24. Juni um 13 Uhr liest Samuel Koch aus seinem aktuellen Buch „StehAufMensch“ auf dem Stand von Made for Movement Halle3 / L12 und gibt anschließend ein Interview.

Wie Schwerstbetroffene durch regelmäßiges Training beweglich und vital bleiben können, zeigt er als Nutzer des Bewegungstrainers Innowalk Pro des Herstellers.

Kristina Vogel - Lieber Querschnitt als Durchschnitt

Kristina Vogel zu Gast auf der REHAB
Bildquelle: P+L Innovations GmbH

Erst war sie ganz oben, dann ganz unten und nun wieder oben. Die deutsche Bahnradsportlerin Kristina Vogel lebte ein Leben auf der sportlichen Überholspur: zweifache Olympiasiegerin, elf Weltmeistertitel und 21 nationale Titel errang Kristina Vogel während ihrer aktiven Bahnradprofi-Karriere. Im Sommer 2018 kam dann der schicksalhafte Moment, der ihr Leben für immer verändern sollte – sie kollidierte mit einem Bahnrad-Kollegen, die Folge: Querschnittlähmung. Seitdem musste Kristina Vogel viele Dinge des Alltags neu erlernen und hat dies dank ihrer positiven Lebenseinstellung mit einer Leichtigkeit gemeistert, die Mut macht und für viele Menschen vorbildhaft ist. Inzwischen arbeitet sie als Motivationsrednerin und Coach in Umbruchsituationen.

Barrieren in ihrem Alltag, aber auch in den Köpfen der Menschen abzubauen ist heute zu einem wichtigen Anliegen für Kristina Vogel geworden. Aus voller Überzeugung ist sie deshalb auch Botschafterin von trivida. Als Teil des Teams hat sie sich intensiv mit dem innovativen, teilbaren Rollstuhlrad beschäftigt und bringt ihre Erfahrungen kontinuierlich in die Produktentwicklung ein.

Sie ist mit ihrem Vortrag „Lieber Querschnitt als Durchschnitt“ am 23. Juni um 15:30 Uhr im Forum in Halle 3 zu Gast auf der REHAB und täglich persönlich am Stand von trivida in der dm-arena/ R11 anzutreffen.

Tina Pesendorfer - Geht nicht, gibt´s nicht!

Tina Pesendorfer, 1989 im Salzkammergut in Österreich geboren, ist seit einem Freizeitunfall 2007 querschnittgelähmt. Sie spielt seit acht Jahren professionell Rollstuhltennis, 2020 gewann sie die österreichischen Staatsmeisterschaften im Einzel und belegt zurzeit den ersten Platz im Einzel und Doppel des österreichischen Rollstuhltennis. „Ich will am Platz noch viel besser werden. Mein Ziel sind die Paralympics.“

Den Rollstuhl sieht die junge Lehrerin nur als Hilfsmittel zur Fortbewegung, deshalb hält er sie auch von nichts ab! Die unternehmungslustige Tina liebt es, zu reisen und engagiert sich bei der Stiftung „Wings for Life“ für die Rückenmarkforschung.

Über die Kraft eines positiven Mindsets, ihre Erfahrungen im Rollstuhltennis und im Gym sowie mit Tipps rund ums Reisen steht sie täglich auf dem Stand von Wellspect (Halle 2/ C37) von 14:15 bis 14:45 Uhr Rede und Antwort.

In Aktion kann man sie täglich um 13 Uhr beim Rollstuhltennis auf der Inklusiven Sportstätte in der dm-arena erleben.

Darüber hinaus ist sie in der neuen Guidzter.com-Lounge (dm-arena) als Guide anzutreffen.

Janis McDavid - Die Kunst, Du selbst zu sein

Janis McDavid zu Gast auf der REHAB
Bildquelle: Paravan GmbH

Für Janis McDavid stand schon immer fest, dass er Auto fahren wird. Eine Vision, die vielen einfach verrückt vorkommen musste. Heute ist er bereits über 300.000 km im eigenen High-Tech Fahrzeug gefahren und wirbt als Botschafter für grenzenlose Freiheit und Mobilität. Die erreicht er durch die innovative Technologie der PARAVAN GmbH. Janis McDavid brennt als Markenbotschafter dafür, neue High-Tech-Lösungen zu erproben, zu nutzen und in die Welt zu bringen.

1991 in Hamburg geboren und im Ruhrpott aufgewachsen, erlernt er spätestens mit der Einschulung, sich zu behaupten. Erfahrungen durch Auslandsaufaufenthalte in Afrika mit seinem Bruder und Studiensemester in London führen Janis McDavid zu seinem ersten Buch: „Dein bestes Leben - vom Mut über sich hinaus zu wachsen und Unmögliches möglich zu machen“. Der international bekannte Motivations-Speaker und ausgezeichnete „Slammer“ ist inzwischen als Markenbotschafter verschiedener Unternehmen weltweit unterwegs und veröffentlichte soeben im zweiten Buch sein Mantra: „Alle anderen gibt es schon – Die Kunst, Du selbst zu sein.“

Mobilitätsbotschafter Janis McDavid wird am Donnerstag, 23. Juni um 12 Uhr und 14:30 Uhr bei Paravan (dm-arena / P42) zu Gast sein und von seinem Racing Projekt berichten, außerdem wird die PARAVAN GmbH gemeinsam mit Schaeffler Paravan und Leomax das inklusive Kart-Projekt „United in Dream“ vorstellen.

Raul Krauthausen: Moderator der Eröffnung

Raul Krauthausen zu Gast auf der REHAB
Bildquelle: Messe Karlsruhe - Behrendt und Rausch

Wir freuen uns, dass Raul Krauthausen als Moderator durch die Eröffnung der Fachmesse führen wird. Der vielfache Preisträger, Behindertenrechtler, Buchautor, Blogger, Medienmacher, Botschafter und Inklusionsaktivist ist ein unermüdlicher Weltverbesserer und kämpft mit Witz und der nötigen Schärfe für eine wirklich barrierefreie Welt. Wir freuen uns darauf, mit ihm gemeinsam unsere Messegäste begrüßen zu können.

2022-06-15
Alle Informationen rund um Ihren Messebesuch

REHAB Ticketshop – Jetzt noch Eintrittskarte online günstiger erhalten

REHAB Ticketshop - Jetzt noch Eintrittskarte online günstiger erhalten
Bildquelle: Messe Karlsruhe - Behrendt und Rausch

Die REHAB 2022 steht vor der Tür! Nächste Woche, vom 23. bis 25. Juni, öffnet die 21. Europäische Fachmesse für Rehabilitation, Therapie, Pflege und Inklusion nach pandemiebedingter Pause endlich wieder ihre Tore! Sollten Sie noch keine Eintrittskarte haben, so empfehlen wir Ihnen, sich Ihr Ticket bereits jetzt online zu sichern. Die Vorab-Registrierung über den REHAB Ticketshop bringt nicht nur einen preislichen Vorteil mit sich. Sie vermeiden auch längere Wartezeiten am Einlass, da Ihre Eintrittskarte bereits erfasst ist und vor Ort nur noch gescannt werden muss. Tickets für die REHAB erhalten Sie hier:

https://www.rehab-karlsruhe.com/de/tickets/

Hinweis: Auch das kostenfreie Begleitpersonen-Ticket ist im REHAB Ticketshop erhältlich. Und selbstverständlich ist ein Ticketkauf auch vor Ortmöglich.

Um Ihnen im Falle von Rückfragen schnell behilflich sein zu können, haben wir unseren Ticket-Service erweitert! Seit dem 7. Juni steht Ihnen unser Support-Team unter nachfolgenden Kontaktdaten von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr (ausgenommen Feiertage) wie folgt zur Verfügung:

Telefonisch unter 0721 3720 5115

Per E-Mail unter besucher-ticketservice@messe-karlsruhe.de

Anfahrt und Parken – Tipps und Hinweise zur barrierefreien Anreise

Messehallen Draufsicht
Bildquelle: Messe Karlsruhe

Wichtiger Hinweis! Während des Messezeitraums fährt auf der Linie S2 aufgrund von Umbauarbeiten ein Schienenersatzverkehr, so dass die Besucher der REHAB von der Bahn in einen Bus wechseln müssen. Für Reisende empfehlen wir daher ab Hauptbahnhof die verschiedenen direkten Messe-Shuttle-Möglichkeiten (Messe-Express, Der Zwingenberger, Rollicar, Rolliprofi).

Eine Umsteigehilfe vom Zug zu den Messe-Shuttles können Besuchende unter 0180-6 512 512 buchen.

Ob mit dem Auto, dem Nahverkehr, der Bahn oder dem Flugzeug – wir wollen Ihnen eine bequeme und barrierefreie Anreise zur REHAB ermöglichen. Alle Informationen hierzu, auch zu den Parkmöglichkeiten vor Ort, finden Sie jederzeit aktualisiert unter diesem Link:

https://www.rehab-karlsruhe.com/de/messe-planen/fuer-besucher/anfahrt/

Unser Extra-Service für Sie: der Rollstuhlverleih

Rollstühle können Sie frühzeitig (bitte spätestens bis 22.06.2022) und kostenfrei unter besucherservice@messe-karlsruhe.de reservieren. Für die Rollstühle wird keine Leihgebühr erhoben, als Besucher füllen Sie lediglich ein Formular aus und unterschreiben dieses.

Die Anzahl der Rollstühle ist limitiert, daher bitten wir um rechtzeitige Reservierung.

Kinderbetreuung in der REHAB Kinderwelt

Kinderbetreuung auf der REHAB
Bildquelle: Messe Karlsruhe

Um Ihnen die Möglichkeit zu geben, sich in Ruhe über die neuesten Produktinnovationen und Serviceleistungen zu informieren und beraten zu lassen, bieten wir Ihnen während der regulären Öffnungszeiten der REHAB die Betreuung Ihrer Kinder (sowohl mit als auch ohne Behinderung) in der Halle 3 an.

Die Betreuung wird durch geschultes Personal übernommen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Damit eine professionelle Betreuung aller Kinder gewährleistet ist, wird die Betreuung auf maximal zwei Stunden begrenzt.

Wir freuen uns darauf, auch unseren kleinen Besucherinnen und Besuchern den Aufenthalt bei der REHAB so angenehm wie möglich zu gestalten.

REHAB Hallenplan – behalten Sie den Überblick!

Messeübersicht und Hallenplan
Bildquelle: Messe Karlsruhe

Bei über 350 Ausstellenden aus 18 Ländern kann man schnell den Überblick verlieren. Unser interaktiver Hallenplan hilft Ihnen dabei, sich auf Ihren Messebesuch vorzubereiten und sich auch vor Ort jederzeit gut zu orientieren. Die REHAB 2022 findet in drei Hallen statt. Um Ihnen als Besucher eine einfache und schnelle Übersicht zu bieten, werden die Themen weiterhin in sogenannte Marktplätze gebündelt.

Informationen zu diesen Themenbereichen finden Sie hier:

Themenbereich REHAB 2022

Klicken Sie hier auf unseren interaktiven Hallenplan:

Interaktiver Hallenplan REHAB 2022

Von A wie Alltagshilfen bis Z wie Zubehör – unsere Ausstellerliste liefert den Überblick

Aussteller ganz einfach finden
Bildquelle: Messe Karlsruhe - Behrendt und Rausch

Sie suchen nach einem bestimmten Produkt oder Unternehmen? Mit unserem Ausstellerverzeichnis können Sie nach Produktkategorien filtern und nach dem Ausstellenden suchen, der Sie besonders interessiert. In unserer digitalen Aussteller- und Produktdatenbank finden Sie außerdem weiterführende Infos zu Halle und Standnummer des Ausstellenden, den Kontaktdaten sowie zu seinen Produkten und Dienstleistungen – und vieles mehr! Ein Blick in diese umfangreich gefüllte Datenbank lohnt sich schon jetzt! Steigern Sie Ihre Vorfreude auf Ihren Messebesuch und stöbern Sie unter folgendem Link, welche Ausstellenden, Produkte, Highlights und Innovationen Sie erwarten:

https://ausstellerverzeichnis.rehab-karlsruhe.com/

Das wollen Sie nicht verpassen – die REHAB Programmhighlights

Programmhighlights auf der REHAB
Bildquelle: Messe Karlsruhe

Drei Tage lang erwartet Sie auf der REHAB ein breitaufgestelltes Messeprogramm mit zahlreichen Highlights. Die REHAB wird zum Schaufenster für Innovationen. Aber auch alltägliche Hilfsmittel kommen nicht zu kurz: ob Sie Anregungen suchen für Aktivitäten im Rollstuhl, Unterstützung benötigen bei der Hilfsmittelversorgung, ob Sie das Thema Prävention interessiert oder Sie einfach in den persönlichen Austausch gehen möchten: Die REHAB 2022 ist die ideale Plattform dafür! Werfen Sie einen Blick in unser umfangreiches Programm und merken Sie sich Ihre persönlichen Highlights vor:

https://www.rehab-karlsruhe.com/de/programm/messeprogramm/

2022-06-03
REHAB Karlsruhe und Guidzter.com vereinbaren Kooperation

Die REHAB Karlsruhe und Guidzter.com sind Partner: Guidzter.com ist eine Online-Plattform, die aktive Rollstuhlfahrende miteinander vernetzt. Sie bringt erfahrene Rollstuhlfahrende als Profis mit Menschen zusammen, die erst seit kurzem ihr Leben im Rollstuhl neu organisieren. Über persönliche Videos teilen die sogenannten Guides ihre Erfahrungen, inspirieren und bieten Unterstützung an.

Durch die neue Kooperation mit der REHAB, wird das Online-Angebot in ein persönliches Live-Erleben auf der Fachmesse übertragen. Ziel ist es, die Plattform gemeinsam mit den Verantwortlichen von Guidzter.com weiterzuentwickeln und so der Community auch über die Fachmesse hinaus ein Online-Angebot für den Austausch, die persönliche Beratung und das Kennenlernen von Hilfsmitteln zu offerieren.

Guidzter.com hat sich ein spannendes und abwechslungsreiches Vortragsprogramm einfallen lassen. Pro Tag erwarten euch drei lockere Fragerunden und zwei Community-Treffen. Eine Übersicht zu allen Themen findet ihr hier:

Hier auf dem Bild ist Anastasia Bittner von guidzter.com

Vortragsprogramm


Donnerstag / 23.06.'22
Freitag / 24.06.'22
Samstag / 25.06.'22

10:45 - 11:45 Q&A
Runde 1

Moritz
"Sport im Rollstuhl - so funktionierts!"

Tamy
"Mein Weg zum eigen Haus - Was gibt's zu beachten?"

Sabine & Tina
"Praktische Tipps für reisen im Rollstuhl von zwei Profis!"

11:30 - 12:00

Community Treffen 1

Guides vor Ort:
Moritz, Philipp

Guides vor Ort:
Tamy, Moritz

Guides vor Ort:
Sabine, Tina

13:30 - 14:00 Q&A
Runde 2

Philipp
"Gaming als Tetra - Wo kann man noch Highscores knacken?"

Anastasia
"Wie war meine Schwangerschaft &
Tipps für Mamis im Rollstuhl."

Mortiz
"Top 3 Themen, über die niemand spricht."

15:00 - 15:30

Community Treffen 2

Guides vor Ort.
Sabine, Moritz

Guides vor Ort:
Tina, Anastasia

Guides vor Ort:
Tamy, Anastasia

15:30 - 16: 00 Q&A
Runde 3

Sabine
"Eine Weltreise im Rollstuhl - Da muss
man halt flexibel bleiben."

Tina
"15 Jahre Rollstuhl & Was mich das Leben auf Rädern gelehrt hat."

Anastasia
"Auto-Umbau - Eine ganz schön individuelle
Sache!"

„Die Kooperation mit der REHAB bietet Guidzter.com die einmalige Gelegenheit, mit der Community jetzt auch vor Ort, im Messe-Umfeld, ganz persönlich in Kontakt zu treten. Nach vielen Monaten, in denen wir die Vorteile eines digitalen Austauschs genutzt haben, freut sich das Guidzter.com-Team jetzt auf die Gelegenheit für den Austausch mit Besuchenden, Fans und Ausstellenden. Inspiration für einen aktiven Lebensstil im Rollstuhl findet man online auf Guidzter.com, aber das persönliche Gespräch, das findet man auf der REHAB in Karlsruhe.“, so Danny Locher, operativer Geschäftsführer bei Guidzter.com.

Alle Infos zur Online-Plattform guidzter.com findet ihr hier:

https://guidzter.com/

2022-06-02
Messevorschau REHAB 2022

Vom 23. bis 25. Juni 2022 öffnet die REHAB bereits zum 21. Mal ihre Tore. Nach langer, pandemiebedingter Durststrecke freuen wir uns sehr, Ihnen ca. 350 Ausstellende aus insgesamt 18 verschiedenen Ländern präsentieren zu dürfen. In diesem Video geben Ihnen unsere Geschäftsführerin Britta Wirtz sowie unsere Projektleiterin Annika Gehrmeyer einen Überblick zur bevorstehenden REHAB 2022 und verraten, worauf sie sich persönlich am meisten freuen und weshalb sich ein Besuch der REHAB in jedem Falle lohnt.

Messevorschau REHAB 2022

Parallel zur REHAB wird übrigens zum ersten Mal CON.THERA, ein neuer Therapeuten-Fachkongress zur interdisziplinären Fortbildung auf dem Fachgebiet der Neurorehabilitation, stattfinden. CON.THERA ist bereits zur Premiere mit hochkarätigen Referenten besetzt. Für die inhaltliche Ausgestaltung zeichnet das renommierte Team Lamprecht NEURO-Fobis verantwortlich.

Wir freuen uns, Sie vom 23. bis 25. Juni 2022 in Karlsruhe begrüßen zu dürfen! Tickets sind online erhältlich unter www.rehab-karlsruhe.de/tickets.

Wir empfehlen Ihnen, Tickets vorab online zu registrieren. So erhalten Sie am Messetag Ihrer Wahl Express-Zugang und müssen nicht lang warten.

2022-06-02
Elektro-mobil mit Handicap

In den vergangenen Jahren ist die Elektromobilität als klimaschonende Alternative in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Deutschland hat sich − bezogen auf eine verstärkte Nutzung von Elektrofahrzeugen − politisch ambitionierte Ziele gesetzt.

Hinsichtlich der Entwicklungen im inklusiven Bereich hat E-Mobilität große Fortschritte gemacht, auch bezüglich Ladeinfrastruktur und Komfort. Auf der REHAB können Besuchende elektromobile E-Kraftfahrzeuge, E-Rollstühle und Scooter nicht nur begutachten, sondern auch testen.

Hinsichtlich der Entwicklungen im inklusiven Bereich hat E-Mobilität große Fortschritte gemacht, auch bezüglich Ladeinfrastruktur und Komfort.
Bildquelle: Felitec

Mit dabei sind kompakte Fahrzeuge wie der VW-Caddy des süddeutschen Kfz-Umrüsters Felitec. Die Modelle überzeugen durch ihre absenkbare, niedrige Einfahrtrampe bis hin zur Selbstfahrlösung für Rollstuhlnutzende. Für aktiv Rollstuhlfahrende können E-Fahrzeuge mittels einer Hand- oder Multifunktionsbedienung individuell angepasst werden. Einen maßgeschneiderten Heckausschnitt bietet beispielsweise die Firma Mobitec für viele Grundmodelle an, damit auch große und schwere Rollstuhlmodelle ohne großen Aufwand einfahren können.

Mobilität ohne Grenzen und Teilhabe gelten auf der REHAB für alle: Echtes Testen und Ausprobieren ist auf der KFZ-Teststrecke vor der dm-arena möglich. Spezialfahrschulen eröffnen Interessierten den Einstieg und die komplexe Entscheidungsfindung rund um das eigene Autofahren.

Zum Thema Mobilität und Elektro-Rollstühle wird beispielsweise das Unternehmen Paravan auf zwei Ausstellungsflächen mit insgesamt 500 Quadratmetern vertreten sein und spannende Neuheiten vorstellen. Besonders wichtig ist es für den schwäbischen Mobilitätsspezialisten, einen nachhaltigen und inklusiven Ansatz zu verfolgen: mit zahlreichen neuen Umbaulösungen und Produktneuheiten vom Fahrzeugumbau über innovative Rollstuhllösungen, von Bediengeräten bis hin zu anspruchsvollen inklusiven Projekten beispielsweise im Motorsport.

Im Fokus der „Mobilitätswelt“ stehen für Ausstellende die individuellen Bedürfnisse der Kfz-Nutzenden.
Bildquelle: MobiTEC

Im Fokus der „Mobilitätswelt“ stehen für Ausstellende die individuellen Bedürfnisse der Kfz-Nutzenden. Aus diesem Grund ist ein breites Spektrum auf der REHAB geboten. Von der einfachen, mechanischen Fahrhilfe bis zur hochkomplexen Selbstfahrlösung mit Space Drive und Joystick, wird es auf der Fachmesse auch viele verschiedene Innovationen zum selbstständigen Autofahren geben. Dabei ist eines der innovativsten Themen das autonome Fahren. Paravan zeigt einen Tesla Model 3, welcher ganz ohne Lenkrad und Pedale auskommt und eine Straßenzulassung besitzt.

Finden Sie Informationen rund um die Themen und Produkte der Ausstellenden online in unserem Ausstellerverzeichnis.

2022-06-02
„Wir machen Lust auf das reale Leben“

Die junge Plattform Guidzter.com ist eine einzigartige Community von aktiven Rollstuhlnutzenden, die in diesem Jahr das Angebot der REHAB Messe bereichern.

Als neuer Partner der REHAB Karlsruhe präsentiert sich die junge Onlineplattform für aktive Rollstuhlfahrende erstmals live und onsite bei uns auf der REHAB. Hier können Community und Fans die Guidzter.com-Guides persönlich kennenlernen, Produkttests miterleben und aktiv in den Austausch treten.

Wer steckt hinter der Plattform? Welche Ideen, Visionen und Geschichten haben die Macher und Guides zu erzählen? Wir sprachen dazu mit Danny, Sabine und Moritz vom Guidzter.com-Team gesprochen.

Danny vom Guidzter.com-Team
Bildquelle: Guidzter.com

Wer ist Guidzter.com? Welche Idee steckt hinter der Plattform?

Danny: Guidzter.com ist eine noch junge Plattform in Form eines digitalen Kanals von und für aktive Rollstuhlfahrende. Wir wollen unsere Erfahrungen an andere Rollstuhlfahrende und Interessierte weitergeben - Beispiel sein für ein aktives Leben im Rollstuhl ohne Einschränkungen. Unsere Guides sind Alltagshelden, Rollstuhlfahrer, die mitten im Leben stehen: Das Leben im Rollstuhl ist voller Herausforderungen, doch mit den richtigen Tipps von anderen Rollinutzenden lassen sich diese viel leichter bewältigen. Der individuelle Erfahrungsaustausch, nützliche Ratschläge oder einfach persönliche Gespräche über ganz individuelle Themen trägt die Community. Unsere Botschaft ist „You can do it!“

Sabine vom Guidzter.com-Team
Bildquelle: Guidzter.com

Wer sind die Gesichter vor und hinter der Kamera?

Sabine: Guidzter.com wird im Kern von einem kleinen Team der Menschen betrieben, die auch auf der Plattform als Guides zu sehen sind. Jeder von uns bringt seine Fähigkeiten ein und übernimmt z. B. die Gestaltung der Social-Media-Kanäle, die Auswahl neuer Guides oder den technischen Betrieb der Plattform. Nicht jeder ist dabei gleich aktiv, uns treibt aber eine gemeinsame Vision an. Wir freuen uns darüber, mit mittlerweile elf Guides in allen Altersklassen ganz unterschiedliche Erfahrungsbereiche und Angebote abdecken zu können.

Wir sind alle Überzeugungstäter und lieben das Leben. Das Leben im Rollstuhl ist nicht immer einfach: Jeder von uns hat seine besondere Geschichte und individuelle Ziele. Deshalb sind wir und unsere Guides immer Botschafter in eigener Sache, Experten auf ganz unterschiedlichen Gebieten und möchten, dass andere von unseren Erfahrungen profitieren.

Auf unserer Website www.guidzter.com findet man seinen persönlichen Guide und kann sich direkt vernetzen.

Welche Idee steckt hinter der Plattform?

Sabine: Vernetzung ist wichtig und gibt Sicherheit. Manche von uns sind von Geburt an auf den Rollstuhl angewiesen, andere müssen sich nach einem Unfall in einem neuen Leben mit Rollstuhl zurechtfinden. Ihnen allen wollen wir unsere Botschaft auf den Weg geben: Du bist nicht allein, alles geht weiter, wir helfen Dir herauszufinden wie.

Moritz vom Guidzter.com-Team
Bildquelle: Guidzter.com

Welche Themen beschäftigen die Community?

Moritz: Ich bin ein sehr aktiver Mensch und erst vor drei Jahren durch einen Surfunfall zum Rollstuhlfahrer geworden. Aber meine extrovertierte Art hilft mir auf andere Menschen zuzugehen, Fragen zu stellen und herauszufinden, wie ich was als Rollstuhlfahrer tun kann. Dazu gehört für mich ein selbständiges Leben, Sex haben, meine Freizeit gestalten, Sport machen und reisen wollen.

Sabine: Andere Rollstuhlfahrende haben ganz andere Themen und wir Guides können helfen: Wie komme ich an die richtigen Hilfsmittel, woher kommt das notwendige Geld und Unterstützungsleistung, wie führt man ab, wenn die Verdauung durch den Querschnitt nicht mehr funktioniert oder kann ich eine eigene Familie gründen?

Wir tauschen uns über jede Lebenssituation und hilfreiche Produkte oder Dienstleistungen aus, da gibt es keine Tabus. In unserer Community findet jeder seinen persönlichen Guide, der am besten zu ihm und seinen Themen passt.

Was habt Ihr auf der REHAB vor?

Danny: Als Content Start-Up produzieren wir auf der REHAB live vor Ort eigenen Content, sind auf Social-Media-Kanälen unterwegs, machen Marketing/ Vertrieb und drehen vor allem Videos für unsere Plattform. Das können wir auch Unternehmen anbieten, die Produkte vertreiben, die für unsere Community interessant sind und die wir gut nutzen können. Wir testen deren Produkte und Leistungen, geben unsere Erfahrungen weiter, nutzen unsere Community zur Verbreitung und begleiten die Messe-Berichterstattung. Dazu gehen wir vor Ort direkt auf die Unternehmen zu.

Wir haben viele interessierte Eltern, Freunde von Rollstuhlfahrenden oder einfach interessierte Menschen, die ein bisschen mehr über das Leben im Rollstuhl erfahren möchten - immerhin sind 40 Prozent unserer Community keine Rollstuhlfahrenden.

Guidzter.com wird von einem kleinen Team der Menschen betrieben, die auch auf der Plattform als Guides zu sehen sind.
Bildquelle: Guidzter.com

Was ist geplant? Worauf freuen sich Guidzter.com und die Community?

Danny: Guidzter.com ist aus einem Innovationsprojekt mit einer Firma entstanden. Nach Beendigung dieser Zusammenarbeit zum Ende letzten Jahres wollten wir diese entstandene Community nicht wieder aufgeben und so hat die Community Guidzter.com übernommen. In diesem Sinne entwickeln wir Guidzter.com als professionelle Plattform mit einem digitalen Angebot von redaktionellen und freien Inhalten weiter. Als Content-Start-Up mit einem einzigartigen Netzwerk freuen wir uns darauf in den nächsten Monaten zu wachsen und unser Angebot als Freunde, Ratgeber und Anbieter digitaler Inhalte rund um das aktive Leben als Rollstuhlnutzende ausbauen zu können.

2022-06-02
FOCUS CP rehaKIND INSPIRATION DAY: Gelebte Transdisziplinarität

Das digitale Gesprächsformat zwischen Eltern, Experten aus Medizin, Wissenschaft, Therapie und Technik hat eindrücklich gezeigt, worauf es bei der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Handicap und chronischen Krankheiten ankommt: Zuhören, Hinsehen und gemeinsam die anstehenden Maßnahmen besprechen.

Über 500 Teilnehmende, darunter viele Mitarbeitende aus Kliniken und Einrichtungen, verfolgten dieses Format live.
Bildquelle: FocusCP rehaKIND

Über 500 Teilnehmende, darunter viele Mitarbeitende aus Kliniken und Einrichtungen, verfolgten dieses Format live, inzwischen gibt es über 1.000 Views des Streams.

„Die vielen Rückmeldungen spiegelten die Dringlichkeit der darin enthaltenen Botschaft: Gemeinsamer Austausch ist unverzichtbar, wenn es um die Belange von chronisch kranken und behinderten Kindern geht.“, resümiert RehaKIND-Geschäftsführerin Christiana Hennemann.

Dieses Credo leben die drei medizinischen Fachgesellschaften des FocusCP, Vereinigung für Kinderorthopädie (VKO), Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ) und die Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP) in Kooperation mit dem Verein rehaKIND e.V. beim nächsten FocusCP rehaKIND Kongress vom 1. bis 4. Februar 2023 in Dortmund.

Livestream ansehen und mehr zum Kongress unter www.focuscprehakind.de

2022-06-02
Inklusives Gaming auf der REHAB

„Mit innovativen Controllern und individuell anpassbaren Tastern, Sensoren und weiterem Zubehör können nun selbst Menschen mit schwersten motorischen Einschränkungen auf verschiedenen Plattformen mit Freunden, Verwandten oder auch online mit Fremden spielen. Das ist gelebte Inklusion!" freut sich Stefan Schaaf, Inhaber und Geschäftsführer der Humanelektronik GmbH aus Worms.

Auf der REHAB Karlsruhe zeigt das Unternehmen live, was mit Xbox und Co. alles möglich ist. Alle Besuchenden sind herzlich eingeladen, an den drei Messetagen vorbeizukommen und nach Lust und Laune zu spielen. An mehreren Gaming-Plätzen helfen die HEsports-Experten von Humanelektronik allen Gamern, ihre persönlichen Grenzen zu verschieben und neue Möglichkeiten zu testen.

Melanie Eilert in Aktion
Bildquelle: Anna Spindelndreier

Zusätzlich ist Melanie Eilert, Gamerin und Bloggerin mit Spinaler Muskelatrophie, am Stand und gibt Experten-Tipps aus erster Hand. Natürlich zeigt sie auch ihr eigenes Können.

Es gibt auch etwas zu gewinnen: Neben vielen Preisen wird eine Xbox Series S mit Xbox Adaptive Controller verlost. Als kleines Bonbon gibt es den Xbox Game Pass Ultimate für einen Monat dazu. Einfach vorbeikommen und mitmachen!

Auch das gute, alte Flippern ist jetzt für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen möglich. Zwei adaptierte Flipperautomaten stehen bereit, um mit Tastern und Sensoren zu neuen Highscores getrieben zu werden.

2022-05-31
Podcastfolge

Saschas Inklusionslaufbahn begann 1978. Zu dieser Zeit ist er im Alter von drei Jahren vollständig erblindet. Seit 2020 betreibt Sascha den Podcast „IGEL – Inklusion Ganz Einfach Leben“. Der Podcast richtet sich an Menschen mit und ohne Behinderung – kurzum: an die gesamte Gesellschaft. Die Podcast-Folge mit dem Interview zur REHAB findet sich hier:

Anhören in Apple Podcasts

Anhören über Spotify

2022-05-04
Seit 20 Jahren wertvolle Tipps – Delphin Netzwerk

Seit 20 Jahren versteht sich der Verein als Wegweiser für Familien mit behinderten und förderbedürftigen Kindern und gibt das wertvolle Wissen in den zweimal jährlich erscheinenden Magazinen weiter.

Seit 20 Jahren wertvolle Tipps
Bildquelle: Delphin Netzwerk

Die Hefte werden kostenfrei über Partnerunternehmen, Sponsoren und Kliniken verteilt. Auf der REHAB 2022 liegen sie in unserem Medienpavillon aus.

Das E-Paper und viele wichtige, wissenswerte Dinge finden interessierte Familien, Vereine, Verbände, Einrichtungen in der aktuellen Ausgabe als Online-Version: hier klicken um zum Download zu gelangen.

2022-05-04
Kinderreha-Hilfsmittel auf der REHAB

Was ist für Kinder und Jugendliche mit Behinderung und deren Familien bei der Hilfsmittelversorgung am wichtigsten, was ist für alle Beteiligten im interdisziplinären Team das Ziel der Versorgung? Diese Patientenzentrierung sichert den Erfolg der Hilfsmittelversorgung: Denn nur ein „akzeptiertes“ Hilfsmittel, welches sich im Alltag bewährt, wird genutzt, eingesetzt und führt neben funktional-medizinischen Verbesserungen zu mehr Lebensqualität und Teilhabe.

Junger Mann im Gehtrainer Xplore von Made for Movement
Bildquelle: Made for Movement

Auf der REHAB Karlsruhe, vom 23. bis 25. Juni 2022, finden Betroffene, Therapiefachleute, Mitarbeitende aus Fachhandel, Institutionen und Kliniken innovative Hilfsmittel für die wichtigen Lebensbereiche “Fortbewegung, Stehen und Sitzen“, die Kindern und Jugendlichen mit Behinderung ihren Alltag erleichtern. Dabei stehen der praktische Nutzen und die inklusiven Einsatzmöglichkeiten im Vordergrund.

Mobilität, Sitzen und Stehen ... alle Lebenssituationen meistern

Kinder und junge Erwachsene mit komplexen Bewegungseinschränkungen, die ihr eigenes Gewicht nur mit Mühe oder gar nicht tragen können und eine geringe Rumpfstabilität haben, profitieren z.B. vom leichten, wendigen Design des Gehtrainers Xplore von Made for Movement. Die jungen Nutzenden haben die Hände frei, um z.B. mit anderen interagieren zu können. Das ultraleichte Design unterstützt das eigenständige Vorwärtskommen und die ausdauernde Mobilität im Haus und auch draußen.

Fortbewegung auch mit speziellen Sitzlösungen wird für Betreuende und junge Nutzende im Sitzschalenfahrgestell Galileo von Rehatec zum Kinderspiel, wichtig sind immer zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten und eine Zubehörvielfalt, die alle individuellen Anforderungen erfüllen.

Klein und groß, der PR 40 und sein kleiner Bruder der PR35 S im Größenvergleich.
Bildquelle: PARAVAN GmbH

Die großen Elektrorollstuhl-Hersteller haben inzwischen spezielle E-Modelle für Kinder und Jugendliche entwickelt, es gibt zahlreiche Varianten, mit und ohne Aufstehfunktionen, wichtig ist die Wendigkeit und leichte Handhabung. Hier stellt beispielsweise der große Mobilitäts-Spezialist Paravan robuste E-Rollis in vielen Größen vor:

Die komplette Rollstuhlpalette der PARAVAN GmbH vom PR 35/ PR 35S, speziell entwickelt für die Kinderversorgung, über den als Fahrersitz zugelassenen Elektrorollstuhl PR 50 bis hin zur Premiere des neuen Allrounder-Rollstuhls PR 30.

Rehatec Anwenderbild Nele
Bildquelle: Rehatec

Richtiges Sitzen ist das A und O: In Schule, Kita, in der Familie und mit Freunden beim Spielen sichern hoch individuelle Sitzschalen das „Dabeisein“ von stärker beeinträchtigten jungen Menschen, bei leichterem Unterstützungsbedarf genügt häufig ein gut einstellbarer Therapiestuhl zur Positionierung. Die ersten Sitzversuche werden für Kleinstkinder mit mitwachsenden, integrativen Therapiestühlen zum Kinderspiel. Dank Höhenverstellung mit einem Handgriff wird z.B. die „Nele“ von Rehatec zum treuen Begleiter im Kindergarten, denn für eine optimale Teilhabe passt der Stuhl selbst an die niedrigsten Kindertische.

Expertise bei den Sanitätshäusern der Region finden

Regionale Versorger wie die Sanitätshäuser Wurster, Brillinger und Storch und Beller sind erste Ansprechpartner für Sitzschalen nach Maß und sehr persönlichen Zuschnitt, denn jeder Mensch ist anders und die jungen Patienten müssen auch im Wachstum immer richtig „gesetzt“ sein, um Fehlbildungen zu kompensieren und körperliche Folgen der Behinderung, sowie Schmerzen, zu mindern. Hier braucht es immer kinderorthopädische Spezialisten, die gemeinsam mit Therapeuten und den Betroffenen komplette Versorgungskonzepte erarbeiten und so umsetzen, dass größtmögliche Lebensqualität erzielt wird. Bausteine und Komponenten für individuelle Sitz- und Liegeschalen für komplexe Behinderungen werden von Herstellern wie RehaNorm Bingen, die bereits seit 50 Jahren Erfahrungen im Sitzschalenbau haben, auf der REHAB Karlsruhe vorgestellt.

Stehen ist essentiell für uns alle – vor allem zur Kommunikation „auf Augenhöhe“, aber auch zur Stoffwechselanregung, sowie Stärkung und Festigung der Beinmuskulatur oder der Hüften. Optisch und therapeutisch komplexe Highlights sind Kinderstehtrainer wie der Heidelberger Liegebär Lasse oder das Heidelberger Stehgerät Bennizur Wiedererlangung der posturalen Stabilität und des Gleichgewichts.

MyEcc Sondersteuerung
Bildquelle: Homebrace

Faszination der Technik für die Rehabilitation nutzen

Digitalisierung und Hightech machen Hilfsmittel für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen besonders attraktiv: Die Rollstuhlsondersteuerungen MyEcc und MyEcc Pupil von Homebrace sind beide weltweit einzigartig und setzen Augenbewegungen in Fahrbefehle an den Rollstuhl um – auch Sitzeinstellungen können hiermit einfach selbst vorgenommen werden, ganz ohne Kopfbewegung. Die beiden Varianten, einmal über die Nutzung eines Kommunikationsgerätes und einmal über ein speziell designtes Headset, bieten eine individuelle Versorgung je nach Krankheitsbild auch für Menschen mit hochkomplexen Behinderungsbildern wie Muskeldystrophie Duchenne oder Tetraplegie, die sich danach sehnen, trotz ihrer schwerwiegenden Einschränkungen ihre Selbstbestimmung zu erhalten.

VITA bringt Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderungen mit Helfern auf vier Pfoten zusammen.
Bildquelle: VITA e. V.

Therapeuten auf vier Pfoten

„Hilfsmittel“ fürs Herz sind Assistenzhunde: VITA stellt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung einen Helfer auf vier Pfoten zur Seite. Die Arbeit des gemeinnützigen Vereins basiert auf einem ganzheitlichen Konzept, indem Menschen mit Behinderung und anderen Krankheitsbildern, neue Lebenswege aufgezeigt werden. Die VITA-Assistenzhunde sind für ihre menschlichen Partner zum einen praktische Alltagshelfer und zum anderen Therapeuten auf vier Pfoten. „Für uns bietet die REHAB eine großartige Möglichkeit, die Arbeit unseres Vereins VITA e.V. Assistenzhunde einem interessierten Publikum zu präsentieren. An unserem Stand erleben die Besucher im direkten Gespräch mit unseren VITA-Teams, wie bereichernd das Leben mit einem Assistenzhund für Menschen mit Behinderung ist. Wir freuen uns sehr auf den persönlichen Austausch mit Gästen und weiteren Ausstellern“, freut sich Tatjana Kreidler, Gründerin und 1. Vorsitzende von VITA e.V.

Links zum Thema Hilfsmittelversorgung - medizinisch, Problemfelder, juristisch:

  • *Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit, Stand Oktober 2005
https://www.bfarm.de/DE/Kodiersysteme/Klassifikationen/ICF/_node.html

  • Aktionsbündnis für bedarfsgerechte Heil- und Hilfsmittelversorgung
https://rehakind.com/aktuelles/aktionsbuendnis-fuer-bedarfsgerechte-heil-und-hilfsmittelversorgung/

  • Stellung der Sozialpädiatrischen Gesellschaft
https://www.dgspj.de/wp-content/uploads/service-pressemitteilungen-hilfsmittelversorgung-oktober-2021.pdf

  • Hilfsmittelrichtlinie „Alltagsrelevanz, ICF, individuelle Bedarfe“, besonders interessant ab § 6ff.
https://www.g-ba.de/richtlinien/13/

2022-05-04
Programmauszug zum neuen Therapeutenkongress CON.THERA

Parkinson ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Diese vielschichtige degenerative Erkrankung ist unter den neurodegenerativen Erkrankungen einzigartig und nach Alzheimer die zweithäufigste Erkrankung. Die Krankheit betrifft nicht nur ältere Menschen: Fast 25 Prozent der erkrankten Personen sind jünger als 65 Jahre, bis zu 10 Prozent der Betroffenen erkranken vor dem fünfzigsten Lebensjahr. Etwa 1 Prozent der Bevölkerung erkrankt daran, der Anteil wird sich bis 2030 verdoppeln.

Parkinson beschreibt das zunehmende Absterben von Nervenzellen in der schwarzen Substanz des Gehirns und den zunehmenden Mangel in der Produktion des Nervenüberträgerstoffes Dopamin.

Das Krankheitsbild ist im frühen Verlauf schwer zu diagnostizieren - die Diagnose erfolgt durch klinisches Zuhören. Ein fortschreitender Verlust des Geruchssinns, Stimmungsschwankungen, diffuse Muskel- und Gelenkschmerzen, eine Herz-Kreislauf-Dysregulation und eine Störung der Blasen- und Darmfunktion sind Hinweise. Die Störung der REM-Schlafphase gilt als typische und häufigste frühe Symptomatik.

Da alle Bewegungen schwerfallen, bewegen sich die Betroffenen weniger.
Bildquelle: Adobe Stock #284997325

Mit Fortschreiten dieser Erkrankung zeigen sich die Kardinalsymptome wie den typischen Ruhetremor, Verlangsamung und Verkleinerung von Bewegungen, Schwierigkeiten beim Aufstehen, Gehen und Drehen bis hin zur Muskelsteifigkeit, eine Verkleinerung der Schrift, eine Reduzierung von Gestik und Mimik. Das Krankheitsbild äußert sich komplex: Neben dem zunehmenden Bewegungsverlust sind die Betroffenen durch Schmerzen, Blasenstörungen, Herz-Kreislaufprobleme, Verstopfung bis hin zur Depression oder Demenz belastet.

Da alle Bewegungen schwerfallen, bewegen sich die Betroffenen weniger. Geringere Aktivität beschleunigt den Krankheitsverlauf, die zunehmende Inaktivität erzeugt einen Teufelskreis, den es durch verschiedene Therapieansätze zu durchbrechen gilt:

Medikamente zielen darauf ab, die Botenstoffe im Gehirn wieder ins Gleichgewicht zu bringen oder die Wirkung des vorhandenen Dopamins zu verstärken durch sog. Dopaminagonisten.

Medikamentenpumpen können für einen kontinuierlichen Wirkstoffpegel sorgen und damit symptomatische „Ausschläge“ reduzieren.

Aktivierende Therapie
Bildquelle: #GW5A0157 aktivierende Therapie, Praxis Lamprecht, Kirchheim unter Teck

Operative Eingriffe werden dann erwogen, wenn die Lebensqualität der betroffenen Personen stark beeinträchtigt ist und Medikamente nicht mehr ausreichend Wirkung zeigen.

Von Anfang an ist die aktivierende Therapie der dritte und wichtigste Baustein:

Prof. Dr. Ceballos-Baumann, Neurologe und Chefarzt an der Schön-Klinik in München, einer der größten Parkinson Fachkliniken, klärt auf: „Die Krankheit verläuft sehr individuell, aufhalten lässt sich das Fortschreiten der Krankheit nicht. Wir können nur Symptome therapieren. Bewegung ist der Schlüssel und hilft Patienten länger aktiv zu halten. Viel Aktivität hilft viel.“

Als hochkomplexe Erkrankung erfordert Parkinson das Zusammenwirken vieler Berufe und Fachrichtungen. „Wir müssen den Patienten genau zuhören, um Bedürfnisse und Präferenzen zu ermitteln“, meint der Münchner Neurologe.

Die evidenzbasierte „Europäische Physiotherapie-Leitlinie beim idiopathischen Parkinson-Syndrom“ gibt klare Anleitung für das multiprofessionelle Zusammenspiel und zeigt einen positiven Effekt – damit gehen die medikamentöse und die aktivierende Therapie Hand in Hand.

Simon Schlick ist Physiotherapeut. Als Fachleiter seines Teams, in der auf Neurorehabilitation spezialisierten Praxis Lamprecht in Kirchheim unter Teck, nutzt er diese Leitlinien:

„Parkinson Patienten sind nach Diagnosestellung für den Rest ihres Lebens in Therapie. Anfangs gilt es Inaktivität zu vermeiden und die Selbstaktivität der Patienten zu stärken. In späteren Stadien therapieren wir die Transferproblematiken. Laufbandtherapie und Krafttraining helfen. Unsere Physio- und Ergotherapeuten sind zur Unterstützung oder Erhaltung der Beweglichkeit und Feinmotorik ebenso gefragt wie Logopäden, die die für das Sprechen und Schlucken beeinträchtigte Muskulatur aktivieren.“ In der letzten und pflegeintensiven Phase geht es um den Erhalt der vitalen Funktionen.

Sportverbände haben spezifische Angebote und in Selbsthilfegruppen können sich Patienten und Angehörige ebenfalls austauschen.
Bildquelle: #GW5A0211 aktivierende Therapie, Praxis Lamprecht, Kirchheim unter Teck

„Therapie muss Spaß machen und Unterstützung ist enorm wichtig“ weiß Simon Schlick. Hier können besonders Gruppentherapien mit Leidensgenossen, Tanztherapien, Yoga, Tai -Chi oder psychologische Begleitung helfen. Sportverbände haben spezifische Angebote und in Selbsthilfegruppen können sich Patienten und Angehörige ebenfalls austauschen.

Simon Schlick appelliert: „Wir können viel tun, um dieser Patientengruppe zu helfen. Noch fehlt das Wissen um die spezifischen Therapiemöglichkeiten bei vielen Kollegen aber auch bei Ärzten, die deutlich zielgenauer Therapien verordnen könnten.“ Dem stimmt auch Prof. Ceballos-Baumann zu.

Auf dem messebegleitenden Kongress CON.THERA dürfen wir beide als Referenten mit ihren Expertisen begrüßen. Das Programm sowie der Ticketshop finden sich online unter www.rehab-karlsruhe.com/conthera

2022-05-04
Unser Rahmenprogramm hat einiges zu bieten

Drei Tage lang bietet die REHAB Karlsruhe Fachleuten aus Reha- und Orthopädietechnik, Pflege und Therapie als auch interessierten Privatbesuchenden viel Raum und Atmosphäre für gezielten Austausch. Wir haben wieder jede Menge spannende Vorträge, informative Diskussionsrunden, interaktive Workshops und sportliche Mitmachaktionen in unserem Messe-begleitenden Rahmenprogramm!

Hier kommt eine Vorschau auf einige Highlights:

Messeübersicht REHAB 2022

Forum Halle 2

Die Halle 2 bietet Interessierten mit den Marktplätzen Gehirn & Neuroreha, Homecare & Pflege, Mobilität & Alltagshilfen und Therapie & Praxis, neben den Produkten und Dienstleistungen eine Reihe an Vorträgen beispielsweise zur Therapie und Rehabilitation nach erworbenen Hirnschädigungen und Schlaganfall als auch Produktpräsentationen im Themenbereich Homecare und außerklinische Intensivversorgung.

Mit einer Podiumsdiskussion wird in Halle 2 das aktuell präsente Thema des Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz (IPReG) unter dem Titel: „Ist das Gesetz in der Realität angekommen?“, von einer Expertenrunde diskutiert. Auf dem Podium wird unter anderem Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Dysphagie-Netzwerk-Südwest e.V. Dr. Paul Diesener sein. Bekannt in Fachkreisen ist er vor allem durch Vorträge und Seminare zu den Themen Heimbeatmung, Trachealkanülen und Schluckstörungen. Auch Rechtsanwalt Michael Helbig wird mitdiskutieren. Er beobachtet die Entwicklung der Gesetzgebung und Rechtsprechung kritisch und gestaltet diese aktiv mit.

Die Halle 2 bietet Interessierten, neben den Produkten und Dienstleistungen, eine Reihe an Vorträgen.
Bildquelle: Messe Karlsruhe - Behrendt und Rausch

Seit Jahrzehnten ist die Prävention bzw. Behandlung von Dekubitus in Krankenhäusern, Pflegeheimen und in der privaten Pflege ein großes Thema. Die bisher zuverlässigste Vorbeugung ist das zeitintensive und anstrengende regelmäßige Positionieren (Umlagern) der Betroffenen in individuell abgestimmten Zeitintervallen. Dr. Markus Spalek wird hier einen Einblick in die dynamische Dekubitusprophylaxe mit einem innovativen Liegesystem geben und Anwendung sowie Funktionsweise vorstellen.

Forum Halle 3

In Halle 3 liegt der Programm-Fokus unter anderem auf den Themenschwerpunkten Inklusion, Hilfsmittel, Bauen & Wohnen sowie Kinder- & Jugendrehabilitation. Hier wird neben der Messe-Eröffnung, Thomas Hildenbrand, vom Reha-Netzwerk ROLLETS seine Expertise zu den Themen „Leitfaden zur individuellen Hilfsmittelversorgung“ und „Gerätegestützte Stehtherapie“ aufzeigen. Zusätzlich wird es einen Praxisworkshop zum Thema Mobilitätstraining geben.

In Halle 3 liegt der Programm-Fokus unter anderem auf den Themenschwerpunkten Inklusion, Hilfsmittel, Bauen & Wohnen sowie Kinder- & Jugendrehabilitation.
Bildquelle: Messe Karlsruhe - ®AS

Wie kann es weitergehen mit der Umsetzung des Versprechens im Koalitionsvertrag „Stärkung der Versorgung von schwerbehinderten Kindern und deren Familien“? Für alle Interessierten wird das Aktionsbündnis bedarfsgerechte Heil- und Hilfsmittelversorgung Stellung zur Petition „Stoppt die Blockade der Krankenkassen bei der Hilfsmittelversorgung von Kindern mit Behinderung“ nehmen und zum Zuhören und Mitdiskutieren einladen.

Tierische Aussichten wird es beim Vortrag von Karl Mayer – Jugend- und Heimerzieher und Fachwirt für Sozialwesen geben. Mit dem Thema „Fell – Flosse – Feder. Tierische Helfer in der Pädagogik und Therapie“ wird Mayer Möglichkeiten und Grenzen aufzeigen, mit Unterstützung seiner tierischen Begleiter.

Inklusive Sportstätte – dm-arena

Sport und Aktivität wird auf der Inklusiven Sportstätte in der dm-arena großgeschrieben. Hier können sich Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam in inklusiven Sportarten versuchen und mit Trainern und Profis trainieren.

Sport und Aktivität wird auf der Inklusiven Sportstätte in der dm-arena großgeschrieben.
Bildquelle: Messe Karlsruhe - ®AS

Neben dem Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband, dem Frankfurter Inklusions- Sportverein e.V. wird auch in diesem Jahr der Badische Behinderten- und Rehabilitationssportverband wieder dabei sein. Ob Tennis im Rollstuhl, adaptive Selbstverteidigung für alle oder Sitzvolleyball, die Inklusive Sportstätte bietet so einiges. Als neues Kennenlernangebot wird das inklusive Sportabzeichen vorgestellt.

Testparcours und KFZ-Teststrecke

Der Testparcours für Scooter, Dreiräder sowie Handbikes und die KFZ-Teststrecke ermöglichen es Interessierten, Fahrgeräte und Autos vor Ort ausgiebig zu testen.

Der Testparcours für Scooter, Dreiräder sowie Handbikes und die KFZ-Teststrecke ermöglichen es Fahrgeräte und Autos vor Ort ausgiebig zu testen.
Bildquelle: Messe Karlsruhe - Behrendt und Rausch

Weitere Informationen zum Rahmenprogramm in den Fachforen oder den vielfältigen Mitmach-Angeboten in der Inklusiven Sportstätte finden Sie auf unserer Webseite:

www.rehab-karlsruhe.com/programm

https://www.rehab-karlsruhe.com/de/rehab/themenbereiche/

2022-05-04
Nachgefragt bei… ANNIKA GEHRMEYER, Projektleiterin REHAB 2022

1. Frau Gehrmeyer, können Sie uns bitte die Highlights der REHAB 2022 kurz skizzieren?

ANNIKA GEHRMEYER, Projektleiterin REHAB 2022
Bildquelle: Messe Karlsruhe - Sandra Jacques

Gerne…ich beginne einmal mit unserem größten Marktplatz Mobilität und Alltagshilfen, denn hier finden Besucher eine große Bandbreite an Hilfsmitteln: von Rollstühlen und Gehhilfen, über orthopädische Hilfsmittel und Kommunikationshilfen bis hin zu Transfer- und Hebehilfen sowie Exoskeletten. Unser Marktplatz für Kinder- und Jugendrehabilitation umfasst neben spezialisierten Produkt- und Dienstleistungsangeboten, vielfältige Beratungsangebote für Eltern, beruflich Pflegende und Angehörige. Wir haben spezialisierte KFZ-Umrüster vor Ort, es können verschiedene Sportarten unter professioneller Anleitung ausprobiert werden. Darüber hinaus finden Besuchende ein umfangreiches Angebot von zahlreichen Selbsthilfe-Organisationen.

Neu auf der REHAB 2022 ist der Gemeinschaftsstand von DATEurope, European Industry Association for Digital Assistive Technology, sowie der Peer Kongress der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten e. V. (FGQ). Hier stehen Vernetzung, Beratung und Austausch im Vordergrund.

Großes Plus und besonderer Mehrwert für Fachbesuchende wird der erstmals parallel stattfindende fachübergreifende Therapeutenkongress CON.THERA sein, in enger Kooperation mit dem Team Lamprecht NEURO-Fobis. Hier handelt es sich um ein interdisziplinäres Kongressprogramm für Therapeuten aller Fachrichtungen, hochkarätig besetzt und in fünf Themenblöcke gegliedert, mit Schwerpunkt auf Neurorehabilitation, um die Verzahnung aller an einer therapeutischen Versorgung beteiligten Reha-Berufsgruppen zu fördern.

2. Wie viele Ausstellende erwarten Sie dieses Jahr?

Für die REHAB 2022 erwarten wir zirka 350 Ausstellende auf rund 35.000 Quadratmetern (brutto) Ausstellungsfläche. Obwohl die REHAB ihren angestammten Platz im Messe-Terminkalender pandemiebedingt verlassen musste, haben 350 Ausstellende eingebucht……etwas weniger als bei der letzten REHAB. Die Produktpalette der ausstellenden Unternehmen ist wie gewohnt außergewöhnlich umfangreich, zahlreiche Hersteller und regionale Sanitätshäuser stehen für persönliche Beratungsgespräche bereit und bieten Produkttests an.

3. Frau Gehrmeyer, Sie sprechen täglich mit Ausstellenden, darunter viele Hersteller. Gibt es Premieren auf der REHAB? Welche Innovationen können Sie bereits heute ankündigen?

Wir erwarten sowohl Produktpremieren als auch viele Weiterentwicklungen, die auf der REHAB live vorgestellt werden. Denn unser größter Ausstellendenanteil sind erfahrungsgemäß Hersteller gefolgt von Händlern und weiteren Dienstleistern.

Es werden sowohl Produktpremieren als auch viele Weiterentwicklungen erwwartet.
Bildquelle: Messe Karlsruhe - Behrendt und Rausch

Zudem sind viele Veranstaltungen, auf denen Produkte live und vor einem großen Publikum gelauncht werden, pandemiebedingt ausgefallen.

Es werden auch wieder zahlreiche Branchengrößen nach Karlsruhe kommen, darunter Humanelektronik, Meyra, Paravan, Permobil oder Wellspect HealthCare, um ihre aktuellen Entwicklungen aus der Reha-, Orthopädie- und Medizintechnik zu präsentieren.

4. Welche Rückmeldungen erhalten Sie von Ausstellern und Besuchern in Bezug auf die aktuelle Stimmungslage? Welche Erwartungen haben Sie hinsichtlich der kommenden Messe?

Ausstellerseitig hat die Branche mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Umso stolzer sind wir, dass die REHAB 2022 mit fast allen Stammausstellern sowie zahlreichen Newcomern stattfinden wird. Und die Messe dahingehend als Wiederaufbruch bzw. Chance in Pandemiezeiten einen neuen Stellenwert gewinnt.

Persönliche Begegnungen, Austausch und Beratung werden heiß ersehnt.
Bildquelle: Messe Karlsruhe - Behrendt und Rausch

In Bezug auf Endkunden bekommen wir die Rückmeldung, dass persönliche Begegnungen, Austausch, Beratung und das Kennenlernen von Produkten live auf der REHAB heiß ersehnt wird. Hilfsmittel können nicht über den Bildschirm oder auf Distanz angepasst werden. Die Begegnung und persönliche Beratung sind essenziell. Immer mehr Nutzende und Angehörige haben den Anspruch, Experte in eigener Sache zu werden, durch persönlichen Wissensaufbau und Austausch mit der Community. Eine Fachmesse wie die REHAB ist mit ihrem breiten Produktangebot und vielen Innovationen, den Testmöglichkeiten vor Ort und einer Beratung direkt vom Hersteller hier besonders wertvoll.

Auch Fachbesuchende melden sich ähnlich zurück: Ihnen fehlt der persönliche, interdisziplinäre Austausch hinsichtlich ihrer beruflichen Aufgabenstellungen. Denn Fachhändler, Therapeuten, Mediziner, Kostenträger, Pädagogen und beruflich Pflegende arbeiten gemeinsam daran, Menschen mit Behinderung ein Optimum an Beweglichkeit und Lebensqualität zu bieten und damit ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Darum ist es für sie wichtig, stets am Ball zu bleiben und auf dem aktuellen Wissenstand zu sein.

5. Und welche Veränderungen erwarten Besucher auf der REHAB hinsichtlich Corona?

Die REHAB findet erstmals in drei Hallen statt mit großzügigen Hallen- und Freiflächen, verbreiterten Gängen. Es wird ein Biergarten in unserem Atrium angelegt, um für ausreichend Zeit und Pausen im Freien Gelegenheit zu bieten.

Erstmals wird die REHAB in drei Hallen stattfinden.
Bildquelle: Messe Karlsruhe

Unser neuer Online-Ticketshop erspart nicht nur Zeit vor Ort, über das Buchen eines Online-Tickets werden lange Warteschlangen vermieden, der Einlass wird kontrollierter und reibungsloser ablaufen und beim Vorabkauf können sich Käufer über Vergünstigungen freuen.

Seit dem 3. April 2022 gilt die neue Corona-Verordnung. Weitreichende Schutzmaßnahmen entfallen. Wir empfehlen weiterhin das Tragen einer Schutzmaske in den Innenräumen und auf dem Gelände der Messe Karlsruhe.

6. Worauf freuen Sie sich persönlich, wenn Sie an die REHAB 2022 denken?

Endlich wieder Messe: das ist mein persönlicher Wunsch und ich denke, nicht nur meiner. Das zeigen die vielen positiven Rückmeldungen, die uns entgegengebracht werden. Ich persönlich freue mich auf den Austausch mit den unterschiedlichen Branchenvertretern und der Community. Auf die Geschichten und Begegnungen, auf die Besucher-Attraktionen wie den Kletterturm oder das inklusive Sportprogramm. Ich freue mich aber auch genauso auf neue Produkte, die Menschen helfen ein eigenständigeres Leben zu führen, sie im Alltag unterstützen… auf leuchtende Augen und lachende Gesichter …und auf Persönlichkeiten wie Jürgen Dusel und Raul Krauthausen.

Vielen Dank für das Gespräch.

2022-04-07
Medientipp: Sei mutig, schau hin und versteh‘ mich!

Die erfahrene Autorin (Ergotherapeutin, Psychotherapeutin, Systemische Familientherapeutin) greift in ihrem Buch die Themen mit Kindern auf, die sich herausfordernd verhalten. Das stellt Eltern und die Bezugspersonen aus KiTa, Schule und Therapie auf eine harte Probe. Verursacht durch Isolation, Homeschooling, geschlossene Einrichtungen hat sich dieses Verhalten deutlich verstärkt, noch nie war die Zahl von Kindern und Jugendlichen höher, die therapeutischer Unterstützung bedürfen. Auch die Familien sind zunehmend belastet.

Warum verhält sich dieses Kind gerade so? Wie können wir seine Entwicklung fördern?

In vielen Jahren therapeutischer Arbeit mit Kindern, die Probleme haben oder sich herausfordernd verhalten, und mit Familien, die sich in schwierigen Situationen befinden, entwickelte Sabine Berndt das LOVT/TeBa-Konzept:

  • LOVT – Lösungsorientiertes Verhaltenstraining
  • TeBa – Therapie zum elementaren Bindungsaufbau

Lösungsorientiertes Verhaltenstraining und elementarer Bindungsaufbau
Quelle: Neufeld Verlag

Es lässt sich in der Arbeit mit Säuglingen und Kleinkindern ebenso anwenden wie mit Jugendlichen und Erwachsenen. Dabei werden Aspekte aus der Verhaltenstherapie, der Motivations- und Lernpsychologie sowie der Bindungsforschung berücksichtigt. LOVT und TeBa fördern die Eigensteuerung und Selbstkontrolle und beziehen dabei auch Eltern und andere Bezugspersonen mit ein.

Kinder mit Down-Syndrom oder Autismus haben von diesem Ansatz ebenso profitiert wie Kinder mit herausforderndem Verhalten. Ein Buch für Eltern und Fachleute mit vielen Beispielen aus der Praxis. Der Verleger, David Neufeld, stellt den Band auf der Website engagiert vor.

Für mehr Infos - hier klicken.

2022-04-07
Kurze Wege und Entscheidung vor Ort: Pflegefachkräfte dürfen jetzt auch Hilfsmittel für die Pflege zuhause verordnen

Fast unauffällig hat sich zu Jahresbeginn im deutschen Hilfsmittel-Erstattungssystem eine kleine Sensation ereignet: Für den Bereich der Pflegehilfsmittel wird die Verordnungshoheit der Mediziner durchbrochen und die Entscheidung, was für die Patienten in ihrem Alltag wichtig und notwendig ist, in die Hände der Menschen gelegt, die diese Patienten auch persönlich gut kennen.

Die Neuregelung im §40 des Sozialgesetzbuchs XI bildet eigentlich nur die gelebte Realität ab, in der häufig die Pflegefachkräfte bei den Fachärzten Rezepte für die notwendigen Hilfsmittel „anfordern“. Nun wird ein bürokratischer Schritt übersprungen und die Pflege gestärkt. So kommen die Betroffenen einfacher an die Hilfsmittel, die sie brauchen.

Sven Koppelwiser vom Pflegebettenhersteller Burmeier und Sprecher der AG Hilfsmittel beim Industrieverband SPECTARIS, fasst zusammen: „Der Gesetzgeber will, dass Pflegebedürftige in der häuslichen Pflege schneller als bisher geeignete Hilfsmittel erhalten und setzt dabei auf die Kompetenz von ausgebildeten Fachkräften. Erkennen die Experten beim Hausbesuch einen Hilfsmittelbedarf, kann dieser als konkrete Empfehlung durch das Sanitätshaus beim Kostenträger statt eines Rezeptes eingereicht werden. Das spart wertvolle Zeit in der Versorgung, entlastet Hausarztpraxen und reduziert unnötige Kontakte.

DasGesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz (GVWG) sieht vor, dass alle Pflegefachkräfte mit einer Qualifikation nach dem Pflegeberufegesetz (PflBG) entsprechende Empfehlungen aussprechen können. Der GKV Spitzenverband hat dafür einen einheitlichen Vordruck bereitgestellt, der Bedarf kann aber auch „einfach in Textform“, wie bei einem normalen Rezept an die Kostenträger eingereicht werden.

Dabei geht es um Pflegehilfsmittel, die „zuhause“ fehlen, nicht um stationäre Versorgungen. Sven Kübler vom Competenz Netzwerk Außerklinische Intensivpflege CNI e.V. sieht einen Meilenstein in der ambulanten Versorgung einer immer älter werden Gesellschaft: „Es sind zwar viele Produktgruppen in der Richtlinie enthalten, aber primär zeigt sich der gesetzliche Fokus auf die Pflege zuhause, denn es geht vor allem um Hilfsmittel für die Lebensbereiche Bad & Toilette, Mobilität, Pflegebetten, Transfer und Verbrauchsmaterial. Und das ist gut und richtig, denn die Pflegekräfte können die häusliche Situation und den Hilfsmittelbedarf häufig am besten einschätzen.“
Quelle: medigroba

Dabei geht es um Pflegehilfsmittel, die „zuhause“ fehlen, nicht um stationäre Versorgungen. Sven Kübler vom Competenz Netzwerk Außerklinische Intensivpflege CNI e.V. sieht einen Meilenstein in der ambulanten Versorgung einer immer älter werden Gesellschaft: „Es sind zwar viele Produktgruppen in der Richtlinie enthalten, aber primär zeigt sich der gesetzliche Fokus auf die Pflege zuhause, denn es geht vor allem um Hilfsmittel für die Lebensbereiche Bad & Toilette, Mobilität, Pflegebetten, Transfer und Verbrauchsmaterial. Und das ist gut und richtig, denn die Pflegekräfte können die häusliche Situation und den Hilfsmittelbedarf häufig am besten einschätzen.“

Ein großer Schritt zur Entbürokratisierung im Hilfsmittelversorgungsprozess

Und noch etwas ist einmalig: Endlich räumt der Gesetzgeber den ausgebildeten Pflegefachkräften eine enorme Beurteilungskompetenz ein. Normalerweise können Hilfsmittelverordnungen durch Vertragsärzte jederzeit auf Wunsch der Kostenträger vom Medizinischen Dienst MD überprüft werden. Nach der neuen Richtlinie wird die medizinische Erforderlichkeit bei Empfehlung der Fachkraft als gegeben angenommen, und der MD wird nicht mehr dazwischengeschaltet. Damit sinken die gesetzlich gestatteten „Bearbeitungsfristen“ auf maximal drei Wochen, was schnelle Abhilfe in akuten Situationen begünstigt.

Ab sofort kann es losgehen; die Änderungen sind bereits in Kraft getreten. Die Festlegung der beruflichen Qualifikationen der Pflegefachkräfte spielten dabei eine große Rolle. Allerdings, so die Stimmen aus der Praxis, ist das Wissen um diese Richtlinie noch nicht flächendeckend bei den Pflegenden „vor Ort“ angekommen, hier ist noch einige Informationsarbeit der Fachverbände notwendig. Für Pflegekräfte wiederum ist es essenziell, Produkte zu kennen, Neuheiten aus dem Markt nach den Bedarfen der zu Pflegenden zu filtern und so eine verbesserte Versorgung auch sicherstellen zu können.

Das Netzwerk CNI stellt gemeinsam mit dem Verlagsunternehmen hw-studio weber (u.a. Fachzeitschriften not, beatmet leben und RehaTreff) und einigen Fachausstellern zum Thema Pflege und Homecare, im Forum in Halle 2 auf der REHAB umfangreiche Konzepte für eine teilhabeorientierte außerklinische Intensivversorgung vor. Denn auch Menschen mit umfangreichem Unterstützungsbedarf, z.B. ALS-Patienten, können durch ein interdisziplinäres Miteinander vieler Professionen befähigt werden, wieder selbstständig am Berufs- und Gesellschaftsleben teilzunehmen. Forumsbeitrage, Fachdiskussionen und Praxisberichte stellen Chancen und Möglichkeiten für Betroffene, ihre Angehörigen und Pflegende dar.

2022-04-07
Führende Köpfe stellen aktuelle Erkenntnisse aus der Schlaganfalltherapie auf neuem CON.THERA Kongress vor

Der begleitend zur REHAB Karlsruhe erstmals stattfindende Fachkongress CON.THERA widmet sich schwerpunktmäßig der neurologischen Rehabilitation und beleuchtet unter anderem neben neuromuskulären Erkrankungen aktuelle oder innovative Therapiemöglichkeiten des Schlaganfalls.

Schlaganfälle gehören zu den häufigsten Todesursachen und Gründen für Alltagsbehinderung, jeder Betroffene trägt ein zwanzigprozentiges Risiko eines erneuten Schlaganfalls innerhalb von fünf Jahren.

Die Zahl der Schlaganfälle nimmt stetig zu, die Fallzahlen verschieben sich deutlich hin zu den jüngeren Altersgruppen. Eine zunehmend ungesunde Lebensweise und die gestiegene Lebenserwartung sind mögliche Ursachen.

Der Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall. Bei Verdacht sollte in jedem Falle der Notruf gewählt werden, um eine schnelle Versorgung zu gewährleisten. Idealerweise findet die Versorgung in einer Stroke Unit, einer speziellen Fachabteilung für Schlaganfälle statt. Es gilt schnell und gezielt zu handeln, um Leben zu retten, Spätfolgen zu minimieren und Funktionsausfälle schnell therapieren zu können.

Zur neurologischen Abklärung und medizinischen Intervention bleiben nur wenige Stunden.
Quelle: Adobe Stock#123251630

Die Behandlung erfolgt in einem mittlerweile standardisierten Verfahren: Schnelle medizinische Intervention, Konkretisierung des Funktionsausfalls und der betroffenen Areale und eine sich daran anschließende, auf den Einzelfall bezogene Rehabilitation.

Zur neurologischen Abklärung und medizinischen Intervention bleiben nur wenige Stunden: Innerhalb der ersten viereinhalb Stunden besteht die Möglichkeit, ein Blutgerinnsel durch intravenöse Lysebehandlung aufzulösen oder innerhalb von sechs Stunden einer mechanischen Entfernung des Gerinnsels. Nach diesem kurzen Zeitfenster gilt es, den Funktionsausfall zu konkretisieren und Rehabilitationsmaßnahmen einzuleiten.

Professor Joachim Liepert ist führender Kopf in der Schlaganfallrehabilitation und Vortragender beim CON.THERA Kongress.
Quelle: Liepert

Professor Joachim Liepert ist führender Kopf in der Schlaganfallrehabilitation und Vortragender beim CON.THERA Kongress. „In einer Kombination aus klinischen und strukturellen Tests kann geprüft werden, welche Funktionen beim Patienten aktiv abrufbar sind, ob über Magnetstimulation ein über die Nervenbahnen geleiteter elektrischer Impuls zu einer Muskelantwort führt und welche strukturellen Schädigungen eine Kernspintomografie sichtbar machen kann. So können wir die betroffenen Areale definieren und erhalten gleichzeitig Hinweise für die weiteren Maßnahmen“, erklärt der Facharzt für Neurologie und Schwerpunkt Schlaganfallrehabilitation.

Als ärztlicher Leiter der Neurorehabilitation der Kliniken Schmieder aus Baden-Württemberg ist er überzeugt: Eine Rehabilitation sollte schnellstmöglich einsetzen, bevor sich Ausfälle oder ungünstige Kompensationsbewegungen verfestigen. Wichtig sei immer zu erfragen, was die Patientin bzw. der Patient möchte, um daraufhin das therapeutische Konzept abzustimmen. Ziel ist die Rückkehr in die Selbstständigkeit.

Je nach betroffenen Gehirnarealen und Funktionsverlusten werden neben Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden auch Neuropsychologen und Masseure tätig, nebst vielen Übungen zur Wiedererlangung verlorener Fähigkeiten kommen auch Elektrostimulation und Hilfsmittel wie Orthesen zur Unterstützung ins Spiel. „Viel hilft viel“ ist ein Grundsatz, der bei der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten und der Nutzung innovativer Therapiekonzepte zur Anwendung kommt - das Gehirn lerne durch Wiederholung. Dabei dürfe man die Patientin bzw. den Patienten natürlich nicht überfordern.

Diesem Leitsatz folgt auch Professor Thomas Platz als Präsident der DGNR (Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation). Wichtig sei, alle beteiligten Disziplinen über den aktuellen Stand der Forschung auf dem Laufenden zu halten, mit dem Ziel, einen maximalen Betreuungserfolg zu leisten und die Versorgungsqualität zu sichern. Dies gelinge durch entsprechende Leitlinien, die es ermöglichen, aktuelle Erkenntnisse zeitnah in die Praxis umzusetzen.

Der CON.THERA Kongress bietet die ideale Plattform für ein Update aller beteiligten Disziplinen.

2022-03-03
REHAB punktet mit „Peer Event“ der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e. V. (FGQ)

„Als Peers bezeichnet man eine Gruppe von Menschen mit gemeinsamen Interessen, ähnlichem Alter, ähnlichem sozialen Status oder ähnlicher Herkunft.“

Das sogenannte Peer Counseling, also die Beratung von Betroffenen durch andere Betroffene, ist eines der zentralen Anliegen der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e. V. (FGQ).

Gerade in den ersten Monaten nach Eintritt einer Querschnittlähmung fehlt den Betroffenen und ihren Angehörigen meist eine Perspektive, wie es weitergehen soll. Hier setzt die Hilfe der FGQ an. Denn erfahrene Querschnittgelähmte können glaubhaft aufzeigen, dass es sehr wohl ein gutes Leben und eine Zukunft mit einer Querschnittlähmung gibt.

Kevin Schultes, ehrenamtlicher Vorstand der FGQ
Kevin Schultes, ehrenamtlicher Vorstand der FGQ. Bildnachweis: privat

Rund 150 ehrenamtliche Peers der FGQ engagieren sich bundesweit für eine solche direkte Hilfe für Querschnittgelähmte: Wobei die Ursachen der Querschnittlähmung sich im Zuge der Demografie erheblich verschoben haben. „Früher war es häufig der klassische Motorradunfall junger Männer, der zu einer lebenslangen Schädigung des Rückenmarks führte, heute sind die Ursachen der Querschnittlähmung zu über 50 Prozent krankheitsbedingt“, fasst Kevin Schultes, ehrenamtlicher Vorstand der FGQ zusammen. „Neben ins Rückenmark metastasierenden Tumoren sind dies Entzündungen im Rückenmark, Rückenmarkinfarkte, Bandscheibenvorfälle sowie degenerative Erkrankungen, die vor allem im Alter zu einer Querschnittlähmung führen. Entsprechend ändern sich auch die Aufgabenstellungen unseres Vereins.“ Der 53-Jährige, selbst seit 26 Jahren Paraplegiker, ist als Unternehmensberater in der Medizintechnik tätig, und kennt daher die Branche, aber auch die Nutzenden.

„Etwa 2.500 neue Querschnittgelähmte im Jahr werden in den spezialisierten Zentren behandelt, insgesamt sprechen wir von fast 140.000 Menschen mit Querschnittlähmung in Deutschland.“ Für diese große Gruppe Betroffener wurde vor 40 Jahren von engagierten Paraplegikern und Mitarbeitern der Querschnittgelähmtenzentren ein Verein gegründet, der fachliche Expertise und Betroffenen-Selbsthilfe vereinte. Die Fördergemeinschaft war auch von Anfang an bei der REHAB dabei und hat ihren festen Platz auf der Messe: Dabei geht es darum, Informationen weiterzuleiten, sich mit Hilfsmittelherstellern, Therapeuten, Ärzten zu vernetzen, aber vor allem um den Austausch der Betroffenen und deren Angehörigen ... Inzwischen ist die FGQ mit hauptamtlicher Geschäftsführung – auch Dank der Unterstützung der Manfred-Sauer-Stiftung – professionell aufgestellt, um die Aufgaben für ihre 4000 Mitglieder zu bewältigen.

Rund 150 ehrenamtliche Peers der FGQ engagieren sich bundesweit für eine direkte Hilfe für Querschnittgelähmte.
Rund 150 ehrenamtliche Peers der FGQ engagieren sich bundesweit für eine direkte Hilfe für Querschnittgelähmte. Quelle: FGQ

Beim „REHAB Peer Event“ der Fördergemeinschaft am Samstag, 25. Juni 2022 werden etwa 30 Peers aus der weiteren Umgebung von Karlsruhe erwartet. Hier wird gefachsimpelt und sich ausgetauscht. Auch die ehrenamtlichen Peer Beratenden durchlaufen eine umfangreiche Aus- und Fortbildung, dazu hat die FGQ eigens einen Peer Koordinator eingestellt. In mehreren Wochenend-Kursen werden die angehenden Peers geschult, in ihrer eigenen „Bewältigung“ der Querschnittlähmung begleitet, sie erlernen viele Grundlagen des Sozialrechts, um bei Hilfsmittelversorgung, Wohnraumanpassung, Arbeitsintegration ihre Klientinnen und Klienten mit frischer Querschnittlähmung zu unterstützen.

Dabei waren es früher vor allem „prominente“ Parasportler, oder anderweitig „berühmte“ Menschen mit Querschnittlähmung, die als „Peer-Vorbild“ gesehen wurden, inzwischen sind es Frauen und Männer, die in ganz „normalen“ Familien, Berufen und Konstellationen leben, so ist die Beratung auf Augenhöhe am besten und glaubwürdigsten möglich. „Natürlich ist ein weltbekannter Rollstuhlskater wie David Lebuser, der uns als Peer unterstützt, ein attraktives „Role Model“ für junge Betroffene, aber den Familienvater oder die Seniorin erreichen wir eher mit Peer Beratern aus ihrer Altersgruppe und mit vergleichbaren Lebensumständen“, fasst Kevin Schultes die Arbeitsergebnisse aus 40 Jahren FGQ zusammen.

Weitere Informationen finden sich online unter www.fgq.de und www.der-querschnitt.de

Fachkundige Informationen rundum das Thema Querschnittlähmung bietet das Mitgliedermagazin PARAplegiker. https://www.fgq.de/news/der-paraplegiker/

Das sogenannte Peer Counseling, die Beratung von Betroffenen durch andere Betroffene, ist eines der zentralen Anliegen der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e. V. (FGQ). Bildnachweis: FGQ
2022-03-03
Aktueller Ratgeber zum kostenlosen Download:

Der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) hat sein informatives Merkblatt „18 werden mit Behinderung“ aktualisiert. Der Ratgeber berücksichtigt den Rechtsstand von Januar 2022 und gibt einen Überblick über Rechte und Pflichten von Menschen mit Behinderung mit Erreichen der Volljährigkeit. Ein besonderes Augenmerk richtet er auf die Regelungen zur sogenannten „Assistenz im Krankenhaus“, die zum 1. November 2022 in Kraft treten werden. Auch werden bereits jetzt die Rechtsänderungen in den Blick genommen, die zum 1. Januar 2023 aufgrund der Reform des Betreuungsrechts wirksam werden. Den Ratgeber gibt es als kostenlosen Download und demnächst auch als Druckversion.

https://bvkm.de/ratgeber/18-werden-mit-behinderung-was-aendert-sich-bei-volljaehrigkeit/

2022-03-03
Seit Dezember 2021 im Hilfsmittelverzeichnis: Scewo BRO
BRO im Treppenmodus
BRO im Treppenmodus. Bildquelle Scewo AG

„Alltagstauglichkeit und einfache Bedienung mit coolem Design verknüpfen“, das ist der Anspruch der Schweizer Jungunternehmer Thomas Gemperle, Bernhard Winter und Pascal Buholzer. Mit ihrem innovativen E-Rollstuhl mit Treppensteigerfunktion Scewo BRO haben sie Erfolgsgeschichte geschrieben und die Forschungs- und Unterstützungsmöglichkeiten der ETH Zürich nutzen können.

Die Erfolgsstory aus dieser Talentschmiede ist ein treppensteigender Rollstuhl, innovativ in Technik und Design, Swiss-made by Scewo. Aus einem Studentenprojekt der ETH Zürich und der Züricher Hochschule der Künste entwickelt, weckte der Prototyp dieses Medizinproduktes großes Interesse. Dank einer eigens entwickelten Technologie und Software der ehemaligen ETH-Studenten erkennt der Rollstuhl ein Treppenende und fährt im Rückwärtsgang nach oben – und wieder nach unten. Der Sitz wird dabei automatisch ausgeglichen. Die komplexe Technik wurde mit coolem Design verknüpft, dafür gab es Gold in der Kategorie „Excellent Product Design“ beim letztjährigen German Design Award.

Der Weg zur Serienreife war lang: Viel Entwicklungskapital war notwendig, die Suche nach Investoren nicht einfach. Die Jungunternehmer überzeugten bei der Präsentation ihres Hilfsmittels: Mit beeindruckender Optik, wendig, intuitiv und einfach zu bedienen, meistert der BRO Treppen und unebenes Gelände und lässt den Sitz ganze 87 Zentimeter hochfahren. „So kommt man beim Einkaufen auch an die obersten Regale heran, denn viele Hilfsmittel sind nur eingeschränkt einsetzbar und bremsen Menschen mit Behinderung in ihrem Wunsch nach individueller Lebensführung aus. Das wollen wir ändern“. Der Anspruch an das Hilfsmittel ist hoch, die Fertigung erfolgt hauptsächlich in der Schweiz, in der Nähe von Winterthur.

Scewo Founders
Scewo Founders. Bildquelle Scewo AG

Um im deutschen Markt zu bestehen, hat das Start-up Unternehmen eine Hilfsmittelnummer beantragt. Vom medizinischen und alltagsrelevanten Nutzen musste der GKV-Spitzenverband überzeugt werden und schuf eine neue Kategorie für dieses Medizinprodukt: „Rollstühle mit selbstbalancierendem Fahrprinzip und integrierter Treppenraupe". Die verschiedenen Tests und Prüfverfahren zur Zertifizierung (TÜV, CE-Kennzeichnung etc.) mit Materialprüfung, Stabilitätstest, Anforderungen an Mechanik, Batterie etc. inklusive Witterungstests in Kälte- und Wärmekammern haben insgesamt eineinhalb Jahre gedauert. Seit Dezember 2021 findet sich der Scewo BRO im Hilfsmittelverzeichnis. „Für uns ist dabei enorm wichtig, dass er als vollwertiger Elektrorollstuhl eingestuft wurde“, erzählt Natalie Rotschi, Medienverantwortliche bei Scewo, stolz. Auch wenn das Hilfsmittelverzeichnis nicht rechtlich bindend ist, kann über die konkrete zehnstellige HMV-Nummer einfacher mit den Kassen abgerechnet werden und diesen Vorteil nutzen Sanitätshäuser.

Als Nutzende des BRO kommen viele Menschen in Frage: „Wir sprechen vom Schulkind bis zum Senior alle Nicht-Fußgänger an, die eine selbständige Lebensführung wünschen und aktiv sind“, erklärt uns Natalie Rotschi. „Der BRO gewährleistet aufgrund seiner Sensoren und integrierten Steuerung in jeder Position eine stabile Sitzposition für die Gewichtsklassen von 40 – 120 Kg. Eine Erweiterung auch für leichte oder besonders schwere Nutzende ist geplant. Damit können wir vielen Menschen mit Behinderung eine Perspektive zu mehr Selbständigkeit geben.“

Auf einem einheitlichen Fahrgestell erfolgt die individuelle Anpassung über den Sitz. Steuerbar ist der Elektrorollstuhl aktuell über einen Joystick in der Armlehne und kann durch die Verknüpfung mit dem Smartphone persönliche Einstellungen des Nutzenden speichern.

BRO im Raupenmodus
BRO im Raupenmodus. Bildquelle Scewo AG

Auf den Scewo BRO ist Verlass: Treppenstufen im Restaurant sind kein Problem! Er passt durch normale Türen, eine integrierte App steuert die Rückfahrkamera und sorgt für Sicherheit. Beim Transport im PKW lässt sich der Rollstuhl via Fernsteuerung ein- und ausklappen. Eine stabile Parkposition ermöglicht die Nutzung in Öffentlichen Verkehrsmitteln: So funktioniert der Ausgleich einer Behinderung, die Erschließung des persönlichen Umfeldes und die Teilhabe!

Auf das Label „Swiss made“ sind die Jungunternehmer stolz. „Wir wollen die Weiterentwicklung unseres Produktes selbst vorantreiben – da ist die Nähe zu den Nutzenden und Zulieferern wichtig.“

Mittlerweile ist der Scewo BRO in der Serienfertigung. Mit aktuell 40 Mitarbeitenden in Winterthur und Fertigung in Stein am Rhein wächst das junge Team beständig. Einem breiten Messepublikum wird das innovative Hilfsmittel auf der nächsten REHAB live, zum Anfassen, Staunen und Ausprobieren vorgestellt: auf dem Marktplatz Mobilität und Alltagshilfen, in Halle 2.

2022-03-03
Crowdfunding für ein inklusives Wimmelbuch

Die Digitalisierung hat viele Seiten, und manche sind wirklich phantastisch. Eine junge Berliner Kreativtruppe möchte ein hochwertiges inklusives Wimmelbuch erstellen und wirklich „Vielfalt“ abbilden. Dazu geht sie neue Wege und startete ein Crowdfunding-Projekt, in das sich jeder mit einem bestimmten Beitrag „in das Buch“ einkaufen, oder anderen Menschen eine Abbildung im Buch ermöglichen kann.

Ein inklusives Wimmelbuch für Dich, für Mich, für Uns! Bildquelle: Startnext

Das Ziel der Kreativen: Sie möchten, dass viele unterschiedliche Menschen, aber vor allem diejenigen, die sonst kaum oder gar nicht in den Medien abgebildet sind, in diesem Buch sichtbar werden. Vor allem für Kinder ist es wichtig, dabei zu sein, um sich selbst und andere als selbstverständlichen Teil der Gesellschaft zu sehen.

Dieses Wimmelbuch soll dazu beitragen alltägliche, meist ungesehene Lebensrealitäten abzubilden, Sehgewohnheiten zu verändern und das mit Humor und vielen kleinen Alltagsgeschichten.

Weitere Informationen: https://www.startnext.com/stadtgewimmel-inklusiv

2022-03-02
Blick in die Zukunft: Forschungsprojekte und innovative Produkte auf der REHAB 2022

Mehr Lebensqualität und Selbstständigkeit für Menschen mit Behinderung: Das ist das Leitmotiv der REHAB. Um aus Ideen Innovationen und lebensverändernde Produkte oder Dienstleistungen werden zu lassen, braucht es Austausch zwischen Nutzenden und Fachleuten, sowie Plattformen zum Netzwerken ebenso wie Finanzierungshilfen. Im Zukunftspavillon (Halle 2) auf der REHAB soll dies gelingen. Hier präsentieren junge Start-ups, Forschungseinrichtungen und innovative Unternehmen ihre Ideen, visionären Produkte und Entwicklungen: von neuartigen Trainingsmethoden über virtuelle Forschungsprojekte bis hin zu smarten Produkten.

2022-02-04
Kurzmeldung - Medientipp
Instagram Laura Gehlhaar (@fraugehlhaar)

In der ARD versuchen die Verantwortlichen seit Jahren die Vielfalt unserer Gesellschaft darzustellen und auch Menschen mit Behinderung zu repräsentieren.

Ganz aktuell beschäftigte sich die Influencerin und Inklusions-Aktivistin Laura Gehlhaar damit. Sie sitzt im Rollstuhl und findet: Unsere Gesellschaft schließt Menschen mit Behinderung aus. Vreni Frost spricht mit ihr über Barrieren on- und offline und über die Rolle von Social Media beim Thema Inklusion. Eine kurzweilige und interessante halbe Stunde!

https://www.ardaudiothek.de/episode/follow4follow-der-influencer-innen-podcast/laura-gehlhaaar-wie-barrierefrei-ist-social-media/puls/95611992/

2022-02-04
Cynteract – Innovationspreise für Digitale Gesundheitsideen und Kreativität des Aachener Start-Up-Unternehmens
Startup- Unternehmen Cynteract
Beim Start-Up-Unternehmen blieb es nicht: die Jungunternehmer gründeten Autak e.V., einen über Crowdfunding finanzierten Verein, der bereits an weiteren Projekten arbeitet. (Bildnachweis: über Autak e.V.)

„Ein bisschen begann es mit uns wie bei Apple“, schmunzelt Gernot Sümmermann, einer der beiden Gründer der Start-Up-Unternehmen Cynteract. Der heute 24-jährige Maschinenbaustudent nahm bereits 2014 erfolgreich bei „Jugend forscht“ teil und erhielt dort neun Preise.

„Da war es nur logisch und konsequent 2016 gemeinsam mit Manuel Wessely (25), der Informatik studiert und mit mir im gleichen Haus lebte, ein Start-Up-Unternehmen zu gründen. Die RWTH Aachen hat uns mit einer Gründungsberatung unterstützt, und inzwischen sind wir mit vielen Freelancern in verschiedenen Projekten aktiv. Aber: Das Kernteam sind wir zwei.“, so Sümmermann weiter.

Die Idee zu so einem Trainings-Handschuh kam auf, als ein Freund einen Schlaganfall hatte. Während seiner Rehabilitation hatte er mit langweiligen und zeitraubenden Übungen zu kämpfen, weshalb er sehr schnell zu Hause mit dem Training aufhörte. Das führte zu einer Verschlechterung seiner Handfunktionen. Da musste eine Lösung her.

Nach über acht Jahren harter Arbeit ist der Handschuh nun in der Serienfertigung angekommen. Er kann einfach per Post versandt werden, die weiteren Software Trainings- Bestandteile sind easy mit einer App im Abonnement nutzbar. Der Anschluss ist an fast jedem PC und Tablet möglich.

Inzwischen wird der Reha-Handschuh in zahlreichen Kliniken und Praxen eingesetzt, soeben erhielt das Cynteract-Team den NRW-Sonderpreis für Digitale Gesundheitsanwendungen.

Aber dabei blieb es nicht. Bei gemeinsamen Unternehmungen fiel Gernot Sümmermann auf, wie sehr Rollstuhlnutzende doch durch bauliche Barrieren „behindert“ werden. Das ließ ihm keine Ruhe und er erkundete mit dem Rollstuhl selbst einmal seine Heimatstadt. Größtes Hemmnis waren Treppen und Stufen an Gebäuden und im Nahverkehr, und diese behindern ja z.B. auch Eltern mit Kinderwagen oder Senioren mit Rollatoren.

Hier hat das Team zwar nicht das Rad neu erfunden, aber es doch zumindest so verändert, dass mit einem Sternrad nun auch ein treppensteigender Rollstuhl als Prototyp gebaut werden konnte. Das Prinzip könnte auch auf Kinderwagen übertragen werden. Inzwischen sitzt das kreative Team in einem kleinen Büro- und Werkstatt-Bungalow, hat den Verein Autak e.V. gegründet, der über Crowdfunding die Weiterentwicklung des treppensteigenden Rollstuhls vorantreiben will. Auch hier wurden bereits Mitstreitende gefunden, renommierte Unternehmen und Verbände unterstützen die Ideen.

Gernot Sümmermann wird neben seinem Forschergeist von einer sozialen Vision angetrieben. Er möchte mit einer GmbH in Verantwortungseigentum, d.h. ohne Fremdsteuerung, Hilfsmittel nachhaltig und bezahlbar produzieren. Die Kosten für diesen Treppenrolli sollen für die Anwender die 4.000 Euro nicht übersteigen, und um die Erstattbarkeit seiner Reha-Hilfsmittel kämpft der Aachener Student auch. Der ganze Rolli ist geplant als Open-Source-Projekt, so dass er später mit „offenen Plänen“ im Internet von jedem nachgebaut werden kann.

Ein Mangel an Ideen? Fehlanzeige: neueste Projekte, um Awareness-Aufmerksamkeit für die Bedarfe von Menschen mit Mobilitäts-Einschränkungen zu erlangen sind eine Lernplattform und Veranstaltungen für alle Interessenten. Dann steht noch eine App für sehbehinderte Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs auf dem Programm.

Gernot Sümmermann und Manuel Wessely stellen ihre Hilfsmittel-Erfindungen auf der REHAB 2022 auf dem Startup-Marktplatz „Zukunftspavillon“ vor, dort suchen sie Kontakte zu Nutzern, Hilfsmittelherstellern und auch Kostenträgern (Halle 2).

Weitere Informationen zum Start-Up-Unternehmen finden sich online unter https://cynteract.com sowie zum Verein Inklusion durch Innovation unter https://www.autak.org

2022-02-04
DATEurope – der europäische Gedanke zählt auch in der Hilfsmittelversorgung
Interviewtermin: Von l.n.r: Gamal Halaga, Board Member DATEurope, Christoph Jo Müller,Co-President & Co-Founder bei DATEurope, Christiana Hennemann, Geschäftsführerin · Fördergemeinschaft rehaKIND e.V.

„Warum braucht es für digitale Assistenztechnologien einen neuen europäischen Verband?“, fragten wir zwei Vorstandsmitglieder. Beide engagieren sich auch schon seit langem im deutschen Bundesfachverband Elektronische Hilfsmittel BEH.

Christoph Jo Müller, Co-Präsident, und seit über 30 Jahren auf dem deutschen und internationalen Hilfsmittelmarkt mit verschiedenen Unternehmen vertreten, findet es wichtig, Sichtbarkeit für europäische Technologie und auch die Innovationskraft, die in Europa schlummert, zu erzielen. „Wenn es um digitale Entwicklungen geht, denken alle sofort an die USA. Das ist nicht nur mit den bekannten Konzernen verknüpft, selbst in unserer kleinen Hilfsmittelbranche ist die Wahrnehmung der Technik amerikanisch.“

„Deshalb“, so ergänzt Gamal Halaga, „sind wir ganz stolz, sofort 45 europäische Mitglieder aus 19 Ländern für DATEurope begeistert zu haben. Das sind Hersteller und Dienstleister, sowie Vertreiber von digitalen Assistenzlösungen von Augensteuerung über Kommunikation bis zu komplexen Umfeldkontrollsystemen.“ Der gebürtige Kanadier benennt ein Problem des mangelnden „europäischen Selbstbewusstseins“: Die zig verschiedenen Sprachen machen es sicherlich schwerer, sich als eine „Branche“ zu präsentieren. Er selbst ist mit seinem Beratungs- und Versorgungsunternehmen Rehamedia seit über 25 Jahren in Deutschland aktiv und schon immer als Aussteller auf der REHAB in Karlsruhe präsent.

Der geplante Gemeinschaftsstand für Digital Assistive Technology in Halle 3 vereint Hardware und Software, Elektronikexperten genauso wie Therapeutinnen und Therapeuten verschiedener Fachrichtungen. Sie werden die Besucher bei allen Fragen zu digitalen Hilfsmitteln beraten und informieren. Technik zum Anfassen, Ausprobieren und Staunen wird genauso dazu gehören, wie das Fachsimpeln mit den Nutzenden dieser Technologien.

Der Gemeinschaftsstand wird als „Meeting Point“ für alle Interessenten fungieren, von Nutzenden bis zum Kostenträger werden alle Besuchenden vom Wissenstransfer der verschiedenen Unternehmen profitieren. Dadurch ist auch Neutralität gewährleistet.

„Man muss nicht alle Fehler, die international gemacht wurden, wiederholen, da müssen wir in Europa unseren eigenen Weg zu einer inklusiven Gesellschaft finden“, resümiert Christoph Jo Müller. Sein Vorstandskollege Gamal Halaga ergänzt: „Das Potenzial, das in der Digitalisierung steckt, um die Steigerung der Lebensqualität und Inklusion voranzutreiben, ist hier einfach noch lange nicht genügend bekannt und ausgereizt.“

lachendes Kind im Rollstuhl, mit Tablet
DATEurope zeigt digitale Assistenztechnologie zum Anfassen, Ausprobieren und Staunen auf der REHAB 2022 (Bildnachweis: CSS)

Der Zugang zu Bildung ist beispielsweise mit Konzepten der digitalen Assistenztechnologie auch für schwer beeinträchtigte Menschen möglich. Forschung und Entwicklung bedarf hierzu finanzieller Unterstützung. Denn die Ergebnisse kommen nicht nur Menschen mit Behinderungen zugute, sondern allen Mitbürgern, die aufgrund von Alter, anderen Barrieren oder Krankheiten in einzelnen Lebensbereichen Unterstützung benötigen.

So hat sich DATEurope auf Englisch als gemeinsame Techniksprache geeinigt, die Mitglieder sind aber alle in ihren Landessprachen erreichbar. Nähere Informationen finden sich unter www.dateurope.com und beim Bundesfachverband Elektronische Hilfsmittel www.beh-verband.de.

2022-02-04
Medientipp für Grundschulkinder – mit und ohne Behinderung
Medientipp für Grundschulkinder - mit und ohne Behinderung
Alexandra Haag nähert sich spielerisch, aber sehr ernsthaft dem Erleben von Paula mit Cerebralparese in ihrem Buch an (Bildnachweis: A. Haag)

„Kinder gehen zunächst ganz unbefangen und neugierig mit dem Anderssein um“, ist Alexandra Haag überzeugt. Die Ärztin, Physiotherapeutin und sonderpädagogische Fachlehrkraft nähert sich spielerisch, aber sehr ernsthaft dem Erleben von Paula mit Cerebralparese an.

In über 60 Lesungen in Grundschulen und ihrem persönlichen Erleben stellt Alexandra Haag immer wieder fest, wie man über die Gefühlsebene echtes Verständnis und damit Inklusion initiiert. Wie viele Silben hat das Wort „Cerebralparese“? Wie sehen Orthesen aus, wie fassen sich diese Hilfsmittel an? Wofür braucht man so etwas? „Dieses Buch berührt alle Kinder im Grundschulalter, wenn auch unterschiedlich“, fasst die Autorin zusammen: Von großem Interesse, mitfühlen, bis hin zu Ablehnung des Themas oder verlegenem Lachen und groben Scherzen aus Unsicherheit hat die Freiburgerin schon alles erlebt. „Irritation ist gut, denn dann wird die Behinderung und das, was zunächst komisch aussieht, thematisiert“. Sie brennt für ihre Mission: Und damit es spannende Hintergründe für diejenigen, die Vorlesen gibt, ist das Buch zweigeteilt. Einmal in Paulas Story und einen medizinischen „Parallelteil“.

Paulas Geschichte auf dem Buchrücken ist schnell erzählt: Sie ist ein Vorschulkind und fährt einen Rollator. Auch wenn in ihrem Körper eine Spastik wohnt, geht sie mit ihren körperlichen Unvollkommenheiten ganz natürlich um: „Zusammen sind meine Hände echt prima.“ Paula weiß, was sie will und was sie kann und ist meistens fröhlich. Wenn sie aber mit ihrer körperlichen Behinderung an ihre Grenzen kommt, kann sie richtig sauer, traurig oder wütend werden. Kindgerechte Erklärung und Zuwendung in der Bewegungsambulanz führen zu neuem Wissen und geben Paula und ihrer Familie viele nützliche Informationen über Paulas Spastik, Therapiemöglichkeiten, Hilfsmittel und Medikamente. Dadurch verschwindet die Behinderung zwar nicht, aber sie tritt in den Hintergrund und macht Platz für Spielen und Bewegen, Räuberhöhlen bauen und auch Zimmer aufräumen – für echtes Kinderleben eben. Das liebevoll illustrierte Buch wendet sich an alle, die mit Vor- und Grundschulkindern zum Thema Körperbehinderung lesen möchten.

Das Buch ist über den Buchhandel oder die Website www.paulaunddiezauberschuhe.de erhältlich. Alexandra Haag bietet darüber auch Lesungen an und wird im Rahmen des „Projektes Impulse Inklusion“ unterstützt.

Eine Paula Puppe und viele andere inklusive Spielzeuge, Kinder, Jugendbücher und Filme gibt es bei Interesse bei dem Verein Hölder-Initiative für Kultur und Inklusion e. V. in den sogenannten Inklusionsboxen. Diese können gegen Porto deutschlandweit ausgeliehen werden. Mehr Informationen zu den Inklusionsboxen und ihrem Inhalt: Inklusionsboxen

2022-01-28
Jürgen Dusel übernimmt erneut die Schirmherrschaft für die REHAB

Für die REHAB 2022 hat Jürgen Dusel die Übernahme der Schirmherrschaft bestätigt. Der erst kürzlich wiederernannte Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung plant die Fachmesse mit einem persönlichen Grußwort vor Ort zu eröffnen.

Teilhabe und Barrierefreiheit

Jürgen Dusel auf der REHAB, Messe Karlsruhe / Behrendt und Rausch
Jürgen Dusel auf der REHAB, Messe Karlsruhe / Behrendt und Rausch

„Ich freue mich sehr auf die weitere Arbeit, denn es gibt noch viel zu tun“, erklärt Dusel in einer Pressemitteilung der Bundesregierung zu seiner erneuten Benennung. Laut Dusel sei der Koalitionsvertrag ermutigend. In ihm stecke viel Inklusion und Barrierefreiheit. Er freue sich sehr, dass er seine Arbeit fortsetzen könne, denn es gebe noch viel zu tun. In seiner kommenden Legislaturperiode wolle er Schwerpunkte bei den Themen gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben, Stärkung von Familien mit schwerstbehinderten Kindern sowie den Abbau von Barrieren in den Bereichen Wohnen, Mobilität und Gesundheit legen.

Rund ein Monat nach Amtsantritt der neuen rot-grün-gelben Bundesregierung hat das Bundeskabinett beschlossen, das Amt erneut mit Dusel zu besetzen. Er übte das Amt bereits seit 2018 aus.

2021-09-23
 Rollstuhl-Zubehör im REHAB Neuheiten-Center ONLINE
Empulse F55
Empulse F55

P+L Innovations stellt mit Trivida das weltweit erste Rad auf der REHAB vor, das eine maximale Barrierefreiheit und einen Positionswechsel vom und in den Rollstuhl ermöglicht. Durch das Herausnehmen des oberen Segments des Rades ist der seitliche Transfer vom Rollstuhl auf eine externe Sitzfläche und umgekehrt möglich. Somit sinkt die körperliche Belastung für Betroffene, Angehörige und das Pflegepersonal deutlich. Leistungsstark gepaart mit Fahrspaß – dies verspricht das neue Rollstuhlzuggerät Empulse F55 von Sunrise Medical. Dank der Möglichkeit einer stufenlosen Einstellung der Winkel und Höhe wird das Gewicht auf das Vorderrad verlagert und erhöht so die Traktion und die Manövrierfähigkeit. Das Zuggerät ist mit vielen Starrrahmen oder Faltrollstühlen kompatibel und schont somit die Arm- und Schultergelenke.

Loopwheel
Loopwheel

Mit dem e-motion DuoDrive der Firma Alber können Rollstuhlfahrer längere Strecken ohne Anschubbewegung am Greifreifen zurücklegen. Über das kabellose Bediengerät kann neben der bekannten Restkraftunterstützung als zweite Betriebsart eine permanente Fahrfunktion aktiviert und gesteuert werden. Ähnlich wie bei einem Tempomat wird die Geschwindigkeit gehalten – auch an Steigungen bis 10%. Somit verfügt der Rollstuhl über zwei Antriebsarten, zwischen denen jederzeit und je nach Bedarf spontan gewechselt werden kann. Auch die Firma Tetra Equipment präsentiert mit dem Loopwheel eine Produktneuheit. Das gefederte Rollstuhlrad mit Carbonfedern und speziell entwickelten Radnaben absorbiert Vibrationen und Stöße und macht es einfacher, Schwellen, Unebenheiten und Bordsteinkanten zu überwinden. Somit können Schmerzen, Spastiken oder Müdigkeit gemindert werden.

2021-09-23
Automobile Lösungen im REHAB Neuheiten-Center ONLINE
VW Caddy Maxi
VW Caddy Maxi

Im Neuheiten-Center ONLINE präsentiert MobiTEC seinen neuen VW Caddy Maxi. Das Absenkfahrzeug verfügt über zahlreiche Sonderlösungen, die eine sichere und angenehme Beförderung möglich machen. Ein Highlight bildet der tieferliegende Fahrzeugboden und die Bodenwanne, die mit einer Neigung von 2° bzw. 1,5° eben ist. Um eine höhere Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr zu garantieren, ist der neue Kindersitz IPAI LGT der Firma HERNIK serienmäßig mit Thoraxpelotten und einem 5-Punktgurt ausgestattet. HERNIK bietet zudem verschiedenes Zubehör an, um individuelle Adaptionen vorzunehmen, wie zum Beispiel einen Abduktionskeil, eine Sitzwinkelverstellung oder ein Stütz- und Sicherheitspolster.

Durch die Tieferlegung des Fahrzeugbodens von der A- bis zur C-Säule ist der VW T6.1 Extended von PARAVAN eine flexible Mobilitätslösung für Selbst- und Mitfahrer im Rollstuhl. So kann der Fahrer- und Beifahrerplatz wechselseitig genutzt werden, da der Beifahrersitz als Fahrersitz einsetzbar ist. Durch die optimierte Einfahrtshöhe können auch große Personen einfach in den Innenraum gelangen.

2021-09-23
Kinder-Hilfsmittel im REHAB Neuheiten-Center ONLINE
Heidelberger Liegebär Lasse 2020
Heidelberger Liegebär Lasse 2020

Als Hersteller von Reha-Hilfsmitteln präsentiert Rehatec das Kinderstehgerät Heidelberger Liegebär Lasse 2020. Dieses ist in verschiedenen Größen erhältlich und verfügt über eine vertikale und horizontale Höheneinstellung. Mittels Gasfeder oder Elektromotor wird es vertikal bis zum Boden abgesenkt. Das Rückenliegebrett ist individuell einstellbar. Der Neigungswinkel reicht dabei von 0° bis 90°. Die 22 Gestellfarben und sechs verschiedene Bezüge ermöglichen ein individuelles Design. Schuchmann präsentiert Highlights aus dem aktuellen Produktportfolio wie das Schrägliegebrett „till“. Mit diesem ist der Transfer von der liegenden in die stehende Position sicher und komfortabel möglich. Verschiedene Einstellungsoptionen ermöglichen eine individuelle Anpassung an die besondere Körperform der Kinder. Thorax- und Beckenpelotten geben Halt und ermöglichen eine stabile Stehposition.

Der Kinderrollstuhl Panthera Bambino 3 wird von Volaris vorgestellt. Dieser eignet sich für Kinder von 4 bis 12 Jahren. Der neue Sitzbreitenadapter sowie der verstellbare Seitenschutz können dem Wachstum entsprechend nachgestellt werden. Durch intelligente, leicht abnehmbare Schiebestangen kann der Rollstuhl auch ohne Begleitperson genutzt werden und ermöglicht somit ein selbständiges Fortbewegen.

2021-09-23
 Rollstuhl-Skating - ein faszinierendes Hobby

„Mach das, wozu du Bock hast und zieh‘ durch!!!“ Diese glasklare Ansage kommt von jemandem, der gesundheitlich schon einige Tiefschläge einstecken musste. Der fast 18-jährige Til Augustin aus Chemnitz hat in seinem Leben bereits „Jahre“ in der Leipziger Uniklinik verbracht, aber die Krankenhausschule sei so „klasse“, dass er ganz ungehindert in zwei Jahren auf sein Abitur zusteuert. Und Til hat ein besonderes Hobby: Rollstuhl-Skating.

Deutsche- und Welt-Meisterschaften spornen an

Auf einer Messe kam Til mit 14 das erste Mal mit Rollstuhl-Skating in Kontakt und die Begeisterung für diesen halsbrecherischen Sport – zumindest sieht es so aus – war nicht mehr zu bremsen. Ein nationaler Profi und ein Coach aus dem Rollstuhlsport nahmen ihn unter ihre Fittiche. „Ohne Patrick und Timon wäre das nichts geworden“, ist sich Til sicher. So aber wurde es etwas: Er krönte seine bisherige Wheelchair Motocross (WCMX) Karriere mit zwei Deutschen Meisterschaften und einer Weltmeisterschaft in seiner jungen Altersklasse. Die großen Vorbilder David Lebuser und in den USA Aaron Fotheringham haben Meilensteine gesetzt, als sie sich mit dem Rollstuhl in die Halfpipe und Skate-Arenen stürzten.

Wenn das Leben Dir einen Rollstuhl gibt, finde einen Skatepark!

Dazu gehört natürlich auch eine ordentliche Ausrüstung: neben Helm, Rückenschutz und Pads für Arme und Beine vor allem ein extrem belastungsfähiger Rollstuhl mit besonderen Federungen, hoch individuell angepasst. Für Til, der mit dem Kaudalen Regressionssyndrom und einem Rückentumor vom Bauchnabel an gelähmt auf die Welt kam, seitdem zigfach operiert wurde und zuletzt seine halbe Hüfte und ein Stück vom Oberschenkelknochen verlor, ist solch ein Stuhl „überlebenswichtig“. Durch Spenden wurde der erste Sportrollstuhl finanziert, Tils Hilfsmittelversorger aus Köln arbeitet mit dem Reha-Sport-Club Rheinland zusammen und weiß daher, was die WCMX-Helden benötigen. Etwa 100 solche Sportler aller Altersklassen gibt es in Deutschland. „WCMX ist super inklusiv“, findet Til, der neue Skatepark in Chemnitz ist nahezu barrierefrei und junge Leute mit und ohne Handicap tummeln sich dort.

Individuell ausgestattete Hilfsmittel sind „überlebenswichtig“

Zur Zeit nutzt Til den Sportrolli auch im Alltag, weil es der einzige ist, der komplett auf seinen versteiften Rücken, das fehlende Becken, die korrigierten Rippen zugeschnitten ist. Allerdings hat er nun ein solches Modell in alltagstauglicher Variante bei der Krankenkasse beantragt. „Mal sehen, ob das durchgeht, aber wir haben keinen anderen Rollstuhl gefunden, der so zu meinem Körperbau passt.“ Ein Alltagsrolli ist wichtig, denn die Wohnung der Familie ist zwar im Erdgeschoss, aber nicht sehr groß, und vor der Haustür gibt’s auch noch Stufen.

Gundel Augustin, Tils Mutter,unterstützt ihren Sohn bei seinem Hobby: „Mit acht besonderen Kindern, davon einem besonders besonderen, muss man manchmal entspannter sein und loslassen. Außerdem schaue ich dem Schicksal immer optimistisch ins Gesicht. Wenn ich den Kindern etwas zutraue und sie Erfahrungen machen lasse, geht es auch meistens gut und stärkt sie.“ Bei den vielen Klinikaufenthalten begleitet Gundel ihren Sohn nach Leipzig. „Dann muss meine Rettungskette aus Familie und Freunden einspringen. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Die alleinerziehende Mutter steuert gerade ihren Traumjob an: „Ab Herbst werde ich als Sozialpädagogin mit einer Verwaltungsausbildung das Leben von Geflüchteten in unserem Raum nach der Erstaufnahme koordinieren. Da werden alle meine Talente gebraucht.“

Wie geht es mit dem Talent von Til weiter? What’s your dream? Ohne lange Überlegung von Til: „Zunächst den Führerschein und dann mit einem umgebauten Campingbus und einem Hund durch Europa touren, das wäre cool.“ Seine Mutter träumt ganz bodenständig von drei freien Wochen, nur Zeit für sich selbst und ihre Interessen.

Inklusive Sportstätte: gemeinsam Sport treiben auf der REHAB

Wer weiß, vielleicht trefft ihr Til und Gundel auf der REHAB. Zum Beispiel auf der Inklusiven Sportstätte: Dort haben Interessierte mit und ohne Handicap die Möglichkeit, inklusive Sportarten kennenzulernen und auszuprobieren. Ein tägliches Programm mit Rollstuhl-Rugby, -Fechten, und -Basketball sowie Frisbee, inklusivem Hockey oder Wheelsoccer regte in den Vorjahren zum Mitspielen an. Das Programm für die kommende REHAB ist ab März 2022 verfügbar.

2021-09-23
REHADAT - Datenbank rund um Behinderung, Beruf und Teilhabe

„Hallo! Mein Name ist Ariadne und ich unterstütze Sie bei der Suche nach einem Hilfsmittel. Ich ersetze aber keine professionelle Beratung.“ So stellt sich die digitale Assistentin vor, die Ratsuchende durch die neue REHADAT Hilfsmittelfinder-App navigiert.

Mit inzwischen vierzehn Portalen, zahlreichen Publikationen, Apps und Seminaren bietet REHADAT ein zentrales, kostenfreies, unabhängiges Informationsangebot zur Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Von einer anfänglich digitalen Fachliteratur-Datenbank ist REHADAT inzwischen zur Anlauf- und Sammelstelle für alles Wissenswerte rund um Behinderung, Medizin, Therapie, Berufsleben und vieles mehr geworden. Auf der REHAB 2022 informiert REHADAT die Fach- und Privatbesucher an einem eigenen Stand über ihr digitales Informations- und Beratungsangebot.

Bildschirmfoto des Internetportals REHADAT

REHADAT informiert nicht nur zur Arbeitsintegration

Begonnen hat es 1989, als es bei REHADAT, heute finanziert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, zunächst nur um Arbeitsintegration von Menschen mit Behinderung ging. „Schon lange wissen wir, dass man die Menschen ganzheitlich sehen muss, Arbeit ist ein großer Teil des Lebens, aber wenn es im Wohnumfeld, bei der Hilfsmittelversorgung, bei rechtlichen Problemen oder auch gesundheitlich und in der Familie hapert, hilft auch ein isoliertes Berufsinformationssystem nicht“, fasst Mareike Decker, Referentin bei REHADAT die Entwicklung zusammen. Als studierte Ergotherapeutin arbeitet sie im REHADAT-Team mit Begeisterung daran, die vielen wissenswerten und lebensverbessernden Informationen für die Betroffenen und ihr professionelles Umfeld in Rehabilitation und Beruf zusammenzuführen. Arbeitgeber finden hier z.B. hilfreiche Informationen gebündelt, um Menschen mit Behinderungen einzustellen sowie Best-Practice-Beispiele. Und: Die Angebote sind barrierefrei und kostenlos zugänglich.

Hilfsmittel, Praxisbeispiele, Rechtliches, Statistik, Adressen, Literatur, Bildung, Forschung und Weiterbildung – das Wissensangebot auf REHADAT ist groß und durch Vernetzung mit internationalen Institutionen auch weit über Europa hinausgehend. Für einen schnellen und zielgerichteten Dialog mit zuständigen Institutionen oder Organisationen ist REHADAT einerseits persönlich ansprechbar – andererseits führt die digitale Alexa, die hier Ariadne heißt, durch die Fülle an Wissen.

Tipps und Erklärvideos auf Social Media und YouTube

Neben den Portalen gibt es sehr gut lesbare, illustrierte und umfangreiche Broschüren über viele Krankheitsbilder von Diabetes über Hörbehinderung bis Rheuma. Das Team sammelt Wissen und bereitet es so auf, dass auch Nichtmediziner es gut verstehen und hilfreiche Tipps bekommen. Hilfsmittel für den Beruf, Grad der Behinderung, Ausgleichsabgabe: Viele Themen werden in einem ständig wachsenden youtube-Angebot erläutert. „Austausch und Feedback der Nutzenden sind uns extrem wichtig“, betont Mareike Decker, „denn wir wollen praktischen Mehrwert für die Menschen bieten, die REHADAT in häufig persönlich schwierigen und herausfordernden Lebenslagen konsultieren. Unser Ziel ist es, mit einem breiten Informationsangebot neutral und seriös aufzuklären, um die Grundlage für individuelle Handlungsoptionen zu schaffen.“

Linktipps:

Zentraler Einstieg: www.rehadat.de

Hilfsmittel:

https://www.hilfsmittelfinder.de

Broschüren zur Gestaltung der beruflichen Teilhabe bei einzelnen Krankheitsbildern (Wissensreihe): https://www.rehadat.de/presse-service/publikationen/

Tipps zu Fragen rund um die Themen Behinderung und Beruf:

https://www.rehadat-gutepraxis.de

https://www.youtube.com/channel/UCVymJtubI33eFXHiJ4OyHyQ

Weiterführende Adressen von Hilfsmittel-Anbietern bis zentralen Anlaufstellen: https://www.rehadat-adressen.de

2021-09-23
Informationen zum neuen Gesetz GKV-IPReG
Porträtfoto von Christiana Hennemann
Christiana Hennemann

Das GKV-IPReG ist das Intensivpflege und Rehabilitationsstärkungsgesetz der gesetzlichen Krankenkassen, das bereits in der Entstehungsphase für viel Wirbel gesorgt hat. Zunächst als RISG bekannt, wurde dieser Entwurf auf Drängen von Verbänden und von Seiten der Betroffenen stark kritisiert – es gab handfeste Proteste vor dem Bundestag – sodass das Bundesgesundheitsministerium Inhalt und Namen mehrfach verändert hat und es Ende 2020 unter dem Namen IPReG in Kraft getreten ist.

Gesundheitsminister Spahn versprach: „Intensivpflegebedürftige sollen dort versorgt werden können, wo es für sie am besten ist. Verbindliche Qualitätsvorgaben für Intensivpflege zuhause und in Krankenhäusern und Heimen sollen dafür sorgen, dass die Versorgung gerade der Patienten, die oftmals nicht mehr für sich selbst die Stimme erheben können, gestärkt wird.“

Das sehen die Betroffenen und ihre Angehörigen aber ganz anders: Die Befürchtungen gehen dahin, dass die Selbstbestimmung massiv eingeschränkt wird. Die Entscheidung, wo Langzeitpflege stattfinden wird, liegt nun bei den Krankenkassen und dem Medizinischen Dienst. Das vor vielen Jahren aufgebaute System der Außerklinischen Intensivpflege, welches ja von qualifizierten Homecare-Versorgern und Pflegediensten getragen wird, um eine möglichst gute Teilhabe und das selbstbestimmte Leben zuhause zu ermöglichen, spiegelt sich im IPReG nicht wider. Vielmehr vermutet man eine Tendenz zur „Hospitalisierung“ der Langzeitpatienten unter dem Vorwand, dass in Einrichtungen die pflegerische Betreuung besser sichergestellt ist als im familiären Umfeld.

Der Gemeinsame Bundesausschuss GBA ist nun beauftragt, die Ausführungsrichtlinie zum IPReG zu erarbeiten, dazu wurden auch Betroffenenverbände und professionelle Gruppierungen zur Stellungnahme aufgefordert. Die Interessengemeinschaft Selbstbestimmt Leben (ISL) schreibt im Fazit ihres Kommentars zum vorgelegten Richtlinienentwurf: „Es zieht sich ein roter Faden der Fremdbestimmung, vermeintlicher Fürsorge, gepaart mit der ganz offensichtlichen Stärkung institutioneller Versorgung und Effizienz durch. Es gilt aber, Betroffene als selbstbestimmte, kompetente und fähige Menschen anzusehen. Die hier skizzierten Versicherten sind keine Objekte fürsorglich-obrigkeitlicher Behandlung, sondern haben alle Entscheidungsgewalt. Das Wunsch- und Wahlrecht ist nicht nur in der UN-Behindertenrechtskonvention verankert, sondern auch im Grundgesetz.“

Um gemeinsam konstruktive Kritik am IPReG zu leisten, haben sich Betroffene, ihre An- und Zugehörigen, Experten aus Medizin, Pflege und Medizintechnik, Vereinen und andere Aktive zu einem Think Tank zusammengeschlossen. Ziel ist die Sicherstellung individueller Intensivpflege im Sinne der Betroffenen. Für rehaKIND e.V. ist dabei die Abgrenzung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit der Festschreibung der Altersgrenze 18 Jahre ganz wichtig. Die Familien sind extrem belastet mit dem Kampf um Hilfsmittel und Pflegemöglichkeiten, es gibt viel zu wenige Fachpfleger*innen, seit Beginn der Corona-Pandemie sind Geschwisterkinder im Homeschooling zu betreuen, alle sind am Ende ihrer Kraft.

Seit September 2020 wird in regelmäßigen Zoom-Meetings Fachwissen zusammengetragen, um den GBA und das Bundesgesundheitsministerium über die Versorgungsrealität zu informieren. Basis der Forderungen sind auch hier die UN-Behindertenrechtskonvention, das Grundgesetz, die Sozialgesetzbücher und viele Grundlagenwerke.

Immerhin ein Gutes hat das IPReG gebracht: Die Vernetzung auf persönlichen und professionellen Ebenen schreitet voran, neue Netzwerke, um individuelle Versorgungsqualität sicher zu stellen, haben sich gebildet und werden auch weiterhin aktiv an der Gestaltung der gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen mitarbeiten. Zwei „Aktivisten“ aus dem Think Tank haben dazu ihre persönliche Motivation zusammengefasst.

Porträt von Tim Melkert
Tim Melkert

Der Blogger und Mathematikdoktorand Tim Melkert sieht es ganz pragmatisch: „Ich hoffe, durch meine Arbeit im Think Tank den Mitgliedern des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) zumindest einmal dargelegt zu haben, welchen Grad der Autonomie und Selbstbestimmung einige Menschen mit Dauerbeatmung wie ich bereits heute genießen und, wie sehr eine strikte Kontrolle durch die Umsetzungsrichtlinien des GKV-IPReG unser Leben bestimmen und einschränken würde.“

Porträt von Laura Mench

Auch die Journalistin, Pflegeexpertin und Aktivistin Laura Mench hat eine eigene Meinung zum IPREG-Think Tank: „Als Person mit fortschreitender Erkrankung, deren Zukunftsperspektive eine invasive Beatmung mit sich bringt, besorgt mich die Situation rund um das GKV-IPReG sehr. Ich engagiere mich im Think Tank, weil wir nur gemeinsam Einfluss auf das Geschehen und die Entwicklung der Richtlinien für die Umsetzung nehmen können.“

Bleibt zu hoffen, dass diejenigen, die es betrifft und angeht, und die häufig die besten Experten*innen in eigener Sache sind, gehört werden, bevor der Gemeinsame Bundesausschuss GBA die Umsetzungsrichtlinien veröffentlicht. Hierzu startet der Think Tank eine Plakatkampagne, die zeigt, wie vielfältig das Leben und die Menschen mit außerklinischem Intensivpflegebedarf sind. Viele Erwachsene z.B. stehen in Berufen und tragen so zum Bruttosozialprodukt Deutschlands bei.

Linktipps zu den ausführlichen Essentials und Teilnehmer*innen des Think Tank: https://www.cody.care/gkv-ipreg-thinktank/

Link zum GKV-IPReG: https://www.cody.care/gkv-ipreg/

2021-07-14
Aussteller- und Produktdatenbank

Zahlreiche Unternehmen haben sich schon für eine Teilnahme an der REHAB 2022 entschieden und präsentieren ihre neuen Reha-, Orthopädie- und Medizintechnikprodukte sowie Innovationen für Pflege und Therapie auf der kommenden REHAB. Bereits jetzt sind die Unternehmen und ihre Produkte in unserer Aussteller- und Produktdatenbank zu finden.

Foto der Halle 1 auf der REHAB aus der Vogelperspektive. Es sind viele Stände von oben zu erkennen.
2021-07-13
Vorläufige Hallenpläne zum Download

Erweiterete Ausstellungsflächen in 3 Hallen

Durch Öffnung einer dritten Halle können wir nun noch besser auf Ihre individuellen Platzierungswünsche eingehen.

Möchten Sie als Aussteller an der REHAB 2022 teilnehmen, Ihre Standfläche vergrößern oder Ihre Platzierung verändern? Dann werfen Sie einen Blick auf die vorläufigen Hallenpläne und sichern Sie sich Ihre präferierte Standfläche.

REHAB Geländeübersicht
2021-05-05
Wie die finnische Künstlerin Jenni-Juulia eine zerbrechliche Welt zur Kunst erklärt

Jenni-Juulia Wallinheimo-Heimonen ist ein Gesamtkunstwerk – an ihr und ihrem offenen Wesen, ihrem ungewöhnlichen politisch geprägten Kunstschaffen kann man nicht teilnahmslos vorbeigehen. Ihr Leben mit Osteogenesis imperfecta (OI) - auch Glasknochenkrankheit genannt - und ihre Erfahrungen damit hat sie mit Kreativität und ihrer künstlerischen Ausbildung der Aalto Universität in Helsinki zu einer besonderen Sichtweise verknüpft. Ihre schöpferische Ausdrucksweise ist reich: Angefangen mit Textilkunst, hat Jenni-Juulia ihr Repertoire um Videokunst, Skulpturen, Installationen und Performances erweitert.

In Deutschland wächst das Interesse an ihrem künstlerischen Schaffen.

Aufgewachsen in der vierten Generation mit Sehbehinderung (väterlicherseits) und OI (mütterlicherseits), hat sich ein Lebensstil, mit raffinierten Praktiken der Alltagsbewältigung entwickelt, der von Generation zu Generation weitergegeben wird. So werden z.B. bei einem Knochenbruch der OI-Familienmitglieder gewisse Routinen auf die veränderte Situation umgestellt, um den Alltag so normal wie möglich fortsetzen zu können. Das Leben mit körperlichen Einschränkungen ist für die Familienmitglieder Normalität und zur besonderen Lebensform bestimmt – auch wenn Außenstehende und körperlich Privilegierte diesen Lebensstil als Anpassung, extremen Mut oder auch Überleben einordnen möchten.

Projekt Chairwomen
Projekt Chairwomen

Die finnische Künstlerin Jenni-Juulia will die Wahrnehmung von Behinderung verändern.

Die künstlerische Arbeit setzt mit folgenden Fragen an: Warum sind seltene Erkrankungen nicht als Teil der Bio-Diversität geschützt? Warum bestimmen nicht eingeschränkte Menschen darüber, wie wir leben, welche Hilfsmittel wir nutzen sollen und verweigern uns so die Möglichkeiten zum Ausleben unseres persönlichen Lebensstils? Warum wird Wohltätigkeit mit Menschenrechten verwechselt?

Mit ihren politisch motivierten Werken legt sie den Finger in die Wunde und regt die Zuschauer zum Mitmachen und Nachdenken an. Ihre Kunst ist ein Mittel der Kommunikation, um die Wahrnehmung von Behinderung zu verändern. Dafür nutzt sie alle Mittel.

Tickle the crippled
Tickle the crippled

Ihre schöpferische Ausdrucksweise reicht von Textilkunst über Videokunst, Skulpturen und Installationen bis hin zu Performances

Mit ihrem Projekt Wheelchair piano nutzt sie die Musik als alle verbindendes Element und überwindet so sprachliche Barrieren beim Kontakt von Menschen mit pikanten Merkmalen und körperlich Privilegierten. Bei "Tickle the crippled" bietet sich Jenni-Juulia in einer Blase aus Plexiglas liegend Passanten an, sie über in der Blase integrierte Handschuhe anzufassen. Die unterschiedlichen Publikumsreaktionen spiegeln den Umgang der Generationen wider: Erwachsene sind von Scheu, Unbehagen und Ablehnung erfasst – Kindern gelingt die spielerische Annahme dieses „ungewöhnlichen Angebotes“ leicht. Ein Zeichen dafür, dass sich der Umgang mit Behinderung von „Normalität“ zu „Ausgrenzung“ unter dem Einfluss unserer Gesellschaft im Laufe unseres Lebens entwickelt.

Die Fiebererkrankung ihres Sohnes inspirierte sie zu einer speziellen Bekleidung, dem Thermocromic Fever shirt. Dabei ändert sich die Farbe des Stoffes, sobald die Körpertemperatur auf über 37 Grad steigt. Der Kampf des Körpers gegen eine eindringende Krankheit wird so auf ästhetische Art sichtbar gemacht und in einen positiven Prozess gedeutet.

Beim Projekt Chairwomen wurde eine Situation nachgestellt, in der eine Fußgängerin die körperliche Behinderung einer Rollstuhlfahrerin übernimmt. Die Fußgängerin wurde mit unbeweglichen Beinen auf einen Stuhl gesetzt, was deutlich machen soll, dass die Umgebung selbst oder ein falsch eingestelltes Hilfsmittel der Grund für die Behinderung sein können und den Menschen in eine aussichtslose Position zwängt.

Auch wenn ihre künstlerische Arbeit einen kritischen Blick auf den Umgang unserer Gesellschaft mit Behinderung wirft, ist die Umsetzung immer mit positivem Touch, einer ästhetischen Leichtigkeit, mit Witz und spielerischen Einfällen verknüpft. Sie streckt uns Zuschauern immer die Hand aus und regt uns zur Kommunikation und zum Nachdenken an.

Wheelchair piano
Wheelchair piano

Mehr zu Jenni-Juulia auf http://www.kolumbus.fi/jenni_juulia/

Mehr zur Erkrankung OI/ osteogenesis imperfecata über Deutsche Gesellschaft für Osteogenesis imperfecta (Glasknochen) Betroffene e.V.

2021-05-05
Die Zukunft der Versorgung: Ambulante Therapie mit innovativen Trainingsmethoden aus Rehakliniken möglich
Gleichgewichtstraining

Ausgehend davon, dass intensives vertikales Gangtraining überwiegend in spezialisierten Reha- und Therapieeinrichtungen angeboten wird und somit nicht zu dauerhaften Trainingserfolgen oder Vertiefung des Erlernten im häuslichen Umfeld führt, wurde das ema Laufband von einem Startup in Frankreich „erfunden“.

Menschen mit neurologischen und orthopädischen Erkrankungen werden bisher zunächst in Kliniken und Rehazentren intensiv therapiert. Diese Intensität und dauerhaftes Training müssen aber auch nach der Akutphase gewährleistet sein, um erreichte Fähigkeiten zu erhalten oder auszubauen.

Jens Kleine, Leiter von Made for Movement Deutschland, ist überzeugt: „In Zukunft wird es für immer mehr Patienten*innen wichtig sein, in den kleineren, ambulanten Therapiepraxen vor Ort mit innovativen Therapieansätzen behandelt zu werden. Das wird zukünftig auch die Ausstattung dieser Therapiepraxen widerspiegeln: Das ema-System ist erschwinglich, braucht nur eine kleine Stellfläche und ist leicht bedienbar. Für das kommende Jahr ist sogar eine „Home-Training-Version“ für zuhause geplant.“

Ezy Gain App per Bluetooth

Das smarte Laufband ermöglicht ein Gang- und Gleichgewichtstraining –bei bis zu 100% Entlastung. Die automatische Vertikalisierung entlastet auch die Therapeuten*innen, sie brauchen die Patient*innen nicht mehr körperlich aufzurichten. Eingebaute Sensoren liefern jederzeit Analysen und Rückmeldungen zu Patientenbeurteilung, Leistung und Fortschritt.

Software-Grundlage ist die Ezy Gain App, die per Bluetooth mit dem Laufband verbunden ist und verschiedenste Analysemöglichkeiten bietet. Die große Auswahl an Spielen und Programmen beinhaltet aufgabenspezifische Übungen für den Alltag. Eine Virtual Reality (VR)-Option erweitert das Trainings-Erlebnis durch die Beschäftigung mit komplexen Aufgaben, um die kognitive Stimulation zu verbessern und eine optimale Ausnutzung der Neuroplastizität zu gewährleisten. So wird das „Bewegungsgedächtnis“ mit allen Sinnen angesprochen.

Auf der REHAB 2022 in Karlsruhe wird Made for Movement eine dreiteilige Trainingsumgebung für verschiedene Settings anbieten: das ema Laufbandsystem, den Innowalk Pro als robotischen Bewegungstrainer auch für stark eingeschränkte Menschen mit angeborenen Behinderungen, nach schweren Unfällen und mit chronischen Muskelerkrankungen sowie die K-Force-Plates, Gleichgewichtstrainingsplatten, die auf kleinem Raum auch für Kinder und Jugendliche viel Spielfreude über die gleiche Ezy Gain App ermöglichen.

2021-05-05
„gOT it!“ - Youtube-Kanal erklärt komplexe Orthopädietechnik und Biomechanik
Thomas Wetzelsperger am Rechner

Thomas Wetzelsperger Motivation ist es, zunächst schwer verständliche und komplexe Zusammenhänge für Kollegen*innen aus der Branche und junge Interessierte so aufzubereiten, dass sie verständlicher werden. „Das neue Wissen hilft im Alltag, unsere Patienten*innen besser und individueller zu versorgen; und das ist schließlich unsere Haupt-Aufgabe.“

So etwas geht in der heutigen Zeit natürlich viel besser mit bewegten Bildern: Seit September 2020 betreibt er einen privaten Youtube-Kanal mit Erklär- und Lernvideos rund um spannende Themen aus Orthopädietechnik und Biomechanik. Das Ganze entsteht in seiner Freizeit neben dem Fulltime-Job bei der Pohlig GmbH.

„Ich wollte wichtige und interessante Erkenntnisse aus der Ausbildung zugänglicher und verständlicher aufbereiten, für jeden, der sich für die Orthopädietechnik interessiert. Anwender, Techniker, Angehörige, Therapeuten etc. sollen im Bestfall davon profitieren können“, schwärmt der junge Techniker.

Fast 500 Abonnenten und inzwischen über 14 Videos sind eine tolle „Freizeit-Bilanz“

Dabei reicht das Themenspektrum von physikalischen und medizinischen Aspekten der Versorgung, Gelenkdrehmomenten und Bodenreaktionskraft, Unterschenkel-Orthesen, Knieprothesen bis hin zu „Mieder nähen“.

In jeweils 10- 20 Minuten wird in kurzweiliger Zeichentricktechnik komplexes Handwerk und Fachwissen so vermittelt, dass auch Berufsanfänger und Interessierte Lust bekommen, sich tiefer auf das Berufsbild und die vielgestaltigen Aufgaben des Orthopädie- und Rehatechnikers einzulassen.

Zwei Videos mit dem augenzwinkernden Titel „5 Dinge, die ich gern VOR der Ausbildung gewusst hätte“ machen auch jungen Menschen, die nach technischen Berufen „am Menschen“ suchen, klar, wie vielseitig und auch oft unterschätzt das Tätigkeitsbild ist.

In Zeiten von Fachkräftemangel in dieser Branche ein wichtiger Impuls und ein „niederschwelliges“ Angebot, ein Berufsbild kennen zu lernen.

„Qualität geht vor Quantität, daher kommen langsam nach und nach weitere aktuelle und allesamt selbst produzierte Videos dazu. Schließlich habe ich auch noch eine Vollzeitbeschäftigung“, schmunzelt Thomas Wetzelsperger.

Zur Zeit fallen coronabedingt viele „Hands-on-Praxiskurse“ aus, die Ausbildungsstätten können kaum Versorgungen direkt am Patienten vorstellen. Da kommt ein solcher Youtube-Kanal gerade recht.

Link zum Kanal:

2021-05-05
 Humor als Türöffner für Inklusion - Coole Videos von der Aktion Mensch tun gut

„5 Situationen, die Menschen ohne Behinderung nie erleben“ zeigen deutlich, aber mit Augenzwinkern, wie Menschen mit und ohne die verschiedensten Behinderungen unser Zusammenleben erfahren.

Man schmunzelt und denkt nach: Gemeinsam und mit Interesse füreinander ist es völlig normal, anders zu sein, und so können wir Inklusion wirklich leben.

Lachen ist die beste Medizin - auch gegen Barrieren in den Köpfen.

Dieser Devise folgt der junge Comedian Carl Josef und bringt sein Publikum so nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken: über unsere Gesellschaft, Inklusion und darüber, wie wichtig es ist, für Themen einzustehen, die uns wichtig sind.

Er ist erst 15 Jahre alt und schon ein Superstar im Internet: Carl Josef feierte 2019 mit einem Auftritt in der Stand-up-Show "Nightwash" seinen Durchbruch in der deutschen Comedy-Szene.

In der 6-teiligen Mini-Serie "Die Außenseiter. Nichts kann uns aufhalten. Außer Bordsteine.“ setzt er sich jetzt gemeinsam mit der Aktion Mensch für eine inklusivere Gesellschaft ein. Zusammen mit vielen weiteren bekannten YouTuber*innen und Comedians, darunter Cindy Klink, Freshtorge und Phil Laude, zeigt er, wie wertvoll Unterschiede in unserer Gesellschaft sind. Ganz nach dem Motto: "Alle anders. Zusammen cool."

Mehr zur Serie:

2021-05-05
Jens Midderhoff im Gespräch mit Martin Schenk über unterstützende Dienste für Senioren

Die Malteser sehen ein langes Leben als Chance, das es bestmöglich zu gestalten gilt. Mit der richtigen Hilfe von außen ist das selbst mit Beeinträchtigungen möglich. Seit über 900 Jahren praktizieren die Malteser „Hilfe dem Bedürftigen“ - einst als Ritter, heute als Helfende in der Not, Ausbilder für Erste und Letzte Hilfe, als Integrationshelfer, im Katastrophenschutz und in vielen sozialen Diensten für einsame, ältere, kranke oder bedürftige Mitmenschen.

Im Fall eines Sturzes in der eigenen Wohnung hilft der Hausnotruf der Malteser.

Wie schnell ältere Menschen auf Hilfe angewiesen sind, haben schon viele Senioren und deren Familienangehörige erlebt. Wie schnell verletzt man sich bei einem Sturz in der eigenen Wohnung und kann nicht mehr von selbst aufstehen? In diesem Fall hilft der Hausnotruf der Malteser. Mit einem Druck auf den Hausnotrufknopf, den man direkt am Körper wie eine Uhr oder Kette trägt, wird Hilfe herbeigerufen. Immer wieder berichten Kunden, dass Sie gedacht haben, dass sie so etwas nicht brauchen. Doch dann rettet der kleine Knopf einen in der Not. Über den kleinen Funksender wird man mit der Notrufzentrale der Malteser verbunden. Sekunden später meldet sich ein Mitarbeiter der Leitstelle über den Lautsprecher in ihrer Wohnung. Der Mitarbeiter des Malteser-Hausnotrufes alarmiert nach dem Anruf sofort den passenden Ansprechpartner, entweder ist dies der Malteser-Bereitschaftsdienst, eine Vertrauensperson des Anrufers oder gegebenenfalls auch der Rettungsdienst. Somit ist ein Helfer für die jeweilige Situation immer schnell zur Stelle und kann direkt vor Ort Hilfe leisten. Der Malteser-Bereitschaftsdienst ist da, wann immer er gebraucht wird - und das an 365 Tagen und selbstverständlich rund um die Uhr. Persönliche und medizinische Angaben sowie auf Wunsch auch der Wohnungsschlüssel für eine notwendige Öffnung der Tür liegen den Mitarbeitern der Malteser vor - was für eine optimale Reaktionsfähigkeit sorgt. Diese Sicherheit nimmt natürlich auch den Druck von Angehörigen, die weit entfernt leben.

Die kosten für den Hausnotruf sind überschaubar.

Die kosten für den Hausnotruf sind überschaubar und werden zum Teil vollständig von den Pflegekassen übernommen. Die Abwicklung mit den Pflegekassen übernehmen die Malteser.

Weitergehende Informationen erhalten Sie telefonisch unter 0800/99 66 008 oder im Internet www.malteser-hausnotruf.de.

Text und Fotos: Malteser Hilfsdienst gemeinnützige GmbH

2021-01-25
Neu denken in Corona-Zeiten: Change-Management persönlich und in Unternehmen
Dr. Martina Oldhafer

„Die Generationen von heute haben keine ausreichenden Erfahrungen mit Einschränkungen und Entbehrungen“, und das ist nach Auffassung von Dr. Martina Oldhafer, Medizinsoziologin, einer der Gründe dafür, dass immer mehr Menschen „coronamüde“ sind und die Gefahren des Virus ausblenden.

Viele Mitbürger sind erschlagen von der unendlichen – auch widersprüchlichen – Meldungsflut über Covid-19, deshalb werden wichtige Informationen überhört. „Am liebsten würden wir alle so schnell wie möglich in unsere bekannten Bewegungs- und Verhaltensmuster zurückkehren, denn vertraute Handlungskonzepte geben Sicherheit.“ Die Welt wird sich aber auch nach dem Virus verändert haben, damit müssen sich alle Menschen abfinden.

Als Coach für Change-Management mit viel Expertise im Gesundheitswesen weiß Martina Oldhafer aber auch, dass es länger als ein Jahr dauert, bis sich psychologische Veränderungen in unseren Köpfen verankert haben. Wir müssen also Geduld haben, mit uns selbst und denjenigen Kollegen oder Patienten, die noch nicht beherzt und frei über ein verändertes Morgen nachdenken können.

Kinder und ältere Menschen leiden zurzeit am meisten unter der Pandemie; die einen vereinsamen sozial ohne Freunde und Mitschüler, die anderen verstehen die digitale Welt nicht mehr und sind ausgeschlossen. Für die westliche Zivilisation ist das Tragen der Maske ein viel größeres Fremdgefühl als in asiatischen Kulturen. Das ‚Lesen‘ der Augensprache muss erst erlernt, der eingeschränkte Gesichtsausschnitt interpretiert werden.

Ist Digitalisierung die einzige Lösung für unser Miteinander? „Nein“, meint die engagierte ‚Unruhestifterin‘, wie sich Martina Oldhafer selbst bezeichnet. „Der Mensch ist ein soziales Wesen, wir wollen uns und unser Gegenüber mit allen Sinnen wahrnehmen und berühren“. Das alles fehlt gerade, digitale Treffen und Konferenzen haben keine vergleichbare emotionale Qualität und sind daher zwar im Moment die einzig möglich Variante des Austauschs, aber eben auch nur ein minimalistischer Kommunikations-Ersatz.

Im Sanitätsfachhandel bei der Hilfsmittelversorgung zum Beispiel muss es weiterhin persönliche, individuelle Bedarfsermittlung geben, aber diese kann vorab mit ausführlicher telefonischer Beratung und mit einer Videodokumentation der Funktionsweise der verschiedenen Hilfsmittel vorbereitet werden, ist sich Martina Oldhafer sicher. Die Beratung muss zielgerichtet und nutzerorientiert erfolgen, ehrliche Information der Anwender und Ausprobieren garantieren gute Akzeptanz. Online-Verkauf und Versand sind für individuelle Hilfsmittel sicherlich keine Lösung.

Martina Oldhafer hat 10 Jahre als Vorsitzende der Gesellschaft für Transitionsmedizin ‚Übergänge‘ beschrieben und organisiert, medizinisch, soziologisch und kulturell: Als MBA hat sie auch gesundheitswirtschaftliche Themen im Blick. Erfolgreiche Veränderung bedeutet für sie nicht Projektmanagement, Meilensteine und Fachthemen, es geht nicht, ohne die Menschen mitzunehmen, nur dabei werden Emotionen geweckt und Kommunikation angeregt. Gesamtgesellschaftlich und im Gesundheitswesen muss eine deutliche Wir-Orientierung erfolgen, Leistung und Konsum helfen gerade nicht weiter.

Ihr persönlicher Tipp für die nächsten Wochen? „Corona ist mehr Psychologie als Epidemiologie, man sollte sich Zeit für sich selbst nehmen, das kann z.B. Sport oder Meditation sein, für eine halbe Stunde die Einflüsse von außen ausschalten. So findet man die innere Ausgeglichenheit, Dinge anzunehmen, die man nicht ändern kann. Ganz einfach: Ich muss mir täglich die Aufmerksamkeit selbst schenken, die ich von anderen gerade nicht bekomme. Das nennt man Resilienz.“

www.change-med.com

Arbeitsbuch zu Change Management in Gesundheitsunternehmen

Change Management in Gesundheitsunternehmen

2021-01-25
Schweizer Hightech-Aufstehrolli bedeutet „Dabeisein“ für Mila – so geht Teilhabe!
Mädchen mit Spinaler Muskelatrophie (SMA)

„Der alte Rolli war ja viel zu langsam, wie soll ich da denn mitkommen mit den Nachbarjungs?“ Besser kann man die achtjährige Mila Sophia gar nicht beschreiben: Mit ihrem neuen schnellen und starken Elektrorollstuhl mit Aufsteh- und Liegefunktion von SKS ist das Mädchen mit Spinaler Muskelatrophie (SMA) selbstständig unterwegs in ihrer Montessori-Schule in Berlin, im Haus der Familie und in der Nachbarschaft. Bremsen können sie nur Schwellen, Bordsteine und Barrieren, da gab es auch schon mal einen Aufprall. „Zum Glück ging alles glimpflich aus“, grinst die temperamentvolle Schülerin.

Der Rehatechnik-Fachberater, der das Mädchen gut kennt, der betreuende Kinderneurologe und die Physiotherapeuten haben gemeinsam mit der engagierten Mutter für diesen Rolli gekämpft: Individuelle Sonderbauten, sensible Technik, aufwändige Einweisung von Mila, ihrer Schulbegleiterin und der Familie und ‚echte Fahrstunden‘ haben natürlich ihren Preis. Aber das Sozialgesetzbuch und das BTHG definieren den Behinderungsausgleich und die Partizipation für Kinder mit schweren Einschränkungen oder chronischen Krankheiten. Da geht es um Chancensicherung für ein möglichst selbstständiges Leben, Vorbeugung von Folgeschäden durch ungeeignete Hilfsmittelversorgung und um echte Teilhabe im Alltagsleben.

Mila und ihre Mutter im Interview
Mila und ihre Mutter im Interview

Mila kann sich zum Spielen, Lernen und Essen allein ‚hochfahren‘, das Untergestell des Elektrorollstuhls ist schwer genug, um Sicherheit zu bieten, aber dennoch wendig. Selbst mit der Liegefunktion zur Entlastung des Rückens kann sie zuhause um alle Ecken flitzen.

Die SMA ist eine Genveränderung mit vielen Ausprägungen: Bei dem bei Mila diagnostizierten Typ II begannen die Symptome nach dem ersten Lebensjahr. Langfristig ist kein freies Sitzen, kein Laufen möglich, die Wirbelsäule und die Gelenke sind schwach, die Lungenfunktion zunehmend eingeschränkt und die Muskelkraft lässt nach. Auch Essen und Trinken werden schwieriger. Es gibt eine medikamentöse Therapie, die alle Symptome etwas verzögert, dennoch: Die SMA ist unheilbar und auch lebensverkürzend.

Für Mila werden ihre Grenzen von außen gesetzt – erstaunlich ‚vernünftig‘ analysiert die achtjährige ihre Lebenssituation: „In diesem Jahr wurden mir die „Zauberstäbe“ in meinen Rücken eingesetzt, nun kann ich mich gerade halten und habe einen tollen langen Hals.“ Im Zuge des Wachstums müssen die Stäbe zur Rückenfixierung in der Uniklinik Göttingen regelmäßig verlängert werden. „Der Gewinn an Lebensqualität durch die aufrechte Haltung und die Möglichkeit, auf Augenhöhe mitzureden und mitzuspielen, macht aber alle Anstrengungen, Schmerzen und Einschränkungen durch die Eingriffe wett.“

Milas Mama kann im Homeoffice arbeiten, morgens und abends, und betreut tagsüber ihre Tochter und die beiden großen Brüder, eine Fulltime-Aufgabe. In Coronazeiten gibt es natürlich nur Homeschooling für die drei, da die Ansteckungsgefahr für Milas zarte Gesundheit viel zu groß ist. Aufgrund ihres schwachen Atemvolumens muss sie ohnehin nachts eine Atemmaske tragen. „Wir sind zum Glück mit unseren netten Nachbarn und deren Jungs in einer engen Gemeinschaft, so lassen sich diese isolierten Monate ganz gut ertragen“, freut sich Milas Mutter. Gelegentliche Ausflüge, z.B. zum Tempelhofer Flugfeld, verschaffen der Familie Abwechslung. Hier kann Mila mit dem Rollstuhl gegen ihre Brüder Rennen fahren und hat dabei gute Chancen.

Mila Sophia mit Plüsch-Einhorn

„Die erste Beule beim Verladen des Rollis ins Auto hat übrigens meine Mama gefahren, die hat sich ungeschickt angestellt,“ kichert Mila.

Bevor sie sich zur Rückenerholung einmal ‚langlegt‘ in dem rot-schwarzen Rolli, erzählt die achtjährige von ihrem Zukunftswunsch: „Ich möchte Gesangsstar werden, Autogrammkarten - natürlich mit dem coolen Rolli - habe ich schon.“ Mila mag Einhörner und Bibi Blocksberg, ein ganz normales Mädchen also. Wer sie live erleben möchte, kann auch ihrem Youtube-Channel „Einhorn Mädchen“ folgen, dort bespricht sie Videospiele.

2021-01-25
Neue Forschungsdatenbank vereinigt „Schwarmwissen“ aus der Technischen Orthopädie, Rehatechnik und Medizin für bessere Patientenversorgung
Forschungsdatenbank

Nach einer intensiven Testphase ist die gemeinsam von der Vereinigung Technische Orthopädie (VTO) und der Deutschen Gesellschaft für Interprofessionelle Hilfsmittelversorgung (DGIHV) verantwortete Forschungsdatenbank „Technische Orthopädie“ im Dezember 2020 an den Start gegangen. Die Idee ist, dass alle Versorgungs-Beteiligten aus ihrer beruflichen Praxis Forschungsergebnisse veröffentlichen können. Der Zugang ist relativ einfach, die Zusammenarbeit der verschiedenen Verbände an diesem spannenden Projekt hat gezeigt, dass „digitales Schwarmwissen“ allen Experten der Hilfsmittelversorgung zur Verfügung stehen muss, um ein möglichst individuelles und optimales Ergebnis für die Patienten zu erzielen.

Unterstützt wurde die Arbeit der DGIHV und der VTO vom Land Nordrhein-Westfalen, den Teams verschiedener Forschungsgruppen und dem Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT).

Jetzt geht es darum, die Datenbank mit Leben zu füllen. Alle Aktiven in diesen Themen können die Technik nutzen und ab sofort Projekte sowie Projektteams eintragen. Dabei ist das Spektrum ausdrücklich weit gefasst: Orthopädietechnik, Orthopädieschuhtechnik, konservativ-technische Orthopädie, Chirurgie (Amputationen, Fehlbildungen, Diabetesfuß etc.), Rehawissenschaften, Ingenieurwesen, Sportwissenschaften, Materialforschung usw. können eingetragen werden. Besonderer Wert wird auf interdisziplinäre und interprofessionelle Forschungsansätze gelegt.

Ziel ist der Aufbau einer offenen und multilingualen Plattform für geplante, gegenwärtig laufende oder bereits abgeschlossene wissenschaftliche Forschungsprojekte, Forschungsvorhaben und Studien im Bereich Technische Orthopädie, das sind alle Hilfsmittel und individuelle Anfertigungen. Eingeschlossen sind sowohl klinische Studien, Metaanalysen als auch Projektberichte, Einzelfallstudien und Masterarbeiten.

Natürlich ist ein solches Datenbanksystem nie ganz fertig. Hinweise, Fragen und Kritik helfen den Initiatoren, die Datenbank für alle Benutzer zu optimieren. Niedrigschwelliger Zugang heißt, dass die Abfrage keinerlei Einschränkungen unterliegt und dafür auch keine Anmeldung erforderlich ist.

Projektverantwortliche starten einfach mit der Registrierung, der Bestätigung der Mailadresse und dem Login. Anstelle des Login erscheint danach der Name mit der Möglichkeit, das Profil zu bearbeiten sowie persönliche Links und/oder einen kurzen Lebenslauf einzutragen. Hier können sich Projekte gewissermaßen auf einer „digitalen Posterausstellung“ präsentieren.

Unter dem Menüpunkt „Projekte“ verbirgt sich die Möglichkeit, neue Projekte einzutragen bzw. bestehende Projekte zu verwalten. Wenn ein neues Projekt eingetragen wird, erscheinen die zum Projekt gehörenden Felder in Form von verschiedenen Reitern. Projekttitel und Projektbeschreibung müssen in englischer Sprache eingegeben werden, eine deutsche Übersetzung ist gewünscht, weitere Sprachen sind möglich.

Link zur Datenbank: https://forschung.to/, hier werden auch die beteiligten Verbände vorgestellt. Kontakt zu den Initiatoren: kontakt@forschung.to

2020-12-02
High Tech für ein selbstbestimmtes Leben

Die in Heiligenhaus bei Düsseldorf beheimatete Hidrex GmbH ist seit fast 50 Jahren als Hersteller und Großhändler in den Bereichen Medizin und Reha tätig.

Als zertifizierter Medizinproduktehersteller legt die Hidrex GmbH dabei besonderen Wert auf Produkte, die sich an den individuellen Bedürfnissen des Anwenders orientieren und möglichst umfassend individuell angepasst werden können.

Produkte der Hidrex GmbH

Eigene Lösungen bzw. Produkte der Hidrex GmbH sind im Geschäftsfeld REHA unter anderem

  • Human Kommunikator, AssistivePad für die Unterstützte Kommunikation,
  • Tischmittelsteuerungen, Hinterkopfsteuerungen, spezielle Joysticks als Rollstuhlsondersteuerung,
  • Computereingabehilfen (spezielle Tatstaturen und Mäuse) für Menschen mit eingeschränkter Motorik.
  • sowie der Türantrieb HIDREX|Door im Bereich Umfeldsteuerung.

Ergänzt werden die Hidrex-eigenen Lösungen durch sorgfältig ausgesuchte und getestete Produkte nationaler oder internationaler Technologiepartner. Dabei übernimmt Hidrex als Exklusivhändler nicht nur die Rolle des Distributors, sondern ist in der Regel der zentrale Ansprechpartner für den technischen Support und Service für die deutschsprachigen Märkte.

Die Assistive Robotik und ausgesuchte Zubehörartikel, wie Taster, Montagelösungen oder Funksysteme runden das Portfolio der Hidrex im Geschäftsbereich REHA ab.

Grid 3

Dabei arbeiten wir auch mit unseren Partnern und anderen Herstellern, wie zum Beispiel Smartbox (Grid 3, Grid Pad-Serie, Look to Learn, Scenes and Sounds), Augensteuerungsherstellern, Herstellern von Rollstuhlsondersteuerungen, Herstellern von Zubehör für Umfeldsteuerungen (zum Beispiel Unique Perspectives (HouseMate) und Eldat (Easywave)) und dem Spezialisten für Montagelösungen, der Fa. Rehadapt, und anderen sehr eng zusammen.

Assistive Robotik

Im dem neu hinzugekommenen Bereich der Assistiven Robotik sind unsere starken Partner die Firmen Armon (Salvum und Edero) und Desin (Obi Speiseroboter).

Obi Speiseroboter
Obi Speiseroboter

Als Hersteller und Großhändler bildet die Hidrex GmbH ihre Kunden, also Leistungserbringer, wie z.B. Sanitätshäuser, aber auch fast alle Hersteller von Elektrorollstühlen, durch Lehrgänge und Workshops zu den Produkten intensiv aus und unterstützt, soweit notwendig, sinnvoll und möglich bei Erprobungen und Auslieferungen vor Ort beim Patienten oder telefonisch.

Weitere Informationen bekommen Sie im Interview oder unter www.hidrex.de, per E-Mail: info@hidrex.de oder telefonisch unter +49 (0)2056 9811-0.

Text und Fotos: Hidrex GmbH

2020-12-02
Klaus Brandt von der movitale im Gespräch mit Martin Schenk über innovative Mobilitätslösungen für aktive Menschen

Seit 2011 begeistert die movitale Menschen mit geringen oder umfangreichen körperlichen Beeinträchtigungen mit ihren innovativen (kompakten) Mobilitätslösungen.

Spezialisiert auf modernste falt- und teilbare Elektro-Scooter bieten Klaus Brandt und seine Mitarbeiter bedarfsorientierte Lösungen weit über die gängige „Wohnumfeld-Mobilität“ hinaus.

Der elektrisch faltbare TRANSFORMER, der luftbereifte PNEUMO, der kraftvolle FUNNY und besonders hervorzuheben der teilbare movitale ATTO sind einzigartige Begleiter für aktive Menschen, die trotz einer Mobilitätseinschränkung frei und unabhängig leben möchten.

Unabhängiges Leben trotz Mobilitätsbeschränkung

Beruf und Freizeit lassen sich wieder unbeschwert vereinen. Museumsbesuche, Spaziergänge in der Natur, Shopping in der Innenstadt sowie Reisen mit Bus, Bahn, dem Auto oder gar dem Flugzeug sind nur einige Beispiele, in denen die faltbaren Elektromobile der movitale zu praktischen und attraktiven Lebensbegleitern werden.

Reise-Scooter - ATTO Sport

Für Freunde des movitale ATTO wird das Jahr 2021 besonders interessant. Der elegante, teilbare Reise-Scooter bekommt einen sportlichen Partner, den ATTO Sport. Mit größerer Reichweite, höherer Maximalgeschwindigkeit, stoßdämpfender und pannensicherer Bereifung, aktiver Frontbremse, integrierter Beleuchtung sowie einem kraftvollen und sportlichen Design bietet der ATTO Sport zusätzlichen Fahrspaß und Sicherheit.

Im Interview mit Martin Schenk spricht Klaus Brandt über die Philosophie der movitale, berührende Geschichten aus dem Beratungsalltag sowie über Neuheiten im Produktportfolio für 2021.

Weitere Informationen unter

www.movitale.shop

www.movitale-atto.de

www.movitale-attosport.de

www.youtube.com/movitale

www.facebook.com/movitale

Text und Fotos: movitale

2020-12-02
Pflege steht in Deutschland unter Druck – 2/3 der Pflegebedürftigen werden zuhause gepflegt

Waren es 2010 noch 2,3 Mio. geht der aktuelle Pflegebericht der Bundesregierung von 3,5 Mio. Pflegebedürftigen in Deutschland im Jahr 2030 und 4,5 Mio. im Jahr 2050 aus. Demenzielle Erkrankungen und Alzheimer nehmen zu und erhöhen die Komplexität der Aufgabe, diese Menschen angemessen zu versorgen. Noch immer werden 2/3 der Pflegebedürftigen zuhause betreut. Der Pflegebericht erwähnt die Herausforderung, bei Angehörigen die Pflegebereitschaft zu fördern und zu erhalten, diese bedarfsgerecht zu unterstützen und auch Ehrenamtliche in ihrem Engagement zu stärken.

Wir befragen Brigitte Bührlen, Vorsitzende der WIR! Stiftung pflegende Angehörige e.V., zur aktuellen Situation

Brigitte Bührlen
Brigitte Bührlen, Quelle: Stiftung Pflegende

Womit haben pflegende Angehörige generell zu kämpfen?

Pflegende Angehörige sind an politischen Entscheidungen, die ihren belasteten Pflegealltag betreffen, nicht beteiligt. Wir haben unser tradiertes – und auf Familienstrukturen des 19. Jahrhundert aufgebautes – System nie wirklich reformiert, es sind lediglich neue und professionelle Versorger hinzugekommen. Einen Rechtsanspruch auf Bezahlung oder Mitsprache haben pflegende Angehörige nicht - obwohl sie die Hauptlast tragen.

Welche Unterstützungsleistungen gibt es für Pflegebedürftige und deren Angehörige?

Es gibt viele „Einzel-Töpfe“ und föderale Regelungen ohne transparente Informationen für die Betroffenen. Die wichtigsten sind Pflegegeld für häusliche Pflege, Pflegesachleistungen, Entlastungsbeträge, Pflegeunterstützungsgeld, Geld für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen, Pflegehilfsmittel und Unterstützung der sozialen Absicherung der Pflegeperson, teilstationäre Tages- und Nachtpflege, Kurzzeitpflege und Übergangspflege... Wenn ein Pflegegrad festgestellt wurde, kann die pflegebedürftige Person aus der Pflegekasse Unterstützungsleistungen beziehen. Das Pflegegeld wird – sofern die Person zuhause gepflegt wird – an die zu pflegende Person ausgezahlt. Für pflegende Angehörige leitet sich daraus aber kein Rechtsanspruch auf Bezahlung oder transparente Einbindung in den gesamten Versorgungsprozess ab.

Sind die bestehenden Angebote klug aufeinander abgestimmt und wie komme ich zu meinen Leistungen?

Eine Infobroschüre des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) z.B. gibt Auskunft über die beschlossenen Maßnahmen und Pflegeleistungen.

Oft sind aber die vorhandenen Unterstützungsleistungen den Betroffenen gar nicht bekannt. Außerdem werden diese Maßnahmen aus der Verwaltung heraus und aus Anbietersicht entwickelt. Ihre sinnvolle und praktikable Anwendung wird nicht hinterfragt. Die Betroffenen haben sich nach den Angeboten zu richten, nicht die Angebote nach den Betroffenen. Örtliche Sozialstationen und Pflegestützpunkte können helfen, sind aber chronisch unterbesetzt und kennen nicht alle bestehenden Leistungen.

Die Heimunterbringung ist oft der letzte Ausweg, aber sich neben der eigenen Berufstätigkeit um die Eltern zu kümmern ist oft nicht möglich, Mehrfachbelastungen durch Pflege dauerhaft nicht zu stemmen. Welche Auswege könnte es geben?

Wir sollten das Pflegesystem komplett neu aufsetzen. In Skandinavien wurde die Pflege zur staatlichen Aufgabe erklärt und aus Steuermitteln finanziert. Ein Casemanager regelt den Bedarf und organisiert die Pflege. Angehörige können auf Wunsch und entsprechend den eigenen Ressourcen (Teil-) Bereiche der Pflege gegen Bezahlung übernehmen.

Für Deutschland und in einem ersten Schritt würde ich mir den Casemanager wünschen und eine Notfallhilfe, die verlässlich einspringt, wenn schlecht aufeinander abgestimmte pflegerische Maßnahmen kurzfristig ausfallen.

Muss die Politik pflegende Angehörige besser einbinden?

Unbedingt! Die Politik hat die Pflege der freien Wirtschaft und Selbstverwaltung übertragen nach dem Angebots- und Nachfrageprinzip. Sobald aber wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen geht es nicht mehr um die Betroffenen, sondern um Effizienz und Profit. Auch die Verantwortung muss geklärt werden: In Deutschland gibt es keinen staatlichen Schutz – und Kontrollmechanismus in der Pflege.

Pflegende Angehörige und auch behinderte und pflegebedürftige Personen müssen deshalb in jedem beratenden Gremium vertreten sein und kontrollieren können, wofür in Deutschland das Geld ausgegeben wird.

Was können Angehörige selbst zur Verbesserung der Situation tun?

Ich ermutige pflegende Angehörige, ihre Interessen und Wünsche direkt in die Strukturen der Politik zu tragen. Wir sind eine große und relevante Bevölkerungsgruppe und müssen uns besser vernetzen.

Link zu weiteren Infos:

Pflegeleistungen zum Nachschlagen des BMG

2020-12-02
Humanelektronik – Wir verschieben Barrieren!

Humanelektronik hat eine schöne Aufgabe: Barrieren verschieben!

Seit rund 25 Jahren entwickeln wir technische Lösungen für Menschen mit eingeschränkter Motorik und Kommunikationsfähigkeit.

Bei Humanelektronik sorgen ausgebildete Techniker, Elektronik- und EDV-Spezialisten und Therapeuten für optimale Lösungen, um Barrieren im häuslichen, schulischen und beruflichen Umfeld abzubauen und den normalen Tagesablauf so einfach wie möglich zu gestalten.

Der gute Kontakt zu Krankenkassen und Reha-Fachhändlern sowie die enge Zusammenarbeit mit Herstellern und Verbänden ergeben dabei optimale, praxisnahe Lösungen für den Nutzer. Die individuelle Beratung und auf den Einzelfall abgestimmte Systeme ermöglichen Ihnen:

  • Möglichst große Unabhängigkeit und Eigenständigkeit im täglichen Leben
  • Sicherheit
  • Kommunikation mit Anderen
  • Bewegungsfreiheit
  • Sinnvolle Beschäftigung in Beruf, Schule und Freizeit

Kommunikation

Mit Menschen sprechen – auch ohne Stimme!

Humanelektronik bietet eine Vielzahl an leistungsfähigen Kommunikationshilfen. Die Kommunikatoren ermöglichen das Erstellen von dynamischen Kommunikationstafeln mit Symbolen und Schrift. Menschen ohne oder mit stark eingeschränktem Sprachvermögen können sich so wieder verständlich machen und mit ihren Mitmenschen kommunizieren.

Mila kommuniziert mit ihren Freunden in der Schule
Mila kommuniziert mit ihren Freunden in der Schule

Sondersteuerungen

Maximale Mobilität mit minimaler Muskelkraft

Auch schwerstbehinderte Personen wollen (oder müssen!) ihren Rollstuhl selbst fahren und bedienen. Dazu wird ein normaler E-Rollstuhl ganz individuell auf das persönliche Behinderungsprofil bzw. Krankheitsbild des Nutzers abgestimmt. Von einfachen Tastern bis hin zu Hightech-Joysticks bietet Humanelektronik fast grenzenlose Möglichkeiten.

Und nicht nur der Rollstuhl lässt sich damit steuern: Rollos rauf- und runterfahren, den Fernseher einschalten, Haushaltsgeräte bedienen und sogar X-Box spielen – Alles ist möglich!

Monika steuert ihren Rollstuhl und ihr Wohnumfeld
Monika steuert ihren Rollstuhl und ihr Wohnumfeld

Augensteuerungen

Die ganze Welt mit einem Augenblick!

Die Augensteuerung SeeTech® ist ein leistungsfähiges Kommunikations- und Steuerungswerkzeug für Menschen mit ALS, Multipler Sklerose, Muskelschwäche, Locked-In-Syndrom, hoher Querschnittslähmung oder ausgeprägter Spastik. Mithilfe der SeeTech® können Kommunikationshilfen oder der PC bedient sowie der Rollstuhl oder das Umfeld gesteuert werden – das alles allein mit den Augen! Dadurch wird selbst Menschen mit schwersten Einschränkungen ein gutes Maß an Eigenständigkeit im Alltag ermöglicht.

Mehr Infos unter www.humanelektronik.de

Text und Fotos: Humanelektronik GmbH

Jan komponiert mit seiner SeeTech® Augensteuerung sogar Musik
Jan komponiert mit seiner SeeTech® Augensteuerung sogar Musik
2020-10-21
t-rv – Dein Spezialist für Sitzen und Positionieren

Als Albert Föhrenbühler, Gründer und Geschäftsführer der t-rv GmbH, vor 25 Jahren anfing, das Unternehmen aufzubauen, umfasste die Produktpalette lediglich die Stimulite-Kissen von Supracor. Der große Erfolg in Deutschland sprach sich aber schnell herum und so traten immer mehr, vor allem amerikanische, Unternehmen an die t-rv GmbH heran, um auch ihre Produkte auf dem deutschen Markt zu platzieren.

Inzwischen hat t-rv 18 namhafte amerikanische, kanadische und europäische Hersteller mit einigen tausend Artikeln im Sortiment. Die Produktpalette umfasst mit Rollstühlen, Sitzkissen, Gurtsystemen, Rückensystemen, Kopfstützen, Pelotten u.v.m. alle Bereiche, um individuelle Sitz- und Positionierungslösungen entwickeln zu können.

Bei allem Erfolg und wachsender Internationalität ist t-rv noch immer ein reines Familien-Unternehmen. Albert Föhrenbühler teilt sich die Geschäftsführung inzwischen mit seiner Tochter Nicole Püschel, die als ausgebildete Ergotherapeutin fundiertes Fachwissen mitbringt.

In den ersten Jahren baute Sohn Marco zusammen mit seinem Vater das Unternehmen auf. Marco litt selbst an einer schweren Muskelerkrankung und durch die eigene Betroffenheit hatte die Familie von Anfang an einen ganz speziellen Blick auf die Thematik und einen hohen Anspruch an die Qualität einer Hilfsmittelversorgung:

Im Mittelpunkt soll immer der individuelle Bedarf des Nutzers stehen!

Auch wenn Marco leider aufgrund seiner Erkrankung vor einigen Jahren verstorben ist, lebt dieser Grundsatz in der Unternehmensphilosophie weiter und das macht t-rv so besonders.

Rollstuhl von GTM mobil
Die Rollstühle von GTM mobil sind neu im Portfolio von t-rv.

Ganz neu im Programm sind u.a. die Rollstühle von GTM mobil. GTM hat sich seit vielen Jahren einen hervorragenden Ruf im Bereich der Sportrollstühle, z.B. Basketball, Rugby und Tennis, erarbeitet und bietet darüber hinaus aber auch ein breites Angebot an Aktiv- und Alltagsrollstühlen. Die GTM-Rollstühle zeichnen sich durch Individualität und flexible Anpassbarkeit, auch jenseits der üblichen Standardmaße, aus und passen somit perfekt in das Portfolio von t-rv.

Ebenfalls neu ist das innovative WheelAir, das weltweit erste Rückenbelüftungssystem für Rollstühle. Die meisten Rollifahrer haben Probleme mit Überhitzung und übermäßigem Schwitzen. Mit dem WheelAir kann der Nutzer nun ganz einfach die Rückenfläche belüften und damit die eigene Körpertemperatur regulieren. Das verbessert das Mikroklima sehr stark und beugt Hauterkrankungen vor.

Mehr Infos unter www.t-rv.de

Text und Foto: t-rv GmbH

WheelAir, das weltweit erste Rückenbelüftungssystem für Rollstühle
WheelAir, das weltweit erste Rückenbelüftungssystem für Rollstühle
2020-10-21
Marcel Sorg im Gespräch mit Martin Schenk über besondere Lösungen für besondere Menschen

1987 hat alles in der heimischen Garage von Hugo Sorg seinen Anfang genommen. Der Tüftler spezialisierte sich auf individuelle manuelle Rollstühle. Seit seiner Kindheit wurde dem heutigen Geschäftsführer, Marcel Sorg, dieses Ziel weitergegeben, so dass er sich 2009 im Zuge des Generationenwechsels zur Übernahme der Geschäftsführung entschloss.

Kinderrohlstuhl

SORG hat sich in 33 Jahren zum absoluten Spezialisten in der Rollstuhlversorgung für Kinder und Jugendliche, aber besonders auch im Bereich Sonderbau entwickelt. Natürlich werden auch aktive, erwachsene Rollstuhlfahrer versorgt. Für sie wird das Jahr 2021 besonders interessant, wenn SORG mit ihrem neuen AIRON einen Rollstuhl für aktive Jugendliche und Erwachsene auf den Markt bringt.

Bereits im Oktober wurde das neue dynamische Modell Dynamis TSD auf den Markt gebracht. Dieser Rollstuhl ist speziell für Leute mit Bewegungsstörungen, wie beispielsweise Spasmen, ausgelegt. Durch seine offenen Drehpunkte in der Hüfte und dem Kniewinkel, sowie der Federung in Rücken und Fußplatte, lässt der Dynamis TSD jede Streckbewegung zu und führt den Patienten wieder in seine ursprüngliche Sitzposition zurück.

Im kommenden Jahr wird, mit Einführung des Dynamis MV, ein weiterer dynamischer Rollstuhl für aktivere Rollstuhlfahrer auf den Markt gebracht, welcher die dynamische Dynamis Familie ergänzt.

Dynamis TSD

Im ZOOM-Interview mit Martin Schenk erzählt Marcel Sorg, was die Philosophie von SORG ausmacht, welche emotionalen Begegnungen am Messestand von SORG immer noch in Erinnerung sind und welche Neuheiten 2021 die Produktpalette des badischen Unternehmens erweitern.

Weitere Informationen unter www.sorgrollstuhltechnik.de und facebook.com/sorgrollstuhltechnik

Text und Fotos: SORG Rollstuhltechnik GmbH + Co.KG

2020-10-21
Hollister Incorporated - Der Mensch steht im Mittelpunkt

Infyna Chic™ Einmalkatheter – Discretion by Design

Der Infyna Chic Einmalkatheter ist ein moderner Frauenkatheter, der besonders durch seine feminine Optik begeistert. Der Einmalkatheter wurde so entwickelt, dass er in jede Handtasche passt. Mit der einzigartigen Kombination aus Farbe, Design und Diskretion fügt sich der Infyna Chic Einmalkatheter und seine Verpackung in den Alltag einer Frau ein.

Infyna Chic Einmalkatheter
Der Infyna Chic Einmalkatheter begeistert durch seine feminine Optik.

Beim Infyna Chic Einmalkatheter ist der Name Programm. In Zusammenarbeit mit Fachexperten wurde ein Design entwickelt, das Frauen die Anwendung des Produktes so angenehm wie möglich macht. Der Einmalkatheter steckt in einer ansprechenden pastellrosa Verpackung. Ein schimmernder Perlmutteffekt verleiht dem Produkt eine feminine Note. Auch die passenden Konnektoren sind in diskreten Pastelltönen gehalten. Besonders attraktiv: Mit seiner kompakten Größe – die Verpackung misst gerade einmal 14,5 cm – findet der Infyna Chic Einmalkatheter überall seinen Platz.

Wie alle anderen hydrophilen Einmalkatheter von Hollister ist der Infyna Chic Einmalkatheter sofort gebrauchsfertig. Durch den Klappverschluss lässt sich die Verpackung des Katheters mit nur einer Hand öffnen und schließen. Ein Siegel zeigt zudem an, ob der Einmalkatheter noch ungeöffnet ist. Nach Wiederverschließen ist die Verpackung dicht und ermöglicht der Anwenderin die Entsorgung des Produktes, wann und wo sie möchte.

Infyna Chic Einmalkatheter mit Klappverschluss
Verpackung mit Klappverschluss
pastellfarbene Konnektoren
Die Konnektoren sind in diskreten Pastelltönen gehalten.

Natürlich bringt der Infyna Chic Einmalkatheter auch weitere bewährte Produkteigenschaften mit. Zu erwähnen ist hier der feste Katheterkörper. Die genau richtige Steifigkeit ermöglicht die einfache und berührungsfreie Anwendung. Mit einer nutzbaren Katheterlänge von 9 cm stärkt der Einmalkatheter das Sicherheitsgefühl, dass die Blase vollständig entleert wird. Die Katheterlänge inklusive des pastellfarbenen Konnektors beträgt 13 cm.

Es kann ein Standard-Auffangbeutel an den Infyna Chic Einmalkatheter angeschlossen werden, bevor er aus der Verpackung entnommen wird. Infyna Chic wird in den Ch-Größen 8, 10, 12 und 14 angeboten.

Kostenlose Testprodukte können bei Hollister Incorporated unter der gebührenfreien Telefonnummer 0800/10 15 023 oder per E-Mail an beratungsteam@hollister.com angefordert werden. Weitere Informationen zum Infyna Chic Einmalkatheter finden Sie auch unter www.hollister.de/de-de/infynachic.

Der Infyna Chic Einmalkatheter und die Verpackung – eine einzigartige Kombination aus Farbe, Design und Diskretion.

Hollister Incorporated

Niederlassung Deutschland

Riesstraße 25

80992 München

Tel. 089/99 28 86-0

www.hollister.de

Lesen Sie vor der Verwendung die Gebrauchsanleitung mit Informationen zu Verwendungszweck, Kontraindikationen, Warnhinweisen, Vorsichtsmaßnahmen und Anleitungen.

Das Hollister Logo, sowie Infyna Chic sind Warenzeichen von Hollister Incorporated. © 2020 Hollister Incorporated.

Text und Foto: Hollister Incorporated

2020-10-21
Volaris – Ansprechpartner für Individualität und Barrierefreiheit

Folgende Marken vertritt Volaris in Deutschland:

Panthera – die leichten und dynamischen Starr Rahmen Rollstühle aus Schweden

Panthera baut nicht nur den leichtesten Rollstuhl der Welt, den Panthera X. Es gibt auch eine Linie an hochwertigen Aktiv Rollstühlen, gefertigt aus dem Werkstoff Chrom Molybdän (einer Stahl Legierung) im schwedischen Design. Diese Stühle zeichnen sich durch ein geringes Gewicht und eine hohe Langlebigkeit aus. Und NEU, jetzt auch mit tollen Farbakzenten.

Zoom – Elektromobil mit 2400 Watt !

Da Volaris immer das Ziel verfolgt „mehr Freiheit“ zu schaffen, werden wir in 2021 mit dem Zoom auch ein neues Crossover anbieten, welches dem Nutzer die Möglichkeit gibt, selbstständig wieder Plätze zu erreichen, was sonst nicht so einfach möglich wäre.

Balder – Bewährt und Modern – hochwertige Elektrorollstühle aus Norwegen

Balder Elektrorollstuhl
Balder Elektrorollstuhl

Balder Elektrorollstühle zeichnen sich schon immer durch eine Vielzahl von einzigartigen elektrischen Verstellmöglichkeiten aus. Ein Hubbereich von 33-77cm (Sitzträgerkante – ohne Kissen), extrem schnelle Hubmotoren sowie hochwertige Sitzsysteme bis hin zum Recaro Sitz ergänzen diese Stühle. Und jetzt NEU sind die Balder Stühle auch mit der modernen LINX Steuerung zu haben, die dem Nutzer die Möglichkeit gibt, per APP auf seinem Smartphone die wichtigsten Daten des Elektrorollstuhls auszulesen.

Kvistberga – Rampensysteme für jeden Anspruch

Kvistberga bietet ein lückenloses Rampensortiment von 0,4 cm Schwellenversorgung bis hin zur Außenrampe mit Plattformen nach Maß. Diese schwedischen Lösungen überzeugen durch die spezielle Abstimmung mit den Anforderungen, die man hat, wenn man eine Rampe mit einem Handicap nutzen muss. Speziell die Rutschfestigkeit, Variabilität und Stabilität stehen für uns im Mittelpunkt.

2021 ist aber auch für Volaris ein besonderes Jahr, in 2021 transformieren wir uns zu einem neuen Namen, der als Oberbegriff für all unsere Vertretungen steht: ELCHTEC!

Mehr Informationen unter: www.volaris-online.de

Aus Volaris wird Elchtec (2021): www.elchtec.de

Text und Foto: Volaris Deutschland GmbH

2020-09-15
Das Ende der Genehmigungsfiktion! - Rolle rückwärts beim Bundessozialgericht zulasten der Patienten
Patientenrecht

Anfang 2013 hatte der Gesetzgeber mit dem Patientenrechtegesetz unter anderem das hehre Ziel, die gesetzlichen Krankenkassen zu schnelleren Entscheidungen zu zwingen. Sie müssen seitdem über Anträge innerhalb von 3 bzw. 5 Wochen (bei Einholung eines Gutachtens) entscheiden. Wird diese Frist versäumt, tritt die sogenannte Genehmigungsfiktion ein. Die Leistung gilt als genehmigt wie beantragt.

Eine vergleichbare Regelung wurde für alle Rehabilitationsträger mit dem Bundesteilhabegesetz auch in das SGB IX dem Gesetz zur Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen übernommen.

Zeitnahe Versorgung von Kindern und Patienten

Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist die Zeit, die zwischen Beantragung eines Hilfsmittels und dessen Auslieferung verstreicht, extrem wichtig. Kinder und Jugendliche sind im Wachstum, entwickeln sich weiter und benötigen daher für die individuelle, altersgerechte Versorgung eine zeitnahe Versorgung.

Was ist nun passiert?

Über Jahre hinweg hat das Bundessozialgericht (BSG) dies zu Gunsten der Patienten bestätigt und zwar unabhängig davon, ob sich Patienten die beantragte Leistung, z.B. das benötigte Hilfsmittel, selbst beschafft haben (Kostenerstattung) oder die Krankenkasse zur Gewährung der Sachleistung verpflichtet werden musste.

Ohne Not und zu Lasten der Patienten hat das BSG diese positive Rechtsprechung mit Urteilen vom 26.05.2020 (B 1 KR 9/18 R) und 18.06.2020 (B3 KR 13/19 R) aufgegeben. Nun schafft die Genehmigungsfiktion nur noch eine vorläufige Rechtsposition, d.h. vereinfacht, dass die Möglichkeit der Selbstbeschaffung endet, sobald die Kasse, wenn auch verspätet, eine Entscheidung getroffen hat.

Schnelle Selbstbeschaffung auf eigene Kosten unmöglich für Familien

Jörg Hackstein, rehaKIND-Vorsitzender
Jörg Hackstein, rehaKIND-Vorsitzender

Am Beispiel der Hilfsmittelversorgung erläutert Rechtsanwalt Jörg Hackstein, rehaKIND-Vorsitzender: „Um die Genehmigungsfiktion nutzen zu können, müssen sich nun Patienten zügig zwischen Fristablauf und verspäteter Entscheidung der Krankenkasse ein Hilfsmittel auf eigene Rechnung, d.h. eigenes Risiko und Vorfinanzierung, selbst anschaffen. Der Sachleistungsanspruch, d.h. Selbstbeschaffung und die Kasse muss danach zahlen, gilt nicht mehr. Mitunter wird nämlich erst in einem noch lang andauernden Widerspruchs- und Klageverfahren geklärt, ob die Anschaffung zu Recht erfolgte.

Es ist davon auszugehen, dass nur wenige Familien bereit und finanziell in der Lage sein werden, dieses wirtschaftliche Risiko zu tragen. Damit hat das BSG die Rechte der Patienten deutlich geschwächt. Wenn der Gesetzgeber weiter Interesse an der Stärkung der Patientenrechte und insbesondere an schnellen Entscheidungen der Krankenkassen hat, muss er das Nichteinhalten von Entscheidungsfristen zugunsten der Patienten auf Seiten der Kostenträger effektiv sanktionieren und dies vor allem auch für den Sachleistungsanspruch sicherstellen. Die wenigsten Patienten können es sich auf eigenes Risiko erlauben, Leistungen selbst zu beschaffen.“

Jörg Hackstein, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Vergaberecht

Informieren Sie sich hier über den Marktplatz Kinder- und Jugendrehabilitation auf der REHAB:

Kinder- und Jugendrehabilitation

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2020-09-15
Inklusive Bildung zwischen Licht und Schatten – die aktuelle Bertelsmann-Studie zieht Bilanz nach zehn Jahren Inklusion
Inklusion

In der Öffentlichkeit wurde die Umsetzung euphorisch und kritisch zugleich diskutiert. Zeit, Bilanz zu ziehen und einen Ausblick zu wagen:

Die Wahrnehmung der Gesellschaft „Inklusion sei gescheitert“ kann die im Juni 2020 erschienene Bertelsmann-Studie nicht belegen. Allerdings kommt der Ausbau der Inklusion nur schleppend voran.

Förderschulen bleiben: Die Zahl der in Förderschulen unterrichteten Schüler ist bundesweit konstant und in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich hoch. Die Zahl der Inklusionsschüler erhöht sich, da mehr Förderbedarf festgestellt wird. Leistungsstarke Kinder werden eher inklusiv beschult, das ist abhängig vom Förderbedarf.

Die Bewertung ist von der eigenen Erfahrung abhängig

Inklusiver Unterricht an allgemeinbildenden Schulen

Die Bevölkerung befürwortet mehrheitlich die Inklusion: Mehr Toleranz, mehr soziale Bereitschaft und ein besseres Miteinander würden dadurch gefördert.

Auch die Bilanz der Eltern ist generell gut. Eltern mit Inklusionserfahrung urteilen positiver als Eltern ohne konkrete Erfahrung. Die grundsätzlich positive Einschätzung ist aber abhängig von der Art des Förderbedarfs. Mehr Bereitschaft zur Zusammenarbeit zwischen den Lehrkräften, eine bessere Kooperation zwischen Eltern und Lehrern und ein positiveres Lehrer-Schüler-Verhältnis wird von Eltern mit Inklusionserfahrung attestiert.

Lernerfolge im inklusiven Unterricht sind nachgewiesen: So erreichen mehr Schüler in Regelschulen den Hauptschulabschluss als in Förderschulen. Die Orientierung der Inklusionsschüler mit Förderbedarf an ihren normal befähigten Mitschülern wirkt leistungsfördernd. Jedoch sinkt die Motivation mancher Schüler mit Förderbedarf angesichts der Leistungen ihrer nicht eingeschränkten Mitschüler.

Die Lehrerschaft urteilt deutlich kritischer: Alle Pädagog*innen wünschen sich eine Doppelbesetzung im inklusiven Unterricht und beklagen mehrheitlich unzureichendes Knowhow und fehlende Ausstattung an den Schulen. Lehrkräfte, die inklusive Klassen betreuen, urteilen deutlich positiver als Lehrkräfte ohne Erfahrung.

Laut Studie kann Inklusion nicht als gescheitert betrachtet werden – Öffentlichkeit und Lehrer zeichnen ein überwiegend negatives Bild, während Eltern und Schüler mit Inklusionserfahrung ein mehrheitlich bis sehr positives Feedback geben.

Gemeinsames Malen zwischen Inklusionsschülern und normal befähigten Mitschülern

Deutschland ist noch weit davon entfernt, die Zielsetzung zu erreichen: Der bestehende Fachkräftemangel, besonders an sonderpädagogischen Lehrkräften, Psychologen und Lehrkräften in allen nicht-gymnasialen Bereichen, wird sich weiter verschärfen. Einige Bundesländer schreiten in der Inklusion voran, während andere den Schritt zurück wählen. Die aktuellen Länderprognosen lassen deshalb bis 2030 Stillstand in der Umsetzung des gemeinsamen Lernens erwarten.

Hier finden Sie die Bertelsmann-Studie:

Bertelsmann-Studie zur inklusiven Bildung in Deutschland

Informieren Sie sich hier über Inklusive Sportstätten auf der REHAB:

Themenbereich Inklusive Sportstätte

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2020-09-15
Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen: Karlsruher IT-Kompetenz sorgt für sichere Anwendungen
Künstliche Intelligenz

KI-basierte Assistenzsysteme unterstützen das frühe Erkennen von Krankheiten, ermöglichen ein schnelles Auswerten großer Mengen von Bild- und Labordaten und bieten die Chance für individuelle Therapien.

Prof. Jörn Müller-Quade
Prof. Jörn Müller-Quade

Mit einer verbesserten Gesundheitsversorgung mit Hilfe von KI und den damit verbundenen Herausforderungen für die IT-Sicherheit befasst sich Prof. Jörn Müller-Quade vom Karlsruher Institut für Technologie KIT: „Gesundheitsdaten sind ein riesiger Schatz, aus dem man lernen muss ... gerade in den jetzigen Zeiten einer globalen Pandemie ist dies wichtig, um Muster zu erkennen und Strategien zu entwickeln. Je größer die Datenmengen sind, desto größer sind auch die Erkenntnisse daraus. Die Herausforderung besteht darin, die geheimen, persönlichen Daten sowohl zu nutzen als auch privatsphäreschonend auszuwerten.“

Durch interprofessionelle Zusammenarbeit von Medizin, Therapie, Versorgung und anderer Akteure im Gesundheitswesen brauchen viele Personen potenziell Zugriff auf die Patientendaten. „Dies macht es schwierig, sensible Gesundheitsdaten vor unberechtigtem Zugriff zu schützen“, so der Karlsruher Kryptograph. „Informationstechnologie ist ein Möglichmacher, aber nur mit sehr festem Regelwerk und vielen Sicherheitsstufen für die sichere Datenübertragen und die Zugangskontrolle.“ Zur Zeit werden im Bundesgesundheitsministerium die Grundlagen für das Elektronische Rezept und die Elektronische Patientenakte (ePA) vorbereitet, „wenn aber die Endgeräte, der PC der Apotheke, der Krankenversicherung oder des Mediziners, nicht sicher sind, werden wir Probleme haben, die zu Datenskandalen führen könnten“, sagt Müller-Quade, der am KIT die Forschungsgruppe Kryptographie und Sicherheit leitet und Initiator des Kompetenzzentrums für IT-Sicherheit KASTEL ist.

Lernende Systeme müssen von Menschen überwacht werden

Sensible Daten

Neben der Produkthaftung der Hersteller hält er die Zertifizierung von KI-Systemen und -Datenbanken in der Medizin sowie der elektronischen Patientenakte (ePA) durch unabhängige Prüfstellen für notwendig. „Gesundheitsdaten dürfen nicht zum Nachteil der Patienten genutzt werden, etwa wenn jemand aufgrund von bekannt gewordenen Vorerkrankungen eine Arbeitsstelle nicht bekommt.“

Mit der geplanten Einführung der ePA erhalten Patientinnen und Patienten die volle Kontrolle über ihre Gesundheitsdaten, die dann auch auf dem eigenen PC gespeichert sind. Umso mehr gelte es, die Grundregeln der IT-Sicherheit einzuhalten – immer das neueste Betriebssystem zu nutzen und sichere Passwörter zu verwenden –, andernfalls könne der PC zum Einfallstor für Angreifer werden und die Krankengeschichte offenliegen.

Als „Fluch und Segen zugleich“ sieht der Informatiker den Einsatz kontinuierlich weiter lernender KI-Systeme, deren Software sich im Betrieb ohne menschliche Überwachung verändert. Die Entscheidungen eines solchen KI-Systems müssen durch die behandelnden Menschen stets daraufhin überprüft werden, ob sie nachvollziehbar sind. „Ärztinnen und Ärzte dürfen das vorgeschlagene Ergebnis nicht unreflektiert übernehmen.“

Weitere Informationen zum Thema KI in der Medizin, finden Sie auch im folgenden Whitepaper am Beispiel eines krebserkrankten Patienten : https://www.plattform-lernende-systeme.de/files/Downloads/Publikationen/AG3_6_Whitepaper_07042020.pdf

Mehr Informationen über dieses und andere Themen auf der REHAB erfahren Sie unter:

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2020-05-07
Noch ein Jahr bis zur REHAB – 21. Europäische Fachmesse für Rehabilitation, Therapie, Pflege und Inklusion
REHAB 2019 Halle 1

Ein Jahr vor der Eröffnung der REHAB 2021 ist die Gesundheits- und Medizintechnikbranche von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie geprägt. Um allen Marktteilnehmern, Ausstellern und Besuchern einen sicheren Aufenthalt auf der REHAB 2021 zu ermöglichen, werden vorsorglich Konzepte zur Implementierung erforderlicher Sicherheitsstandards und Hygienevorschriften vorbereitet.

Bereits jetzt ist rund die Hälfte der verfügbaren Ausstellungsfläche belegt. Namhafte Hersteller, Händler und Dienstleister aus Deutschland und dem europäischen Ausland haben sich ihren Stand in Karlsruhe, und damit dem in der Medizintechnik führenden Bundesland Baden-Württemberg, frühzeitig gesichert. Wieder dabei sind Branchengrößen wie Otto Bock HealthCare Deutschland GmbH, Paravan GmbH und die dänische Alu Rehab ApS. Auch Hersteller von Kinderrollstühlen wie Rehatec Dieter Frank GmbH, SORG Rollstuhltechnik GmbH + Co. KG und Berollka-aktiv Rollstuhltechnik GmbH haben ihre Beteiligung an der REHAB zugesagt, die im zweijährigen Turnus die wichtigste Plattform für qualitativ hochwertige Mobilitätshilfen und Kinderhilfsmittel aus Deutschland und dem europäischen Ausland ist. „Die Qualität der Messe und ihrer Besucher überzeugt Hersteller und Händler gleichermaßen. 2019 konnten wir rund 18.500 Besucher und 468 Aussteller auf 40.000 Quadratmetern verzeichnen. Auch weiterhin legen wir großen Wert auf die optimale Verteilung der Aussteller auf die Hallen und die einzigartige Atmosphäre der Messe“, konstatiert Annika Gehrmeyer, Projektleiterin der REHAB.

Das bewährte Konzept themenorientierter Marktplätze wie zum Beispiel „Mobilität und Alltagshilfen“, „Kinder- und Jugendreha“ sowie „Auto & Verkehr“ strukturiert auch zukünftig das umfassende Angebot der bedeutenden Fachmesse und fördert den interdisziplinären Austausch zwischen Fachleuten der Pflege- und Gesundheitsbranche sowie Menschen mit Behinderung und ihren Angehörigen. Neben Innovationen der Hilfsmittelindustrie informiert die REHAB über neue Therapiemöglichkeiten und bietet ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Weiterbildungen, Vorträgen und Live-Vorführungen. Eine Sonderschau zum Thema Alltagsunterstützende Assistenzlösungen (AAL) präsentiert Technologien und digitale Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben und Wohnen in der häuslichen und pflegerischen Umgebung. Interessierte Unternehmen können noch bis zum 30. Juni 2020 zum Frühbuchertarif eine Standfläche buchen. Für Start-ups und akademische Institutionen bietet der Zukunftspavillon die Möglichkeit, ihre Innovationen vornehmlich aus den Bereichen Digitalisierung und Robotik zu präsentieren.

Mehr zu den Marktplätzen finden Sie unter:

2020-05-07
EU verschiebt Medical Device Regulation (MDR)
Europakarte mit medizinischen Geräten

Die Europäische Kommission hat im April beschlossen, das Inkrafttreten der Medizinprodukteverordnung (Medical Device Regulation, MDR) um ein Jahr – zunächst bis zum 26. Mai 2021 - zu verschieben. Diese Entscheidung dient dem Kampf gegen die COVID-19-Pandemie und soll die Verfügbarkeit lebenswichtiger Medizinprodukte in der EU verbessern.

Ziel der MDR ist es, den Schutz der Verbraucher bzw. Patienten sicherzustellen. Das Gesetz bezieht europaweit alle Wirtschaftsakteure und Gesundheitseinrichtungen mit ein und enthält zahlreiche Pflichten für alle Akteure, die Medizinprodukte herstellen, anpassen, auf dem Markt bereitstellen oder in ihrem Betrieb einsetzen. Viele bereits existierende Regelungen wurden so wesentlich konkretisiert oder verschärft.

Alle Anforderungen rund um Hilfsmittelversorgung im Fokus

Dies betrifft nicht nur Hersteller, sondern auch Leistungserbringer wie Sanitätshäuser. Ob die Übergangsfristen, die bestehende Zertifizierungen von Produkten betreffen, auch verlängert werden, ist zurzeit noch unklar.

Dreh- und Angelpunkt der neuen strengen Prüfungen sind die sogenannten „benannten Stellen“ – nur diese wenigen dürfen noch in „Vor-Ort-Audits“ zertifizieren: Ob und in welchem Ausmaß die benannten Stellen rechtzeitig die notwendigen Zertifikate ausstellen können, ist angesichts der aktuellen Sicherheitsmaßnahmen sowie der gültigen Reisebeschränkungen noch unklar. Um die Versorgung mit Medizinprodukten in Europa aufrechtzuerhalten, fordern Berufs- und Branchenverbände deshalb die Verschiebung der Übergangsfristen sowie eine Verlängerung der Abverkaufsfristen.

Dokumentation, Hygiene, Ergebniskontrollen: Strenge Auflagen für alle

Dennoch muss sich die Branche weiter vorbereiten: Fachhändler/Sanitätshäuser müssen umfassende Rückverfolgbarkeits- und Kontrollpflichten erfüllen und enger mit den Herstellern und Vorlieferanten zusammenarbeiten. Sie müssen mehr denn je sicherstellen, dass die von den Herstellern vorgegebenen produktspezifischen Lager- und Transportbedingungen eingehalten werden.

Die Anforderungen zu Kontrollen und Lagerung haben weitreichende Auswirkungen auf die Warenwirtschaft, denn, wie jetzt während der COVID-19-Pandemie deutlich wird, muss jeder Versorger stets einen genauen Überblick über vorhandene Waren und deren Zustand haben.

Daraus ergibt sich die Verpflichtung zu einer umfassenden Dokumentation: Detaillierte Vorgaben zur Hygiene und Aufbereitung der Hilfsmittel sind einzuhalten. Auch müssen Händler Beschwerden von Anwendern und Patienten sammeln, dokumentieren, auswerten und weiterleiten.

Die Deutsche Gesellschaft für Interprofessionelle Hilfsmittelversorgung e.V. hat alle für den Hilfsmittelmarkt wichtigen Rechte und Pflichten aus der EU-MDR für Hersteller und Leistungserbringer in übersichtlichen Leitfäden aufgearbeitet: www.dgihv.org/mdr/

Mehr Informationen über dieses und andere Themen auf der REHAB erfahren Sie unter:

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2020-05-07
AAL, Telemonitoring und digitale Sprechstunde – wie die Digitalisierung in der Branche Fahrt aufnimmt
Anleitung per Videochat

Kontaktverbote, Infektionsrisiken und mangelnde Schutzausrüstung sind in der aktuellen COVID-19-Pandemie bei der Versorgung von Patienten ein großes Hindernis. Sowohl der Gesetzgeber als auch die Berufsverbände lockern vorübergehend die Auflagen zur digitalen Sprechstunde und Versorgung der Leistungserbringer für die Zeit der Kontaktsperren.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Der Einsatz technischer Assistenzsysteme AAL (Ambient Assisted Living) im häuslichen Umfeld beziehungsweise in der Pflege bietet ein erhebliches Potential zur Entlastung von Pflegepersonal und Angehörigen sowie zum Erhalt einer größtmöglichen Selbstständigkeit von Unterstützungsbedürftigen. Die App „Pflegecockpit“ der Firma Thomashilfen ermöglicht es beispielsweise, Infos über bettlägerige Patienten abzurufen. Eine Dekubitus-Ratgeber-App für pflegende Angehörige kann bei der Dekubitus Prophylaxe unterstützen, während sich mithilfe der PApp der RWTH Aachen die eigene Medikation überprüfen und steuern lässt.

Kliniken, SPZs (Sozialpädiatrische Zentren) und andere medizinische Einrichtungen rüsten gerade auf: Per Telefon- oder Videokonferenz sind allgemeine Beratung, Anamnesen, wöchentliche Verlaufsgespräche und interdisziplinäre Sprechstunden möglich. Mobile Messgeräte und die digitale Patientenakte sichern den Austausch von Behandlungsdokumenten, Rezepten, Röntgenbildern und Ähnlichem.

Übungsprogramme per App unter fachlicher Begleitung ermöglichen in den Bereichen Ergotherapie, Logopädie und Reha-Sport ein kontinuierliches Training: So bietet zum Beispiel Thieme Tele Care ein Sensor- und App-gesteuertes Rückentraining für Menschen mit Rückenbeschwerden an. Die Firma Bauerfeind nutzt eine Therapie-App für individuelle Übungen beim Einsatz von Kniebandagen. Viele weitere Apps im Bereich Gesundheit und Therapie sind auch in der Datenbank von Rehadat zu finden. Telefonischer Kontakt zu Patienten unterstützt eine begonnene Therapie zusätzlich.

Sanitätshäuser nutzen digitale Plattformen zur Dokumentation des Versorgungsverlaufs (z.B. BEB oder ICF-CY Web App). Folgeversorgungen zum Verbrauch bestimmter Hilfsmittel sind aktuell auch nach telefonischer Verordnung ohne Unterschrift möglich. Telefonischer Kontakt zu den Kunden oder Videokonferenzen helfen, Versorgungen zu überprüfen oder online Einweisungen zu ermöglichen. Auch Apps bieten Anleitung und Nutzungsinformationen zu diversen Hilfsmitteln: Sie helfen zum Beispiel Diabetikern, die Daten ihres Blutzuckermessgerätes zu verwalten oder ermöglichen – wie die Cockpit App von Ottobock – die selbständige Protheseneinstellung. Youtube-Videos oder Livechats zur Nutzung von Alltagshilfen wie beispielsweise von der Firma Saljol sind ebenfalls nützliche digitale Unterstützer.

Auch im Handwerk optimieren digitale Technologien die Arbeitsprozesse. In der Fertigung von Hilfsmitteln hat mit dem 3D-Druck die Digitalisierung Einzug gehalten. Digitale Bewegungsanalysen und Scans dienen als Grundlage für Versorgungen.

Noch sind die Probleme beim Datenschutz und die Möglichkeiten der Abrechnung von digital erbrachten Leistungen nicht zufriedenstellend geklärt.

Viele Leistungserbringer machen sich dennoch auf den Weg und investieren in die Zukunft. Benutzerfreundliche Kommunikationssysteme, sichere Übertragungswege der Patientendaten und Schnittstellensicherheit bei den Beteiligten sind notwendige Parameter für die Akzeptanz und erfolgreiche Umsetzung.

Mehr zum Thema AAL finden Sie auch auf den Seiten:

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2020-05-07
Um ein Werkzeug reicher – die digitale Werkstatt für Orthetik und Prothetik
Mecuris Digitale Workflows für Orthetik
Darstellung der digitalen Workflows für Orthetik der Firma Mecuris

Orthopädietechniker sind häufig Tüftler, die selbst Hand anlegen und die Kunden möglichst individuell versorgen wollen: Wachsender Wettbewerb, Kosten- und Zeitdruck machen es oft schwer, dieses Maß an Individualität zu gewährleisten. Gleichzeitig fordert der aufgeklärte Anwender individuelle Lösungen nach seinem Geschmack, will seine Prothese zum Beispiel nicht länger verstecken und einen selbstbewussteren Umgang mit seinem Hilfsmittel pflegen.

Die rasante Entwicklung im industriellen 3D-Druck und die Digitalisierung bieten jetzt neue Lösungen, die es jedem Orthopädietechniker ermöglichen, individuell und dennoch digital zu fertigen. Das Münchner Medizintechnik-Unternehmen Mecuris stellte beispielsweise eine Art „digitale Werkbank“ vor, welche die Arbeit des Technikers sinnvoll ergänzt. Der intuitive Aufbau bietet die Möglichkeit dieses digitale Tool zu nutzen – ganz ohne Vorkenntnisse in 3D-Technologien. Dazu übersetzt Mecuris, als Dienstleister, das traditionelle Orthopädie-Handwerk in digitale Workflows und patientenspezifische Produkte, die im industriellen 3D-Druck gefertigt werden.

Diese Workflows stellt das Unternehmen dem Techniker auf seiner Online-Plattform zur Verfügung, so dass er individuelle Orthesen und Prothesen konfigurieren kann. Dabei sind die einzelnen Schritte so einfach wie möglich gehalten und in Bereichen teil-automatisiert. Diese Plattform bildet dabei zwei Produktionsbereiche ab, die Orthesen- und die Prothesenwerkstatt.

In der Orthesenwerkstatt – neu seit April 2020 – kann der Techniker ganz nach seinen Anforderungen die digitalen Arbeitsweisen und Werkzeuge entweder in Teilschritten oder als Gesamtprozess nutzen. Letzterer endet in der Herstellung einer individuellen 3D-gedruckten Orthese.

In der Prothesenwerkstatt wiederum stehen Workflows zur Erstellung patientenspezifisch angepasster Prothesenfüße und maßgeschneiderter Prothesen-Cover zur Verfügung.

Die einzelnen Bausteine der digitalen Dienstleistungen - die Softwarelösungen, der Druckbetrieb und die zertifizierten Endprodukte - werden permanent weiterentwickelt und an die sich verändernden Marktbedingungen, wie beispielsweise die EU-MDR-Vorgaben, angepasst.

Sie interessieren sich für das Thema orthopädische Hilfsmittel? Dann schauen Sie sich auch unseren Themenbereich dafür an:

Mobilität & Alltagshilfen

Und besuchen Sie die REHAB:

Preisträger*Innen des 3. Inklusionspreises der Stadt Karlsruhe stehen fest

Es ist so weit, die Preisträger*Innen 2021 des dritten Inklusionspreises der Stadt Karlsruhe stehen fest.

Wir gratulieren der Prometheus GmbH, Brigitte Reisz und der Grundschule Beiertheim für ihre herausragende Arbeit. Weiter so!

Gerne hätten wir die Preisträger*Innen in diesem Jahr in unseren Messehallen begrüßt und ihnen als Gastgeber auf der REHAB den Karlsruher Inklusionspreis überreicht. Pandemiebedingt konnte die REHAB 2021 nun leider nicht stattfinden, dafür gibt es aber einen tollen Film, der die Preisträger*Innen und deren Engagement für Inklusion darstellt.

Im nächsten Jahr, vom 23. bis 25. Juni 2022, zeigt die REHAB wieder, wie wichtig Inklusion am Arbeitsplatz ist und widmet dem Thema erneut einen eigenen Themenbereich: Marktplatz Bildung und Beruf.

Verleihung des 3. Inklusionspreises der Stadt Karlsruhe

Podcast-Tipp: IGEL – Inklusion Ganz Einfach Leben
Podcast - IGEL – Inklusion Ganz Einfach Leben
Bildquelle: Sascha Lang/privat

Zum ersten Mal wurde die REHAB Teil eines Podcast: Sascha Lang, Moderator und Experte für Inklusion, interviewte Projektleiterin Annika Gehrmeyer zur diesjährigen REHAB.

Dabei ging es nicht nur um die Highlights der diesjährigen Fachmesse, sondern auch um die besonderen Herausforderungen, die sich während der Planungsphase in Pandemiezeiten ergaben...

Saschas Inklusionslaufbahn begann 1978, als er im Alter von drei Jahren vollständig erblindete. Seit 2020 betreibt Sascha den Podcast „IGEL – Inklusion Ganz Einfach Leben“. Der Podcast richtet sich an Menschen mit und ohne Behinderung – kurzum: an die gesamte Gesellschaft.

Hier geht’s zur Podcast-Folge:

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ALS - Symptombehandlung zur Erhaltung der Lebensqualität für die Betroffenen

Die Amyotrophe Lateralsklerose – kurz ALS genannt - ist eine sehr schwer verlaufende degenerative Erkrankung des zentralen und peripheren Nervensystems.

Meist tritt die seltene Erkrankung zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr auf, jährlich bei etwa ein bis drei von 100.000 Menschen. Männer erkranken häufiger als Frauen.

Die Ursache dieser nicht heilbaren Erkrankung des motorischen Nervensystems ist noch nicht bekannt. Während weltweit Ursachenforschung betrieben wird, liegt der Schwerpunkt der Behandlung aktuell auf der Linderung von Symptomen und der psychologischen Betreuung.

ALS kommt es zu einer fortschreitenden und irreversiblen Schädigung der Nervenzellen.
Bildquelle: Adobe Stock #284997325

Bei ALS kommt es zu einer fortschreitenden und irreversiblen Schädigung der Nervenzellen, die für die Muskelbewegungen verantwortlich sind. Sind die im motorischen Kortex befindlichen motorischen Nervenzellen betroffen, führt dies zu spastischen Lähmungen. Sind Vorderhornzellen des Rückenmarks oder die des Hirnstamms betroffen, kommt es zu zunehmender Muskelschwäche bishin zu Muskelschwund. Dies zeigt sich durch Gang-, Sprech- und Schluckstörungen, eingeschränkte Koordination und Muskelschwächung der Extremitäten und der Atmung. Dadurch kommt es zu einer zunehmenden Einschränkung des täglichen Lebens.

Die Diagnose erfolgt durch Neurologen, die Behandlung setzt auf die Linderung der Symptome und auf die Verlangsamung des Krankheitsverlaufes mittels medikamentöser und therapeutischer Intervention. Die symptomatische Behandlung legt den Fokus auf die Vermeidung von Komplikationen – ausgelöst durch die motorische Schwäche – sowie auf die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten inkl. psychologischer Betreuung. Hilfsmittel werden unterstützend eingesetzt.

Professor Albert Ludolph (Universitätsklinikum Ulm) erläutert aktuelle Therapieansätze bei ALS auf dem Therapeutenkongress CON.THERA.
Bildquelle: Universität Ulm

Im Idealfall ist ein interdisziplinäres Team aus Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Orthopäden, Pneumologen, Neurologen, Psychologen, Pflegekräften und Palliativmedizinern mit besonderer Kenntnis dieses Krankheitsbildes in die Betreuung der ALS-Patienten involviert.

Das Programm des messebegleitenden CON.THERA Kongress informiert in diversen Vorträgen über aktuelle Therapieansätze und Maßnahmen zu diesem Krankheitsbild.

Professor Albert Ludolph (Universitätsklinikum Ulm) erläutert aktuelle Therapieansätze bei ALS am 25. Juni um 10:30 Uhr im Konferenzraum K6/7 auf dem Therapeutenkongress CON.THERA.

Hier geht’s zum Online-Kongressprogramm: www.rehab-karlsruhe.com/conthera